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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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die beiden da!« Maja zeigte mit ausgetrecktem Arm auf Fiona und Lara. »Alles andere ist unwichtig.«
    Anke lächelte. »Du bist ziemlich aufbrausend. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Du kannst einen schon zu so was treiben.« Maja schielte nur aus dem Augenwinkel zu ihr herüber. »Fiona hatte es bestimmt nicht leicht mit dir.«
    »Fiona hat sich hin und wieder als Löwenbändigerin bezeichnet«, lachte Anke.
    »Kein Wunder. Bei deiner Löwenmähne.« Maja musterte sie. »Ihr hattet anscheinend eine ziemlich anstrengende Beziehung.«
    »Ja, manchmal.« Ankes Gesichtsausdruck war jedoch sehr weich. »Es war ein Superkick. Wir mögen das . . . mochten das«, korrigierte sie sich.
    »Wenn sie es immer noch mag«, Maja deutete auf Fiona, »ist sie nicht die Richtige für Lara. Lara und ich brauchten keinen Kick, wir brauchten nur uns.«
    Nachdenklich ruhte Ankes Blick auf Fiona. »Ich glaube, sie mag Lara sehr. Obwohl sie so anders ist als ich.«
    »Was Lara jetzt braucht, ist liebevolle Unterstützung, nicht eine Frau, die ihr gleich an die Wäsche will«, fauchte Maja.
    Anke grinste. »Du bist eifersüchtig.«
    »Ach was!« Maja wandte sich brüsk ab.
    »Ich auch«, sagte Anke leise. »Glaub mir, ich auch. Ich würde jetzt gern an Laras Stelle sitzen und mit Fiona reden, ihre Blicke auf mir fühlen, ihre warme Hand auf meiner. Aber das ist leider vorbei.« Sie atmete tief durch. »Und das musst du auch akzeptieren. Lara betrügt dich nicht und Fiona mich nicht. Sie sind frei.«
    Maja schluckte die Tränen herunter, die aufsteigen wollten. Ja, Lara und Fiona waren frei. Sie und Anke leider nicht. Sie mussten dazu erst eine Aufgabe erledigen, von der sie nicht genau wussten, wie sie aussah. Lara und Fiona sollten wieder glücklich werden, ihr Leben weiterführen, ohne den Schmerz des Verlustes, ohne die Trauer, die sie fast ebenso vom Leben abgeschnitten hatte wie der Tod Maja und Anke.
    »Ist schon gut«, sagte sie leise. »Ich akzeptiere es ja. Wenigstens versuche ich es.«
    »Es dauert eine Weile«, sagte Anke. »Aber wir haben ja die ganze Ewigkeit.«

8
    W ährend Fiona im Gruppenraum saß, schaute sie sich um. Lara war nicht da. Sie war nach jenem ersten Mal vor zwei Wochen nicht mehr wiedergekommen. Hatte sie, Fiona, sie so erschreckt? Damals im Café? Sie hatten sich doch hervorragend verstanden. Am Schluss hatten sie sogar ein wenig miteinander gelacht. Nur ein wenig. Aber immerhin.
    Fiona hatte nicht nach Laras Nummer gefragt, und Lara hatte sie ihr auch nicht gegeben. Ein Wiedersehen außerhalb der Gruppe schien Lara nicht in Betracht zu ziehen.
    Dennoch hatte Fiona gehofft, dass sie sich wenigstens in der Gruppe sehen würden. Aber das hatte sich als Irrtum herausgestellt. Der nächste Mittwoch kam, aber Lara nicht.
    Simone fragte, ob irgendjemand etwas von Lara wüsste, aber niemand kannte sie, und Fiona hatte auch nichts von ihrem zufälligen Zusammentreffen beim Arzt erzählt. Das ging niemanden etwas an.
    Meret, der kaum etwas entging, hatte jedoch nach der Sitzung vor der Tür auf Fiona gewartet. »Du siehst so aus, als würdest du jemand vermissen«, bemerkte sie eindeutig hintersinnig.
    »Ach ja?« Fiona tat, als wüsste sie nicht, wovon Meret sprach.
    »Lara, nicht wahr?« Wie Fiona schon vermutet hatte, entging Meret nichts. »Du hast sofort ein Auge auf sie geworfen, als sie hereinkam, das habe ich gesehen.«
    »Was du alles siehst.«
    »Du hast keine der anderen Frauen hier je so angeschaut«, sagte Meret.
    »Beobachtest du mich ständig?« Fiona hob verärgert die Augenbrauen.
    »Viel«, sagte Meret, »weil«, sie räusperte sich, »mir liegt viel an dir.«
    Fiona blieb stehen und schaute sie an. »Ich suche keine neue Frau, Meret«, sagte sie. »Tut mir leid.«
    »Du suchst nicht«, sagte Meret, »aber manchmal findet man auch etwas, obwohl man nicht sucht.«
    »Wenn das so wäre, wäre sie wohl hier.« Fiona ging weiter. »Du verrennst dich da in was.«
    »Warum sie?«, fragte Meret. »Warum sie und nicht ich?«
    »Du?« Fiona schaute sie erstaunt an.
    »Ja, ich. Meine Freundin ist seit über einem Jahr tot, und auch wenn ich mir immer noch wünsche, sie wäre es nicht, hat der Schmerz nachgelassen. Ich bin auf der Suche.«
    »Meret . . .« Fiona hob hilflos die Hände. »Das tut mir leid, aber ich fürchte, du musst woanders suchen.«
    »Als du in die Gruppe kamst«, fuhr Meret unbeeindruckt fort, »wusste ich sofort, dass du etwas Besonderes bist.«
    Fiona lachte hohl auf. »Du

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