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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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sehr erstaunt, als sie nach einer Weile feststellten, dass bereits dreieinhalb Stunden vergangen waren, ohne dass sie es richtig gemerkt hatten.
    »Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt«, sagte Fiona, nachdem Lara bezahlt hatte. »Ich danke dir für den schönen Abend.«
    »Gern geschehen.« Lara stand auf. »Und ich danke dir für die tolle Arbeit, die du mit Amor geleistet hast. Ich hatte schon überlegt, in eine Hundeschule zu gehen, aber ich bin überzeugt, die hätten es auch nicht besser machen können als du. Eher schlechter.«
    »Das kommt immer auf die Hundeschule an«, erwiderte Fiona, während sie Lara aus dem Restaurant hinaus auf die Straße folgte. »Manche sind gut, manche nicht so. Es hat mir damals mit Luna einfach so viel Spaß gemacht, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, das jemand anderem zu überlassen.«
    »Amor hat dir auch sofort besser gehorcht als mir.« Lara lachte. »Ich bin wahrscheinlich einfach nicht durchsetzungsfähig genug.«
    Fiona war erneut von Laras Lachen wie verzaubert. Es klang wie ein Glockenspiel aus dem Märchenland. Sie starrte Lara hingerissen an.
    Lara bemerkte es. »Fiona . . .« Sie blieb stehen. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
    »Lara . . .« Fionas Augen hingen an Lara, als wären sie fest mit Laras Gesicht verbunden. »Lara . . .«, wiederholte sie leise, trat auf Lara zu und legte einen Arm um sie.
    Lara verspürte den Impuls, sie wegzuschieben, aber Fionas Nähe, Fionas Wärme und ihr eigenes Bedürfnis, sich an sie zu schmiegen, machten ihr einen Strich durch die Rechnung. »Ach, Fiona . . .«, seufzte sie und sank weich in ihren Arm.
    »Lara . . .«, wiederholte Fiona noch einmal, hob eine Hand und strich sanft über Laras Haar. Ihre Lippen legten sich auf Laras Wange und wanderten langsam hinunter zu ihrem Mund.
    Lara wehrte sich nicht. Sie spürte das Zittern in ihren Knien, die weichen Lippen, die langsam näherkamen, und als sie sich endlich mit ihren eigenen trafen, öffnete sie sie und ließ Fiona ein.
    Sie versanken in einem sehr sanften, fragenden Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, schaute Fiona Lara genauso fragend an.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lara leise. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Ich will dich zu nichts drängen.« Fionas Lippen fuhren sanft über Laras Haar.
    »Das weiß ich auch.« Lara seufzte. »Wärst du mir sehr böse . . .?«
    »Ja, ganz furchtbar.« Fiona zog sich leicht zurück und lächelte Lara an. »Nein, natürlich nicht.«
    »Doch, natürlich.« Lara fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ich meine, du bist mir vielleicht nicht böse, aber du bist enttäuscht.«
    »Das gebe ich zu.« Fiona lächelte immer noch liebevoll. »Aber das muss für dich keine Bedeutung haben.«
    »Himmel!« Lara riss sich von ihr los. »Du bist zu gut, um wahr zu sein! Wenn du nicht so nett wärst, fiele es mir leichter.«
    »Was soll ich jetzt tun?« Fiona hob mit fragend hochgezogenen Augenbrauen die Hände. »Dich schlagen? Ich fürchte, das liegt mir nicht.«
    »Du bist unmöglich.« Lara lachte und schüttelte den Kopf. »Damit kriegst du die Frauen rum, oder? Hast du es mit Anke genauso gemacht?«
    »Anke hat mich verführt, nicht umgekehrt«, sagte Fiona. »Da musste ich überhaupt nichts tun. Sie wusste sehr genau, was sie wollte.«
    »Das ist ein Vorwurf an mich, hm? Weil ich nicht weiß, was ich will.« Lara wandte sich ab.
    »Das ist kein Vorwurf.« Fiona trat hinter sie. »Das war nur eine Feststellung. Anke war ganz anders als du. Sie lebte in einem so rasanten Tempo –« Abrupt brach sie ab.
    »Wie sie auch gestorben ist?«, setzte Lara fort. »Ihr Tod hat zu ihr gepasst, ist das so?«
    Fiona schloss die Augen. »Ja, irgendwie schon«, sagte sie leise. » Live fast, love hard, die young . Und selbst den letzten Teil davon hat sie eingelöst.«
    »Lebe schnell, liebe heftig, stirb jung«, wiederholte Lara nachdenklich. »Kein schönes Motto. Klingt so anstrengend.«
    Fiona lachte nun wieder. »Ja, das war sie. Sie war immer auf dem Sprung, wollte zehn Dinge gleichzeitig tun – und konnte es auch. Sie war außergewöhnlich. Wenn ich so zurückdenke: Die ganze Zeit, die wir zusammen waren, fühlte ich mich immer irgendwie außer Atem. Es war herrlich«, fügte sie in Erinnerungen versunken hinzu.
    »Dann musst du mich ja schrecklich langweilig finden«, sagte Lara. Sie drehte sich um und ging zu ihrem Auto.
    »Lara!« Fiona kam ihr schnell hinterhergelaufen. »Das

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