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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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als sie den Wagen auf der Straße beschleunigte. »Vielleicht wäre das die beste Idee.«
    Es dauerte nicht lange, und sie waren bei Laras Wohnung angekommen.
    »Danke fürs Nachhausebringen«, sagte Lara. »Wir sehen uns dann morgen im Büro.«
    »Gern geschehen. Nachdem du schon praktisch nichts zu essen bekommen hast, war das das wenigste, was ich tun konnte.« Elisabeth betrachtete sie fragend. »Steigst du nicht aus?«
    Lara fühlte, dass sie nicht aussteigen wollte. Jeden Tag verabschiedeten sie sich im Büro, und niemals war das ein Problem gewesen. Aber heute war es etwas anderes. »Doch, gleich«, sagte sie und beugte sich zu Elisabeth.
    Es sollte nur ein Abschiedskuss werden, aber schon, als ihre Lippen sich berührten, merkte Lara, dass sie mehr wollte. Es war so lange her, und Elisabeth sprach nicht von Liebe, wollte auch keine. Sie war keine Konkurrenz für Maja. Es war keine Herzensangelegenheit.
    »Willst du das wirklich?«, flüsterte Elisabeth unter Laras Kuss. »Bist du sicher?«
    »Willst du es?« Da Lara sich über Elisabeth gebeugt hatte, schaute sie von oben in ihr Gesicht.
    Elisabeth schaute sie ernst an. »Ich denke, die Frage habe ich dir heute schon beantwortet.« Ihre Augen glänzten im matten Licht der Straßenlaterne.
    »Dann komm«, sagte Lara und stieg aus.
    In dieser Nacht zeigten Elisabeths Berührungen Lara, dass sie nicht nur in ihrem Beruf gut war.

21
    A nke schaute triumphierend auf Maja. »So, so, Fiona ist die Böse, hm? Deine Lara ist ja wohl auch nicht besser.«
    »Lara wusste nicht, was sie tat, sie wurde verführt.« Maja verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Verführt? Dazu gehören immer noch zwei. Und wer wollte nicht allein aussteigen? Hm?« Anke reckte angriffslustig das Kinn nach vorn und funkelte Maja an. »Fiona war zumindest betrunken. Lara nicht.«
    »Diese Stanitz ist aber auch . . . auch . . . reichlich . . .«, murmelte Maja vor sich hin.
    »Reichlich was? Reichlich gut ausgestattet?« Anke griente.
    »Die würde jede Stockhetero-Tussi ins Bett kriegen.« Maja straffte sich. »Das hat überhaupt nichts zu sagen, dass Lara schwach geworden ist. Gar nichts. Ich verstehe das. Und ich verzeihe ihr.«
    Anke brach in schallendes Gelächter aus. »Du verzeihst ihr? Wie großzügig. Und jetzt? Darf ich dich daran erinnern, dass du tot bist? Es macht keinen Unterschied, ob du Lara verzeihst oder nicht.«
    Maja blies die Wangen auf. »Baaah, was sind wir heute wieder sooo schlau! Das . . . Ach, vergiss es. Wie soll es denn jetzt weitergehen? Irgendwie hat unser Plan wohl nicht so richtig funktioniert.«
    »Der Plan hätte funktionieren können, wenn deine Lara um meine Fiona gekämpft hätte. Dann wäre alles gut geworden.« Anke knirschte mit den Zähnen. »Aber nein, Fiona ist ihr so was von egal, sie hüpft ja lieber mit der Erstbes-«
    »Hörst du jetzt endlich damit auf? Wieso soll denn Lara um Fiona kämpfen? Warum nicht umgekehrt?« Maja ruderte wutentbrannt mit den Armen in der Luft herum, als plötzlich ein Glas, das auf Laras Nachttisch gestanden hatte, zu Boden fiel.
    Erschrocken hielt Maja inne.
    Anke starrte gebannt auf die Scherben. Es dauerte eine Weile, bis sie sich fing. »Du hast das Glas runtergeworfen!«, rief sie dann entgeistert. »Du hast das verdammte Glas runtergeworfen!«
    Maja schluckte. »Ich weiß auch nicht . . . ich hatte wohl so viel Energie in mir, weil ich so wütend war in dem Moment . . .« Sie starrte genauso wie Anke auf die Hinterlassenschaften des Glases. »Das heißt, wir können . . . wir können . . .« Ihr fehlten die Worte.
    »Wir können etwas tun «, setzte Anke den Satz immer noch verblüfft fort. »Wir können Zeichen setzen, Botschaften aussenden. Wir müssen uns nur genügend anstrengen.« Sie grinste Maja an. »Endlich müssen wir nicht mehr nur zuschauen oder darauf hoffen, dass sie unsere Gedanken verstehen.«
    »Aber was können wir tun?«, fragte Maja stirnrunzelnd. »Ein zerbrochenes Glas ist jetzt nicht direkt eine verständliche Botschaft. Woher soll Lara wissen, dass ich das war?«
    »Das sollte sie auch am besten gar nicht wissen«, sagte Anke. »Was würde sie wohl tun, wenn sie denken würde, dass du gar nicht richtig tot bist? Dann finge das ganze Drama wieder von vorn an. Und bei Fiona wäre es dasselbe. Sie müssen denken, dass es Zufälle sind. Zufälle, die sie auf magische Art wieder zusammenbringen.« Jetzt sah sie ziemlich begeistert aus. »Ich wollte schon immer mal

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