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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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sie bei den Ställen waren, ließ er sie stehen und tätschelte liebevoll den Hals seines Rappen. Der Stallbursche, der ihn an der Kandare gehalten hatte, zog sich respektvoll zurück. Das Pferd schnaubte, scharrte mit dem Vorderfuß und rieb seinen Kopf am Ärmel des Earl.Voll unverhohlenem Besitzerstolz und mit Genugtuung wendete sich der Earl zu seiner Frau um und sagte: „Balthazar ist nicht nur außergewöhnlich schön, sondern auch noch sehr temperamentvoll und klug!"
    Er fuhr fort, das majestätische Tier zu streicheln, und sprach an ihn gewandt: „Balthazar wird mich vermissen, wenn ich nicht mehr da bin, nicht wahr, mein Freund?"
    Dann warf er Caroline einen kurzen Blick zu. „Das werden nicht viele tun." Er seufzte. „Verzeih mir, wenn ich wehleidig werde. Normalerweise bin ich gefasster.
    Aber Balthazar zurücklassen zu müssen ..."
    Sie ging zu ihm und legte ihre Hand leicht auf seinen Arm. „Ich finde, du bist sehr tapfer, Magnus."
    Ein Ausdruck von Schmerz flog so schnell über seine Züge,
    dass sie ihn fast nicht bemerkt hätte. Er schüttelte abwehrend den Kopf. „Du
    verstehst das nicht. Ich bin überhaupt nicht tapfer. Wofür sollte es sich zu leben
    lohnen? Das Kind, das du mir mit Gottes Gnade schenken wirst, ist es, was mir
    Hoffnung macht und ein wenig Mut gibt - wenn ich denn tatsächlich welchen haben
    sollte."
    Sie lächelte aufmunternd. „Du bist ein Poet, Magnus. Du sprichst in Rätseln, und ich bin mir nie ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe."
    Er fing sich und lachte. „Wenn du das irgendwann einmal tust, dann lass es mich wissen. Ich fürchte, ich verstehe mich selber nicht."
    „Siehst du! Du hast es schon wieder getan." Empört neigte sie den Kopf.
    „Du hast die Erlaubnis, mich jedes Mal zu ermahnen, wenn ich mich in Andeutungen ergehe." Er zwinkerte ihr zu.
    Dann machte er sie mit ihrem Pferd bekannt und tat, als wäre dies Anlass für eine formelle Vorstellung wie bei einem Abendempfang in London. Unter Gelächter saßen sie auf, nahmen von den Stallburschen die Zügel entgegen und ritten gemächlich davon.
    Es ist ein wunderschöner Herbsttag, dachte Caroline, während über ihr große, düstere Wolken über den stahlblauen Himmel zogen. Die wilde Farbenpracht, die sie umgab, loderte orange und in leuchtendem Gelb, und die kühle Luft brachte bald auch ihre Wangen zum Glühen.
    Magnus gab sich charmant, und Caroline war aufs Neue von ihm bezaubert. Die Nachwirkungen des unerfreulichen Frühstücks waren bald verebbt. Ich war wohl zu überwältigt von den stürmischen Empfindungen der Hochzeitsnacht und darum so leicht aus der Balance zu bringen. Das Leben als Herrin von Hawking Park war eine neue Erfahrung für sie, und sie genoss es in vollen Zügen, am helllichten Tag durch die Natur zu reiten, statt in einer düsteren Stube die Korrespondenz eines Buchhändlers zu erledigen.
    Als sie über die Wiese hinter dem Viehgraben hinweg waren und durch den waldigen Teil des Parks hindurch zu einem größeren Bach kamen, trabten sie eine Weile an dessen von einem Kiesweg gesäumten Ufer weiter.
    „Vor uns gibt es ein ganz entzückendes Plätzchen, von wo
    aus wir die ganze Umgebung sehen können", rief der Earl ihr über die Schulter zu. Auf dem Kiesweg kamen sie durch ein Wäldchen, hinauf auf eine kleine Anhöhe, wo sie die Pferde kurz anhalten ließen. Vor ihnen erstreckte sich eine atemberaubende Landschaft in brillanten Farben, durch die sich in Mäandern das Blau eines Flusses grub. Felder in Form von Vier- und Rechtecken in den verschiedensten Gelb- und Grüntönen lagen vor ihnen, nur durch Hecken aus bunt belaubten Bäumen getrennt. „Oh, wie schön, Magnus!"
    Doch über ihnen verdüsterte sich der Himmel sichtbar. Caroline brachte ihren Schimmel an seine Seite und wies ihn darauf hin, dass es bestimmt bald ein Unwetter geben würde.
    „Ja, wahrscheinlich", stimmte er ihr nach einem Blick über sich zu. „Möchtest du lieber umkehren?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Schön. Dann weiter", sagte er zufrieden und trieb Balthazar mit den Fersen an. Der Kiesweg wich einem breiteren, geschotterten Weg, und sie trabten den Hang hinunter ein Stück auf den Fluss zu. Dann schlug Magnus vor: „Lass uns absitzen und eine Weile zu Fuß gehen."
    So banden sie die Zügel der Pferde an einen Baum und spazierten ein Stück vom Weg entfernt am ruhig dahinströmen-den Fluss entlang.
    Dort, wo der Fluss eine große Biegung machte und das Wasser um mehrere Weiden, die ihre Äste

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