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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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ich das. Ich muss nur erst noch meine Gattin nach Hause bringen. Ich treffe dich dann dort."
    Als sie in der Kutsche saßen, sagte Caroline nach einem Moment des Schweigens: „Wenn du glaubst, du könntest dich darum herumdrücken, mir zu erzählen, was heute Abend mit dir los ist, dann irrst du dich. Ich möchte wissen, was das alles zu bedeuten hat."
    „Ich dachte, ich würde dich mit in die Oper nehmen. Was dachtest du denn?"
    „Tu nicht so - du weißt genau, wovon ich rede! ", empörte sie sich. „Du warst schlichtweg grob zu William, du hast mich geradezu ignoriert... "
    „Bitte hör mit deinem Gejammer auf", sagte er mürrisch und ohne jede Höflichkeit. „Ich kaufe dir Kleider, schmücke dich mit Juwelen und nehme dich mit in die Öffentlichkeit,
    damit jeder ,Oh!' und,Ah!' rufen kann - und du bist trotzdem nicht zufrieden."
    „Du warst rüde, unhöflich und hast mich heute Abend sehr beleidigt." In der Enge der Kutsche konnte Caroline nicht so weit von ihm abrücken, wie sie das gern gewollt hätte. Sie verschränkte daher die Arme vor der Brust und starrte wütend aus dem Fenster.
    „Vergeben Sie mir, Mylady. Ich hatte vergessen, dass Sie Besseres gewohnt sind."
    Er wollte sie heute Nacht offenbar bis aufs Blut reizen. Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und hob kampflustig das Kinn. „Ich habe bessere Manieren, als du sie heute gezeigt hast. Ich war arm, Magnus, aber ich war kein ungehobeltes Milchmädchen." „Jetzt bist du nicht mehr arm, oder?" Seine Miene war verschlossen. Das konnte Caroline sogar im Dämmerlicht, das in der Kutsche herrschte, sehen. „Dank meiner bist du wie ein Weihnachtsbaum mit Juwelen behängt. Du hast Kleider bekommen, aus feinen Stoffen, stets nur das Allerbeste. Wenn dich das deprimiert, dann musst du dich nur an den Gedanken klammern, dass ich nicht mehr lange auf Erden weilen und dich bald nicht mehr belästigen werde. Das sollte dich aufheitern." Er schleuderte ihr diese hasserfüllten Worte förmlich entgegen.
    Nach einer Schocksekunde flüsterte sie: „Was ist nur mit dir geschehen? Magnus, bitte sag es mir. Ich weiß, dass irgendetwas nicht stimmt."
    „Dass irgendetwas nicht stimmt? Oh ja, es gibt einiges, das nicht stimmt. Warum sagst du mir nicht einfach, was es ist?"
    „Wie soll ich denn wissen, warum du dich so benimmst? Ich flehe dich an, es mir zu sagen."
    Er schnaufte verächtlich und wandte sich ab. „Vergiss es!"
    Die Kutsche fuhr vor Eddington House vor, Magnus stieg aus und brachte Caroline zur Tür. „Ich gehe noch zu White's", erklärte er.
    Sie legte die Hand auf seinen Arm und bat ihn verzweifelt: „Bitte komm mit hinein, und lass uns darüber reden, was dir Sorgen macht. Wenn ich etwas getan habe, das dich verletzt hat, dann sag es mir. Geh nicht so fort!"
    Mit einem langsamen, traurigen Blick schüttelte er ihre
    Hand ab. „Du machst das sehr gut, Caroline. Man könnte fast glauben, du meinst, was du sagst."
    Magnus hatte sich auf einem mit Brokat bezogenen Sofa ausgestreckt, eine Hand ruhte auf der Rückenlehne, in der anderen hielt er einen Cognacschwenker mit Brandy. Seine Kumpane trieben es an diesem Abend besonders wild, um seine Rückkehr nach der langen Abwesenheit gebührend zu feiern. Der Reihe nach sah er sie an.
    Garding führte sich wie der Premierminister nach einer Steuerreform auf und ließ sich dazu gratulieren, dass er Magnus hierher gebracht hatte. Clarely und Hedgemont waren so übermütig wie immer und schlugen sich gegenseitig auf Schulter und Rücken, als ob sie sich zu einem großen Erfolg gratulieren müssten. Magnus nahm einen Schluck von dem vollmundigen Getränk und rollte es genießerisch in seinem Mund.
    „Komm, alter Junge, lass uns mal sehen, ob du schon vergessen hast, wie man Karten spielt", rief einer.
    „Bist wohl wild darauf, dein Geld zu verlieren?", antwortete der Earl.
    Die ganze Runde brach in raues Gelächter aus. Andere Clubmitglieder sahen sich um, und einige erkannten den Earl of Rutherford. Auch Frederick Cannon beobachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. Ihm zuprostend hob er sein Glas,
    bekam aber keine Antwort und stand schließlich auf, um sich an den Kartentisch zu setzen.
    „Und, Rutherford", fragte Clarely, „wie findest du nun den Hafen der Ehe?" Wiehernd lachte er über seine Frage.
    „Heilsam", antwortete Magnus nüchtern.
    Die Männer johlten.
    „Ihr hättet sie sehen sollen", bedeutete Garding den anderen mit hochgezogenen Brauen.
    „Na, was bin ich froh, dass du das

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