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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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manchmal vor.« Sie seufzte, machte einen Stich und dann noch einen weiteren. »Und Sie und Ihr Mann Sean, wo haben Sie sich kennengelernt?«
    Danni, die auf diese Frage nicht gefasst gewesen war, wandte schnell den Blick ab. »Ach, wir sind uns einfach eines Tages irgendwo begegnet.«
    »Er ist ein sehr gut aussehender Mann.«
    Danni bekam einen trockenen Mund, als sie nickte, und dachte: Als ob ich das nicht wüsste! »Und Sie? Wie haben Sie Ihren Mann kennengelernt?«
    »Wie Sie sagten, sind auch wir uns einfach eines Tages irgendwo begegnet. Er behauptet, er hätte schon beim ersten Blick auf mich gewusst, dass er verliebt war. Danach war er durch nichts mehr aufzuhalten, bis er mich hatte.« Sie lächelte, aber ihre Worte klangen zu fröhlich. Eine glückliche Geschichte ohne Glück.
    »Er muss Sie ja im Sturm erobert haben«, murmelte Danni, und das kleine Mädchen in ihr hoffte, dass es stimmte, dass ihre Mummy und ihr Daddy sich unsterblich ineinander verliebt hatten und für immer glücklich miteinander sein würden.
    »Ja, das hat er«, sagte Fia, doch eine dunkle Röte stieg ihr ins Gesicht. »Ich war schwanger mit den Zwillingen, bevor wir heirateten. Aber das haben Sie sicher schon gehört. Für einige Zeit war ich das Stadtgespräch von Ballyfionúir.«
    »Oh«, murmelte Danni. »Davon habe ich nichts gehört. Ich meine ...«
    »Ach was, das macht mir nichts. Ich liebe meine Kinder«, unterbrach Fia sie scharf, ja beinahe ärgerlich. Als erwartete sie Widerspruch von Danni. »Ich würde alles für sie tun.«
    In dieser Feststellung lag mehr, als es den Anschein hatte, doch was es war, das konnte Danni nicht entschlüsseln. Sie sah ihre Mutter prüfend an und versuchte zu erraten, was ihr durch den Kopf ging.
    »Wie ist Ihr Ehemann?«, fragte sie, und nun war es ihre Stimme, die einen wehmütigen Beiklang hatte. Erzähl mir von meinem Daddy ...
    »Nun ja, Cáthan ist sehr ... energisch. Das war mir schon bei unserer ersten Begegnung aufgefallen. Du liebe Güte, was für ein zielstrebiger Mann!, dachte ich. Er tut nie etwas nur halb. Ich glaube, er weiß nicht einmal, wie das geht.« Da war es wieder, das nervöse Lachen. »Als er sich um mich bemühte, hatte ich das Gefühl, dass ich ein Ziel war, das er sich gesetzt hatte. Auf eine positive Weise, meine ich. Er wollte mich und liebte mich. Liebt mich«, berichtigte sie sich.
    Ihre Mutter hatte etwas Kindliches. Etwas so Liebenswertes und Verletzliches, dass Danni sie am liebsten in die Arme genommen hätte. Sie schien sich ihrer selbst und ihres Platzes in der Welt so unsicher zu sein.
    »Er muss sehr stolz sein, Sie zur Frau zu haben«, sagte Danni. »Sie haben eine so reizende Familie.«
    Fia nickte heftig. »Ja, die habe ich, nicht wahr?«
    »Bevor wir herkamen, habe ich im Internet einiges über Ballyfionúir gelesen. Eins der interessanten Dinge war, dass es nach einem Geist benannt ist. Nach der Weißen Frau.«
    »Wirklich? Das wusste ich gar nicht.« Fia runzelte die Stirn und wechselte nervös die Haltung.
    Danni hoffte, dass ihre Mutter in ihrem Leben nicht zu oft zu Lügen greifen musste, weil sie wirklich ausgesprochen schlecht im Lügen war.
    »Ich habe Ballyfionúir im Netz herausgesucht und haufenweise Informationen gefunden.«
    Wieder sah Fia sie mit verständnisloser Miene an. Danni überlegte schnell. Das Netz - sie musste sich wirklich besser überlegen, was sie sagte. Danni sprach schnell weiter, bevor Fia fragen konnte, von was für einem Netz sie sprach.
    »Ich fand dort auch etwas Interessantes über ein altes Buch. Das Buch von Fennore, heißt es, glaube ich.«
    »Oh«, sagte Fia mit einem weiteren nervösen Lachen. »Was für ein Mythos, nicht?«
    »Sie meinen, es gibt das Buch gar nicht?«
    »Ein Buch, das die Welt verändern kann?« Das nervöse Lachen wurde schriller. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht, doch ich frage mich, woher der Mythos kommt.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Fia, die ganz blass geworden war.
    »Nur, dass sehr viele Leute es für etwas sehr Reales halten. Es gibt sogar ein Bild davon.«
    »Ein Bild?«
    Danni entging nicht der bestürzte Ausdruck auf Fias Gesicht. »Ja. Das Buch sah aus, als wäre es aus Leder - aber ich glaube nicht, dass es das war. Es war zu schwarz, zu glatt und glänzend. Und es war mit Edelsteinen besetzt und hatte eine silberne Zierleiste an den Rändern.«
    Fia stach sich mit ihrer Nadel und fluchte. »Verdammt noch mal! Jetzt blute ich auch noch«, schimpfte sie und

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