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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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verdüsternde Miene verwirrte sie noch mehr.
    »Hör auf, das Mädchen zu verhören, Cáthan!«, mischte sich Fia ein und ersparte ihr die Antwort. »Sie ist mir eine große Hilfe. Sie und ihr Mann sind gerade erst aus Amerika gekommen.«
    Cáthan richtete seinen trübsinnigen Blick auf seine Frau. »Sag das nicht so, als kämen sie geradewegs aus dem verdammten Paradies.«
    »Das tue ich doch gar nicht«, protestierte sie.
    Sein Seufzer verriet eine ganze Palette von Gefühlen - Sorge, Schmerz, Enttäuschung, Hoffnung. Für einen Moment hielt er den Blick gesenkt, doch dann hob er das Gesicht wieder und lächelte, als bedauerte er seine Worte. »Nein, wahrscheinlich bin ich nur eifersüchtig, Fia. Was hat ein armer irischer Junge einer schönen Frau, die sich nach Amerika sehnt, schon zu bieten?«
    Fias erzwungenes Lachen hörte sich nun wie ein Kratzen auf einer Schiefertafel an. Danni überlegte, ob sie wohl die Einzige war, die das bemerkte.
    »Was für eine Frage! Sein Herz natürlich, Liebster«, murmelte Fia mit gesenktem Blick.
    Es lag etwas so Wehmütiges, Sehnsuchtsvolles in der Art, wie Cáthan Fia ansah, als wünschte er inständig, sie möge die Wahrheit sagen. Als Sean Danni die Geschichte ihrer verschwundenen Mutter erzählt hatte, hatte er ihr auch nicht verschwiegen, dass es Gerüchte über Eheprobleme zwischen ihren Eltern gegeben hatte. Ihr Vater schien ihre Mutter zu vergöttern, aber was waren das für eigenartige Schwingungen, die Danni von Fia empfing?
    »Bist du hier bald fertig?«, fragte Cáthan. »Ich möchte dich noch ein bisschen für mich allein haben, bevor die Kinder heimkommen.«
    Verlegen begann Danni, ihr Kostüm zusammenzufalten, um sich zurückzuziehen, doch Fias Antwort ließ sie wieder innehalten. »Tut mir leid, Cáthan, aber ich muss diese Sachen vor der Party fertigstellen. Ich habe jetzt wirklich keine Zeit.«
    »Nein?«, erwiderte er mit einem wehmütigen Unterton in der Stimme.
    Danni hätte Fia das Pferdekostüm am liebsten aus der Hand genommen und darauf bestanden, dass sie mit ihm ging und ihm die wenigen Momente schenkte, die er sich offenbar so sehnlich wünschte. Ein melancholischer Ausdruck verdüsterte seine strahlend blauen Augen, aber sie waren auch noch von etwas anderem überschattet, das Danni nicht benennen konnte.
    »Und sieh doch nur, wie spät es ist«, fuhr Fia fort. »Um halb drei muss ich ohnehin die Kinder abholen.«
    Cáthan atmete tief aus und zuckte mit den Schultern. »Na schön! Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu duschen und den Geruch nach Eber loszuwerden.«
    »Und dazu brauchst du eine starke Seife, fürchte ich. Vielleicht wirst du sogar eine ganze Hautschicht opfern müssen, um den Geruch wieder loszuwerden.«
    »Was ich nur zu gern täte, wenn du mitkämst, um mich dort zu waschen, wo ich nicht herankomme«, versetzte er.
    »Cáthan!«, rief Fia peinlich berührt und mit einem verlegenen Blick zu Danni.
    Cáthans Lachen hatte jedoch nichts Entschuldigendes und war noch draußen auf dem Gang zu hören, als er ging.

16. Kapitel
    S päter an jenem Nachmittag war Danni in der Küche und schrubbte ganze Berge von Töpfen und Pfannen, wie ihr schien. Im Laufe des Tages hatte sie jegliches Gefühl für Zeit verloren. Mal schien sie schneller zu verstreichen, mal kam ihr jede Stunde wie ein ganzer Arbeitstag vor. Wochen hätten vergangen sein können, seit sie an diesem Morgen - splitterfasernackt und Seans heiße Haut an ihrem Rücken - in einem fremden Bett erwacht war. Aber die Erinnerung an Seans Küsse und seine leidenschaftliche Umarmung war noch so frisch in ihren Gedanken wie die morgendliche Kühle in der Luft.
    Danni drehte den Wasserhahn auf und zog die Sprühdüse über den tieferen Ausguss, um den Topf, den sie gerade gescheuert hatte, abzuspülen. Das Geräusch des Wassers auf dem Edelstahl erinnerte sie an Regenschauer, die gegen Fensterscheiben prasselten. Regen war ihnen heute erspart geblieben, doch das hohle Trommeln beim Abspülen der Seife war das Gleiche, und es brachte auch die gleiche Feuchte mit. Den Topf noch in den Händen, drehte sie das Wasser ab und warf einen Blick aus dem Fenster über dem Spülbecken. Heller Sonnenschein erleuchtete den Garten und das Tal dahinter.
    Nicht die kleinste Spur von Regen war zu sehen, und dennoch konnte sie ihn gegen das Fenster und das Dach schlagen hören. Stirnrunzelnd blickte sie sich um. Es regnete nicht, und es lief kein Wasser mehr - was verursachte dann also das

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