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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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wenig auf. Zumindest brauchte er nun niemanden mehr zu schlagen, um sich abzureagieren.
    Er hielt viel von der Maxime, dass man ein Ziel nur dann erreichen konnte, wenn man es von Anfang an durchdacht anging. Er wollte dies in Bezug auf seine Rolle als Herr von Lazenby Hall ebenso anwenden wie bei seinem Vorhaben, Lady Roxdale in sein
    Bett zu locken. Er würde nicht länger zögern und die Räumlichkeiten beziehen, die traditionellerweise vom Hausherrn bewohnt wurden.
    Zwei Diener trugen ächzend eine große alte Truhe herein.
    „Gut“, sagte Constantine. „Bringen Sie sie bitte ins Vorzimmer.“
    ln der Truhe befanden sich die Schätze und Familienerbstücke, die er im Lauf der Jahre gesammelt hatte. Er hatte sie gern in seiner Nähe! Ihm gefiel es, wenn er sie oft und ohne große Vorbereitung in die Hand nehmen konnte. Das Vorzimmer zu seinem Schlafzimmer mit seiner gemütlichen Atmosphäre war genau der richtige Platz dafür.
    Danach kam eine Ritterrüstung, die er auf den Namen Oswald getauft hatte. Er tätschelte ihr liebevoll den Helm und beobachtete drei Dienstboten, die sich mit einer mannshohen Marmornase abmühten, die angeblich von einer alten griechischen Statue abgebrochen sein sollte.
    Constantine hielt inne, als sie sich durch die Tür kämpften. „Vielleicht bringen Sie die doch besser in die Galerie und finden dort einen Platz dafür. Ich bin mir nicht sicher, ob sie hier die richtige Stimmung verbreitet.“
    „Ja, Mylord.“ Unter lautem Ächzen und Stöhnen kehrten die Diener um und schwankten davon.
    Constantine ging ins Schlafzimmer. Der Raum gefiel ihm außerordentlich gut. Er hatte angeordnet, dass die schlichten Wandbehänge und Vorhänge durch seine eigenen üppigen Modelle aus Samt, Seide und Brokat, in Jagdgrün, Schwarz und Silber ersetzt wurden. Es waren die Farben der Blacks. Durch sie wirkte die Suite auf geschmackvolle Weise exotisch und luxuriös, aber keineswegs weibisch.
    Er betrachtete das prächtige Himmelbett mit den kunstvoll geschnitzten Pfosten und verzog spöttisch die Lippen. „Das fliegt auch noch raus“, murmelte er.
    Er musste die große Truhe auspacken und die Stücke suchen, die er im Schlafzimmer haben wollte. Als er durch das Vorzimmer ging, rief ihn eine Stimme von der Tür.
    Im Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. Constantine drehte sich um und entdeckte, dass Luke auf der Türschwelle stand.
    „Hallo, Kleiner.“
    Der Knabe zögerte. Constantine bemerkte, dass Luke etwas vorsichtig mit beiden Händen festhielt, als wäre es zart und kostbar.
    Constantine lächelte ihm zu. „Komm herein, Luke, ich beiße nicht. Was hast du denn da?“
    „Ich habe es unten gefunden.“ Luke zeigte ihm eine kleine Jadekugel.
    Sein chinesischer Puzzleball. Wie war der aus seiner Schachtel gefallen? „Wo war es denn?“
    „Auf der Auffahrt. Neben dem Möbelwagen.“
    „Danke.“ Constantine nahm den kostbaren Jadeball und blies ihn sanft an, sodass sich ein kleiner Strohhalm und die zerstoßenen Muscheln lösten, die sich bei dem schmählichen Fall um die kunstvoll geschnitzten Verzierungen geschmiegt hatten.
    Er strich sanft über die Oberfläche und stellte erleichtert fest, dass der Ball den Sturz unbeschadet überstanden hatte. „Danke Luke! Ich hänge an dem Ball und hätte ihn nicht gern verloren.“
    Er stellte den Puzzleball vorerst auf ein Lacktischchen, bis er einen besseren Platz dafür fand.
    Constantine sah, wie Luke sehnsüchtig auf die Truhe starrte, die nun offen in einer Ecke des Vorzimmers stand und ihre Kostbarkeiten wie einen Piratenschatz darbot.
    Er lächelte. „Möchtest du wissen, was da drin ist?“
    Luke strahlte über das ganze Gesicht. „Ja, Sir, furchtbar gern!“ Dann jedoch erlosch sein Lächeln. „Aber leider muss ich jetzt zum Unterricht gehen.“ Er ließ die Schultern hängen.
    „Unterricht?“
    Luke nickte. „Geschichte finde ich gar nicht so übel. Aber jetzt habe ich Latein“, sagte er bedrückt, „und Mathematik. Jeden Tag vier Stunden. Das ist ziemlich hart.“
    Constantine neigte dazu, ihm zuzustimmen. „Nun, du kannst deinem Hauslehrer sagen, dass ich dir für heute freigegeben habe.“ Er rief ein vorübereilendes Dienstmädchen herein und wies sie an, Lukes Hauslehrer auszurichten, dass er heute nicht gebraucht werde.
    „Komm“, sagte er zu Luke. „Du kannst mir beim Auspacken helfen.“
    Der Knabe sah mit seinen großen, dunklen Augen zu ihm hinauf, als hätte er ihm soeben den Mond geschenkt. Dann blickte er dem

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