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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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nichts getan!“ Seine Lippe zitterte. Er gab sich größte Mühe, nicht zu weinen.
    Jane blutete das Herz. „Tut mir leid, Liebling. Ich wollte damit nicht sagen, dass es deine Schuld ist. Aber warum kannst du mir nicht sagen, warum sie dich so geärgert haben?“
    Ihre sanfte Befragung schien ihn nur noch mehr aufzuregen. Sie würde ihn niemals verletzen, aber sie musste herausfinden, warum dergleichen immer wieder geschah, um ihn zu schützen.
    „Willst du es mir nicht sagen, Luke? Du weißt doch, du kannst mir alles erzählen.“
    Er trat mit dem Fuß gegen das Stuhlbein. „Es ist nichts , Tante Jane. Wirklich nicht. Ich habe bloß ein paar unfreundliche Bilder von ihnen gezeichnet, das ist alles.“
    Jane konnte sich nicht vorstellen, dass ein paar freche Karikaturen der Anlass für derartige Grausamkeiten sein konnte. „Und die Jungen im Dorf? Hast du die auch gezeichnet?“
    Er zuckte mit einer Schulter und antwortete nicht.
    „Luke?“ Sie fühlte sich so hilflos. Sie war selbst den Tränen nahe, konnte dies dem Jungen gegenüber aber unmöglich zeigen. „Liebling, ich kann nicht mit ansehen, wie sie dich quälen. Du musst mit mir oder Lord Roxdale reden, damit wir etwas dagegen unternehmen können.“
    „Das könnt ihr nicht!“ Er war aufgesprungen und schrie sie an. „Ihr könnt überhaupt nichts dagegen unternehmen, verstehst du?“ Tränen strömten ihm die Wangen hinab. Jane kniete sich auf den Boden, legte die Arme um ihn und hielt ihn ganz fest. Sie strich ihm über die Haare und versuchte, ihn zu beruhigen. Sein kleiner Körper zitterte und dann barg er sein Gesicht in ihre Schulter und begann zu weinen. Seine lauten, herzzerreißenden Schluchzer drangen tief aus seiner Brust nach oben.
    „Die sagen, ich sei ein Bastard und dass meine Mutter eine ... eine ...“
    „Ich kann mir vorstellen, wie sie sie genannt haben“, unterbrach sie ihn, damit er das Wort nicht in den Mund nehmen musste.
    „Aber das stimmt nicht, mein Liebling. Deine Eltern waren verheiratet und deine Geburt war genauso ehrbar wie meine.“
    Jane spürte tiefe Stiche in ihrem Herzen. Nur zu gerne würde sie ihm den Kummer abnehmen und die Schmerzen vertreiben.
    Er hob das Gesicht. „Warum sollen die denn so etwas sagen, wenn es nicht stimmt?“
    Jane strich ihm das Haar aus der Stirn. „Ich weiß nicht, mein Liebling. Manchmal sagen Kinder einfach gemeine Sachen, egal ob sie stimmen oder nicht.“
    Sie betrachtete Lukes kummervolles Gesicht. „Was auch immer geschehen mag, ich werde dich immer lieben und immer für dich da sein, und Lord Roxdale wird es auch. Wir finden einen Weg, wie wir diesen Hänseleien ein Ende bereiten können. Du wirst schon sehen.“ Sie hörte Schritte und wandte den Kopf. Constantine stand in der Tür.
    „Was ist passiert?“
    Er kam ins Zimmer und ging mit ernstem Blick auf Luke zu.
    Mit dem Zeigefinger hob er das Kinn des Jungen an und betrachtete dessen Gesicht. „Du bist ein richtig schneidiger Bursche!“ Fragend sah er Jane an. „Blaue Flecken? Knochenbrüche?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Er ist aber sehr durcheinander und aufgeregt. Was ist mit den Stalljungen?“, fragte Jane.
    Constantine verzog grimmig die Lippen. Er legte Luke eine Hand auf den Kopf. „Ich habe sie entlassen. Solche Burschen kann ich auf meinem Landgut nicht gebrauchen.“
    Überrascht hob Luke den Kopf. Fast anbetend fixierte Luke Constantines Gesicht.
    Jane runzelte die Stirn. Sie war sich nicht sicher, ob sie diese Entscheidung guthieß. „Wahrscheinlich wäre ihnen die Peitsche lieber gewesen.“
    „Möglich“, erwiderte Constantine. „Aber von körperlicher Züchtigung halte ich nichts. Ich habe sie vor die Wahl gestellt, entweder eine Reihe äußerst unangenehmer Pflichten zu übernehmen oder den Dienst bei mir zu quittieren. Sie haben sich für Letzteres entschieden.“ Er seufzte. „Es widerstrebt mir zwar, so junge Burschen ihres Lebensunterhalts zu berauben, aber sie sind jung und stark. Sie finden schon eine andere Arbeit. Und ihre Entlassung wird anderen als Warnung dienen, dass Luke unter meinem Schutz steht.“ Er hielt inne. „Wir können doch nicht zulassen, dass der arme Kerl in seinem eigenen Zuhause tyrannisiert wird.“
    Luke hatte endlich zu zittern aufgehört. Etwas wie Hoffnung keimte in seinen Augen auf.
    „Wollen wir hoffen, dass es damit sein Bewenden hat“, sagte Jane. „Wenn so etwas noch einmal passiert, musst du sofort zu uns kommen und es uns erzählen.“ Sie zog

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