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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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einsammelte, hatte ihre schmalen Augenbrauen hochgezogen. »Das hat Glyn Beanie erzählt.«
    »Ach. Die Mädchen reden viel zu viel. Ganz besonders Glyn.«
    »Nein, sie wackeln zu sehr mit den Hüften und bringen sich deshalb in Schwierigkeiten mit Männern wie Sir Brock.«
    »Nun, jetzt soll sich Lady Wynnifrydd Sorgen um ihn machen.«
    »Und die ganze Zeit über habe ich geglaubt, er würde Elyn von Lawenydd heiraten. Sie war ganz vernarrt in ihn, habe ich gehört. Meine Nichte ist Näherin drüben in Lawenydd, und sie schwört, dass Lady Elyn ihr Herz an Sir Brock verloren hat.«
    So war das also. Joseph griff nach der Axt, hob sie hoch über seinen Kopf und ließ sie dann heftig niedersausen.
    Krach!
    Das trockene Eichenholz splitterte. Zwei Teile waren von dem Klotz gefallen, doch die beiden tratschenden Frauen schenkten ihm keinerlei Aufmerksamkeit.
    »Wenn du mich fragst, Lady Wynnifrydd und Sir Brock sind füreinander geschaffen. Sie werden sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen, und das geschieht ihnen recht.«
    »Lady Elyn hat Glück gehabt, dass sie ihn nicht bekommen hat und schließlich stattdessen Kelan von Penbrooke geheiratet hat. Ich weiß, er war das schwarze Schaf in seiner Familie und hat seinem Vater etliche graue Haare beschert, aber verglichen mit Brock ist Kelan von Penbrooke ein Prinz.«
    Die Wäscherin hatte leise gelacht, als sie den Korb auf ihre Hüften gehoben hatte. »Ich muss die hier im Schuppen aufhängen«, hatte sie erklärt. »Ich habe Dellwynn gesagt, dass es heute regnen wird, aber sie wollte wieder einmal nicht hören. Oh, nein. Die nicht.« Sie balancierte mit dem Korb auf den Hüften auf den geräumigen Schuppen zu, während die Hühner ihr empört gackernd aus dem Weg flatterten.
    Joseph hatte auch noch anderen Klatsch gehört, Unterhaltungen über die bevorstehende Hochzeit, böse Bemerkungen über den Sohn des Lords, aber nicht ein einziges Mal war Elyn erwähnt worden.
    Was soll ich nur tun?, fragte er sich, als er das Holz, das er geschlagen hatte, aufstapelte und dabei einen Blick zur großen Halle warf. Joseph hatte daran gedacht, Brock zur Rede zu stellen, doch dann hatte er entschieden, dass Brock entweder lügen, ihn in das Verlies werfen lassen oder noch Schlimmeres mit ihm anstellen würde. Er hatte bereits die Herde von Pferden, die auf dem äußeren Schlosshof weidete, ganz genau betrachtet. Von Lady Elyns Pferd, der Stute, die in Lawenydd vermisst wurde, keine Spur. Aber er war davon überzeugt, dass das lebhafte, kompakte Pferd irgendwo abseits der Herde versteckt wurde.
    Während der Stallmeister die Hufe eines gefleckten Hengstes untersuchte, war Joseph durch die offene Tür des Stalls geschlüpft. Jetzt bewegte er sich geräuschlos im Schatten. Ein paar der Pferde schnaubten, eines wieherte, und die ganze Zeit über hörte man das scharrende Geräusch der Hufe im Stroh und das leise Schnarchen des Stalljungen, der den Rücken gegen einen Pfosten gelehnt und sich die Mütze über die Augen gezogen hatte.
    Joseph fiel es nicht schwer, die Leiter zu finden, die auf den Heuboden führte, und machte es sich dort in einer Ecke gemütlich. Er kroch unter das lockere Stroh. Seinen Umhang nutzte er als Decke, dann schloss er die Augen, um sich auszuruhen und zu warten, bis es dunkel war und er sich unauffälliger umsehen konnte. Wenn er die Stute fand, würde er sie als Beweis dafür nehmen, dass Sir Brock sich mit Elyn getroffen hatte. Wenn nicht, dann müsste er eben weiter nach Lady Elyn suchen.
    Und was willst du tun, wenn du sie findest ? Was willst du tun, wenn sie nicht mit dir zurück nach Lawenydd reiten will? Willst du sie fesseln? Willst du sie zwingen, zurück zu ihrem Vater zu gehen ?
    »Wenn es sein muss«, murmelte er vor sich hin. Aber zuerst hatte er die Absicht, mit dem verwöhnten Sohn von Oak Crest zu reden, ohne dabei den Unterschied ihres Standes zu berücksichtigen.
    Kelan stand vor dem Feuer in seinem Zimmer, und seine Finger spielten mit den Fläschchen, die er aus Lawenydd mitgebracht hatte. Eines mit dem Blut, das andere leer. Er war jetzt sicher, dass Elyn das, was in dem leeren Fläschchen gewesen war, benutzt hatte, um ihn schläfrig zu machen, nicht, um ihn zu vergiften. Sie wollte ihn nur in ihrem Zimmer behalten, auch wenn er den Grund dafür nach wie vor nicht kannte. Das andere Fläschchen... Er hatte keine Ahnung, wofür das hatte dienen sollen.
    Machte es etwas aus?
    Hatte sie nicht vor Gott geschworen, seine Frau zu

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