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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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euch kommen und mich mit Brie und Cabernet eindecken. Gibt's Verletzte?« Theo zitterte. Er hoffte, daß Robert es im Licht des Feuers und im zuckenden Blaulicht der Rettungsfahrzeuge nicht bemerkte. Er hatte seinen Sneaky Pete auf dem Nachttisch vergessen.
    »Wir können den Fahrer des Lastwagens nirgends finden. Wenn er drin war, als es passiert ist, können wir nichts mehr für ihn tun. Es ist immer noch zu heiß, um näher ranzugehen. Die Explosion hat die Kabine achtzig Meter weit da rüber geschleudert.« Robert deutete auf einen glühenden Haufen Metall am Ende des Parkplatzes.
    »Was ist mit den unterirdischen Tanks? Sollten wir evakuieren oder so was?«
    »Nein. Mit denen passiert nichts. Die Dinger haben Dunstventile eingebaut, also kann kein Sauerstoff eindringen und folglich auch nichts Feuer fangen. Was von dem Mini-Markt noch übrig ist, müssen wir halt ausbrennen lassen. Da waren ein paar Kisten Slim Jims drin, die in Brand geraten sind und brennen wie Zunder. Wir kommen einfach nicht nahe genug ran.«
    Theo kniff die Augen zusammen und starrte in die Flammen. »Ich liebe Slim Jims«, sagte er niedergeschlagen.
    Robert klopfte ihm auf die Schulter. »Mach dir keine Sorgen. Ich werd für dich welche bestellen, aber du darfst nicht weitererzählen, daß du sie bei mir kriegst. Und noch was, Theo, wenn das hier vorbei ist, komm doch mal zu mir in den Laden. Dann können wir uns unterhalten.«
    »Unterhalten? Worüber?«
    Robert setzte seinen Feuerwehrhelm ab und wischte sich die mittlerweile etwas schütteren Haare aus der Stirn. »Ich war zehn Jahre lang am Saufen. Ich hab aufgehört. Vielleicht kann ich dir irgendwie helfen.«
    Theo schaute weg. »Mir geht's prima. Danke.« Er deutete auf einen drei Meter breiten, verbrannten Streifen, der auf der anderen Straßenseite seinen Anfang nahm und vom Feuer wegführte zum Bach. »Hast du 'ne Ahnung, was das zu bedeuten hat.«
    »Sieht so aus, als hätte jemand ein brennendes Auto aus dem Feuer weggefahren.«
    »Ich seh mir das mal an.« Theo nahm die Taschenlampe aus dem Volvo und überquerte die Straße. Das Gras war versengt, und hier und da wies der Boden tiefe Furchen auf. Man konnte von Glück sagen, daß das Ganze passiert war, nachdem die ersten Regenfälle bereits eingesetzt hatten. Zwei Monate zuvor hätte der ganze Ort in Schutt und Asche gelegen.
    Theo folgte der Spur bis zum Bachbett. Er rechneten fest damit, am Bachufer ein Autowrack zu finden, das über die Böschung gebrettert war, doch es war nichts dergleichen zu sehen. Die Spur endete am Ufer. Das Wasser war nicht tief genug, als daß darin etwas hätte verschwinden können, das groß genug war, eine Spur wie diese zu hinterlassen. Er ließ den Lichtkegel der Taschenlampe am Ufer entlangschweifen und stoppte, als eine einzelne, tief eingegrabene Spur im Schlamm zu sehen war. Er blinzelte, schüttelte den Kopf, um sicher zu sein, daß er richtig sah, und schaute dann noch einmal hin. Das war doch nicht möglich.
    »Irgendwas zu sehen?« Robert kam über das nasse Gras auf Theo zu.
    Dieser sprang die Böschung hinunter und trampelte im Schlamm herum, bis die Spur völlig unkenntlich war.
    »Nichts«, sagte Theo. »Anscheinend ist eine Ladung brennendes Benzin in die Richtung gespritzt.«
    »Was machst du da?«
    »Die Überreste von 'nem brennenden Eichhörnchen austreten. Hat vermutlich dort drüben Feuer gefangen und ist bis hierhergerannt. Armer kleiner Kerl.«
    »Du mußt wirklich mal bei mir vorbeikommen, Theo.«
    »Mach ich, Robert. Ganz sicher.«
     
     

-8-
    DAS SEEUNGEHEUER
    Er wußte, daß er wieder ins Meer zurückkehren sollte, wo er in Sicherheit war, doch seine Kiemen waren versengt, und bis sie geheilt waren, wollte er lieber keinen Fuß ins Wasser setzen. Wenn er gewußt hätte, daß das Weibchen so aus der Haut fahren würde, hätte er seine Kiemen in die schuppenbesetzten Hautfalten eingezogen, wo sie geschützt gewesen wären. So kroch er nun das Bachbett entlang, bis er eine Herde von Tieren entdeckte, die oberhalb der Böschung schliefen. Es waren häßliche Wesen, blaß und ungestalt, und er spürte, daß in jedem von ihnen Parasiten wohnten, aber dies war nicht der Augenblick, um wählerisch zu sein. Schließlich hatte es ja auch irgendwann mal eine unerschrockene Bestie gegeben, die als erstes damit angefangen hatte, Mastodons zu fressen, und wer hätte sich damals ausgemalt, daß diese pelzigen Dinger so schmackhaft sein konnten.
    Jedenfalls konnte er in dieser

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