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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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mich stattdessen doch einfach um ein Date bitten können.«
    »Wir hatten schon mal ein Date, Laura – ist nicht so ideal gelaufen …«
    »Sie geben zu schnell auf.« Sie fixierte noch immer das Gemälde. »Wer hat es so zugerichtet?«
    »Hate.«
    »Wie bitte?«
    Er erinnerte sich, dass sie ja nichts von Hate wusste. »Das ist ein Mann, dem Calloway Geld schuldet – es ist eine lange Geschichte.«
    Fast eine Minute lang sagten sie beide kein Wort, bis Laura das Schweigen brach.
    »Sie werden dafür ins Gefängnis kommen, Mike.«
    »Ob Sie’s glauben oder nicht, Laura, das Gefängnis ist momentan meine geringste Sorge.«
    So wie zuvor schon Mike, versuchte Laura, jetzt die Leinwandfetzen mehr oder weniger zusammenzufügen. »Sie war wunderschön, nicht?«
    »Ja«, bestätigte Mike. Dann korrigierte er sich: »Sie ist es noch immer.«
    Laura blinzelte gegen ihre Tränen an. Mike hatte das unbändige Bedürfnis, sie in die Arme zu nehmen und festzuhalten, bis die Welt sich um sie herum verflüchtigt hätte. Er drehte sich um und stellte das Glas auf das Abtropfbrett, dann klammerte er sich mit beiden Händen an den Rand der Spüle. Sie legte das Bild weg, schlang dann von hinten ihre Arme um ihn und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
    »Was willst du tun, Mike?«
    »Weglaufen«, sagte er, nur halb im Scherz. »Mit dir, wenn du möchtest.« Was waren die Alternativen? Er konnte Calloway und Hate das verlangte Geld geben, aber sie hätten ihn immer in der Hand, und er bezweifelte, dass es mit den Zahlungen ein Ende haben würde, ehe die Quelle völlig versiegt wäre. Dann war da noch der Kurator – wenn man ihn tot oder auch nur zusammengeschlagen auffand, würde die Polizei noch einen weiteren Fall zu untersuchen haben. Und mit Ransomes Informationen würde sie bald dem Penthouse einen Besuch abstatten und dessen Eigentümer ein paar unbequeme Fragen stellen.
    »Ich ruf Ransome an«, erklärte Laura. »Du siehst doch wohl ein, dass das die einzige vernünftige Lösung ist.«
    Mike drehte sich um. »Vernunft hat bei der ganzen Sache bislang keine allzu große Rolle gespielt«, sagte er. Ihre Arme lagen noch um ihn. Ihre Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt, doch jetzt bewegte sich etwas in den Schatten des Wohnbereichs. Mike sah über Lauras Schulter.
    »Lasst euch nicht stören«, sagte einer von Calloways Schlägern gedehnt, dann, zu seinem Partner gewandt: »Ich schuld dir zwanzig Lappen.«
    Der andere lächelte. »Hab ich dir doch gesagt, oder? Es lohnt sich, noch einen Blick in die Wohnung zu werfen, egal, was der Boss sagt.« Dann zu Mike: »Werden Sie Ärger machen, Mackenzie?«
    Mike schüttelte den Kopf. Laura hatte ihn losgelassen und sich zu den zwei Eindringlingen gewandt. »Aber sie hat nichts damit zu tun«, erklärte Mike. »Lassen Sie sie laufen, und dann komme ich mit, wohin Sie wollen.«
    »Klingt vernünftig.« Glenn und Johnno waren jetzt in der Küche angelangt. »Mr. Calloway könnte glatt umsatteln, stimmt’s?«, sagte Johnno. »Haushaltsauflösungen ohne lästige Wartezeiten …«
    Beide Männer quittierten das mit einem Lachen. Sie schienen sich eher für Laura als für Mike zu interessieren. Er legte eine Hand auf ihren Arm. »Dann geh«, befahl er.
    »Und dich mit diesen zwei Monstern allein lassen?«
    »Geh!« Er stupste sie leicht von hinten an. Sie funkelte Calloways Kumpane an.
    »Rein zufällig bin ich eine alte Freundin DI Ransomes. Wenn Sie Mr. Mackenzie auch nur ein Haar krümmen, lauf ich schnurstracks zu ihm!«
    »Falscher Text, Laura«, murmelte Mike.
    »Er hat recht, Missy – das bedeutet nämlich, dass Sie jetzt auch mitkommen …«
    Mike stürzte sich auf die zwei Männer und schrie Laura zu, sie solle rennen. Aber Glenn fegte ihn zu Boden, während Johnno Laura am Arm packte, sie herumwirbelte und mit der anderen Hand ihre Schreie erstickte. Mike hatte sich halb aufgerappelt, als eine Fußspitze ihn unter dem Kinn erwischte und rücklings auf den Küchenfußboden schleuderte. Glenn kniete sich auf ihn, und Mike spürte, wie seine Innereien am liebsten geplatzt wären. Hinter der Faust war ein Grinsen zu erkennen, und dann krachte die Faust gegen Mikes Kinnlade. Ihm blieb noch ein Augenblick Zeit festzustellen, dass er die Besinnung verlor. Er fragte sich, ob sein Schiff ihn erwartete.
    Und auch, ob er Laura jemals wiedersehen würde.
     
    34
     
    Ransome wachte auf und wusste, dass es das war. Die Uhr zeigte fast fünf – nicht schlecht für seine

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