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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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’ne Ahnung?«
    »’ne Ahnung hätt ich schon – aber wie ich immer sage: besser, man weiß von nix.«
    Johnno griff sich in den Schritt. »Mir platzt gleich die Blase. Meinst du, ich kann …?« Er deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür der Snookerhalle. Da drinnen gab’s ein Klo, aber um da hinzukommen, hätte er an der ganzen versammelten Mannschaft vorbei müssen. Glenn schüttelte langsam den Kopf.
    »An deiner Stelle«, sagte er, »würde ich’s da drüben probieren.« Er deutete auf den Tordurchgang auf der anderen Straßenseite.
    »Klingt vernünftig.«
    Johnno überquerte die Straße, ging in die Gasse hinein und verschwand hinter einer Reihe von Müllcontainern. Glenn hatte schon sein Handy aus der Tasche gefischt. Sobald Johnno außer Sichtweite war, klappte er es auf und begann Zahlen einzutippen.
     
    * * *
     
    Mike war ganz und gar nicht bereit zu sterben, und eines stand fest: Wenn er überleben würde, dann auch Laura. Es war seine Schuld, dass sie hier war. Nach ihm gesucht hatte sie nur, weil sie sich Sorgen um ihn machte, und das bedeutete, dass ihr etwas an ihm lag. Das Mindeste, was er als Gegenleistung für sie tun konnte, war, ihr das Leben zu retten – oder (was zugegebenermaßen wahrscheinlicher war) bei dem Versuch zu sterben.
    Die Luft in der Snookerhalle war wie elektrisch aufgeladen. Hate war einen Schritt vorgetreten, während Chib Calloway nicht so aussah, als wollte er mehr tun als moralischen Beistand leisten. Alice hatte nach einer saftigen Ohrfeige gerade aufgehört, die beiden anzukeifen, während Westie sich lediglich auf die Lippe biss und nichts sagte; also hatte sie die nächsten Sekunden ihre schlechte Laune an ihm ausgelassen. Am anderen Ende der Stuhlreihe machte Jimmy Allison den Eindruck, als hätte er mit seinem Leben abgeschlossen und sich in sein Schicksal gefügt. Mike vermutete, dass er zusätzlich zu dem Blut, das seine Hemdbrust durchtränkte, auch einiges an Würde sowie an Beherrschung seiner Schließmuskeln verloren hatte.
    »Ich bin schon viel zu lang in diesem gottverdammten Land«, schimpfte Hate, »und will bloß noch nach Haus – egal, ob mit dem Geld meines Mandanten oder ohne.« Als er sich zu Calloway wandte, machte ein hämisches Grinsen sein Gesicht noch hässlicher, als es sowieso schon war. »Es wird Edvard sehr interessieren, von der Fälschung zu erfahren, die Sie ihm andrehen wollten.«
    »Ich hab’s Ihnen schon ein Dutzend Mal gesagt – ich hatte keine Ahnung, dass das eine Fälschung war!«, knurrte Calloway. Doch dann ging ihm auf, was Hate gerade verlauten hatte lassen, und seine Miene verlor etwas von ihrer Anspannung.
    »Sie haben’s ihm noch nicht gesagt?«, fragte er mit Unheil verkündender Ruhe.
    »Schaffen Sie einfach das Geld herbei, und er braucht nie etwas davon zu erfahren.«
    »Ich steh deswegen doch schon in Verhandlungen«, entgegnete Calloway. Mike bemerkte, dass der Gangster in Westies Richtung schaute. Klar … weil die skandinavischen Hell’s Angels internationalen Handel trieben und Kunstwerke gute Sicherheiten darstellten. Westie würde in Calloways Auftrag weitere Fälschungen produzieren, mit denen der Gangster Hates Arbeitgeber betrügen konnte … Und besagte Arbeitgeber wussten noch nicht, dass sie schon mit dem Utterson gelinkt worden waren …
    Mike war beeindruckt. Er sah förmlich, wie Calloway sämtliche Möglichkeiten und Konsequenzen in einem einzigen Augenblick durchging. Und als er den Schlussstrich zog und handelte, geschah das ebenso blitzschnell. Hate hatte sich wieder von ihm abgewandt und musterte die Reihe von Gefangenen, wie um zu entscheiden, wer als Erster sterben sollte. Er hörte nicht, wie das Queue vom Snookertisch aufgehoben wurde, spürte nicht den veränderten Lufthauch, als es auf seinen Hinterkopf zusauste. Durch die Wucht des Aufpralls zerbrach der Stock in zwei Hälften, und Holzsplitter regneten Mike in den Schoß. Alice schrie, und Laura kreischte auf. Der Riese taumelte und wäre beinahe auf Mike gestürzt, aber er fiel dann doch nicht um, nicht ganz. Calloway begann, von hinten auf ihn einzudreschen, und rief dabei nach seinen Gorillas, sie sollten kommen und ihm helfen. Die Tür ging auf, und ein Mann kam hereingelaufen.
    »Johnno!«, befahl Chib. »Hau drauf!«
    »Wurd auch langsam Zeit«, knurrte Johnno und stürzte sich ins Getümmel. Er verpasste dem zusammengeklappten Hate einen saftigen Tritt, der dem Riesen das Blut nur so aus der Nase spritzen ließ. Aber Hate war

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