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Der Mann auf dem blauen Fahrrad

Der Mann auf dem blauen Fahrrad

Titel: Der Mann auf dem blauen Fahrrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Gustafsson
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Gehört die Ihnen, Herr Friberg?
    – Ich hoffe, sie steht nicht im Weg.
    – Überhaupt nicht. Die Köchin hat nur gefragt, was das ist. Vielleicht eine fotografische Ausrüstung?
    – In gewisser Weise.
    – Es ist keine magische Tasche?
    Nun, das ist ja lustig, dachte Janne. Sie hat einen gewissen Humor. Das hätte man nicht gedacht. Frauen in ihrer Stellung können völlig humorlos sein. Jedenfalls lassen sie sich nicht darauf ein, mit fremden Besuchern zu scherzen. Vielleicht beeindruckt sie etwas von dem, was ich sage. Aber wenn ja, was sollte das sein?
    – Wer die Tasche öffnet, wird es sehen.
    Das Gespräch wurde von einem ziemlich brüsken Klopfen unterbrochen. An der hinteren Tür, die vom Salon ins Innere des Hauses führte. Durfte man wohl vermuten. Es wurde leise und eifrig gesprochen.
    – Entschuldigen Sie mich, Herr Friberg. Aber im Moment passiert hier tatsächlich ein bisschen zu viel auf einmal.
    Sie haben vielleicht ein gewisses, recht unhöfliches Misstrauen bemerkt, als Sie das Haus betraten. Ich weiß nicht, wie viel ich zu erzählen wage. Aber es ist so, dass wir seit ein paar Tagen einen Verwandten erwarten. Einen, der nicht ganz willkommen ist. Es gab einen Verdacht, dass Sie, Herr Friberg, möglicherweise … Aber so war es ja nicht. Es geht hier um einen Verwandten, der sich lange nicht hat blickenlassen. Ich vermute, dass er in dieser Situation auftauchen könnte. Um zu sehen, was er aus dem Nachlass herausschlagen kann, dessen Verteilung bevorsteht. Dieses Erbe mit seinem ungeheuer verworrenen Durcheinander, ich würde sagen wie Schlangennester, mit allen Sorten von Bürgschaften, Wechseln und Ehrenworten. Wie auch immer, Herr Friberg, es wäre gut, wenn Sie diesen Herrn, falls er hier auftaucht, meiden würden. Und vor allem keine Fragen beantworten!
    Janne überlegte, welche Fragen er beantworten könnte. Kam aber, wie üblich in solchen Situationen, nicht darauf, was er sagen sollte.
    Die Herrenhausdame drehte sich mit einem flüchtigen Lächeln noch einmal in der Tür um: Es war mir übrigens ein Vergnügen, mit Ihnen sprechen zu dürfen. Sie haben eine so herausragende Persönlichkeit.
    Kein Wort davon, dass sie möglicherweise wiederkam. Mit einem Hinweis, wie er von hier fortkommen könnte. Janne musste ja zurück nach Västerås. Wie das nun gehen sollte mit dem Schienenbus und anderem Elend?
    Und was war mit herausragender Persönlichkeit gemeint? Der plötzlich auftauchende Verdacht, dass die recht kräftige Erektion, die er im Lauf des Gesprächs trotz der Schmerzen in der Armspeiche gespürt hatte, auch von außen sichtbar gewesen sein könnte, musste wohl doch zurückgewiesen werden. Als paranoid bezeichnet werden. Es hieß doch paranoid?

Eine Art, eingeschlossen zu sein

    W ieder allein gelassen, sich selbst und dem Schmerz ausgeliefert, fiel ihm sofort ein, was er natürlich hätte sagen sollen. Es gab ein französisches Wort dafür – wenn man erst darauf kam, was man hätte sagen sollen, wenn es zu spät war – aber in diesem Moment fiel ihm auch das nicht ein. Ich erinnere mich, dass ich es vergessen habe, sagte er. Zu sich selbst.
    Mein Name ist also Friberg. Jan V. Friberg. Ich habe hier hereingeschaut, weil ich mich bei einem Radunfall verletzt habe. Aber ein Besuch hier auf dem Hof, oder vielleicht sollte ich sagen im Herrenhaus, wäre auch aus einem anderen Grund sinnvoll gewesen. In der Tasche da draußen habe ich eine sehr feine Neuigkeit auf dem Gebiet der Haushaltsgeräte, das Küchengerät Assistent von Electrolux, das ich gern demonstrieren möchte. Es ist eine Art Universalmaschine, die eine Reihe verschiedener Funktionen hat, je nachdem, wie man sie auseinandernimmt oder auf verschiedene Weise mit unterschiedlichem Zubehör zusammensetzt. Sie kann rühren, pressen, mahlen, Würste stopfen, quirlen … Eine solche Errungenschaft, die eine wahre Revolution für die mühsame Arbeit in einer größeren Landküche bedeutet, ist das, was ich in meiner Tasche dabeihabe.
    Warum sie dann nicht vorführen?, hätte sie gesagt. Oder hätte sie etwas anderes gesagt?
    Weil ich keine Chance bekam.
    Jemand hat mich in diesen Raum eingelassen. Und danach habe ich nichts mehr gehört. Und diese Uhr schlägt immer öfter da drüben in der Dunkelheit an der Wand. Und ich sollte nicht hier sein, sondern ganz woanders. Und der Schmerz in diesen verdammten Handgelenken nimmt zu.
    Außerdem verstehe ich diese sonderbaren Fotografien in dem Album nicht. Aber sie beunruhigen

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