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Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Erklärungen werden sie versichern, dass Pete nur ein paar Gramm gestrecktes Kokain kaufen wollte. Er hat weder mit Drogen gehandelt noch mit Waffen. Er war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Diese unterschriebenen Erklärungen werden Sie dem Detective zustellen, der Pete verhaftet hat, ein Mann namens Denny DePrizio. Ich glaube, er arbeitet in der üblichen Tagschicht, also dürfte er nicht allzu schwer zu finden sein.«
    Er wusste noch nicht, dass mir seine Kontakte zu DePrizio bekannt waren. Vielleicht ahnte er es mittlerweile, aber ich würde ihm ganz sicher nichts davon erzählen. Für ihn musste ich ein Fragezeichen bleiben, ebenso wie er für mich eines war.
    »Niemals«, erwiderte Smith.
    »Sie haben meinen Bruder«, sagte ich. »Und Sie lassen ihn nicht gehen, bis der Prozess vorüber ist, wenn überhaupt. Sie haben mich in der Hand, Smith. Sie haben gewonnen. Aber wenn es Ihnen wirklich ernst damit ist, ihn zu entlasten und ihn laufenzulassen, sobald alles vorüber ist, dann müssen Sie eine kleine Vorleistung erbringen. Sorgen Sie dafür, dass die Anklage fallengelassen wird, beweisen Sie mir, dass Sie es ehrlich
meinen. Dann ziehe ich den Antrag auf DNA-Tests zurück. Und sollte das nicht bis morgen ein Uhr passiert sein, dann boxe ich den Antrag durch.«
    »Kein Deal«, sagte Smith. Es musste ein wahrer Genuss für ihn sein, mir meine eigene, oft gebrauchte Wendung um die Ohren zu schlagen.
    »Dann muss ich davon ausgehen, dass Sie Pete ohnehin töten werden. Und damit habe ich nichts zu verlieren. Der Name ist DePrizio, D-E-P-R-I-Z-I-O. Besser Sie sorgen dafür, dass er morgen vor meiner Anhörung um eins die eidesstattlichen Erklärungen erhält. Sie kennen mich gut genug, um zu wissen, dass ich nicht bluffe, Smith.«
    Ich legte auf und hielt den Atem an. Ich verdrängte, so gut es ging, jeden Gedanken an das, was Pete zustoßen mochte. Ich konnte nicht ausschließen und schon gar nicht verhindern, dass sie alles unternehmen würden, um Petes Aufenthalt bei ihnen so unangenehm wie möglich zu gestalten. Aber wenn ich Schwäche zeigte, verschlimmerte das seine Lage nur noch. Sie mussten einen machtvollen Gegner in mir sehen. Das war der einzige Weg, Pete freizubekommen.
    Außer ich schaffte es, bis zum Prozessbeginn herauszufinden, wer Audrey Cutler ermordet hatte.
     
    Ich hockte auf meinem Bett, beobachtete, wie die Uhr auf Mitternacht zukroch, und ging in meinem Kopf alles noch einmal durch. Ich setzte die in vielen Kreuzverhören erworbene Erfahrung ein, um nach Schwachstellen in meinem Plan zu suchen. Er wies jede Menge Lücken auf, trotzdem hatte ich das Gefühl, mein Bestes getan zu haben. Meine stärkste Waffe war wohl das Überraschungsmoment. Sie kannten mich nicht. Sie bildeten es sich nur ein. Das musste reichen.

    Kurz nach Mitternacht, dreizehn Stunden vor meiner Anhörung wegen der DNA-Tests, schaltete ich das Schlafzimmerlicht aus, und mein gesamtes Haus versank im Dunkeln.

46
    Kurz nach drei Uhr morgens näherten sich zwei Männer - zwei von Smiths Männern - dem Stadthaus von der Hinterseite. Die Vorderseite war zu diesem Zweck nicht geeignet; sie war zu gut beleuchtet und lag an einer eher betriebsamen Straße. Dagegen war die Hinterseite für ihr Vorhaben ideal. Direkt hinter dem Stadthaus verlief eine schmale Gasse, eine verschlossene Gartenpforte trennte die Gasse von dem kleinen Grundstück des Hauses, das aus einer Terrasse und dem unvermeidlichen Grillplatz samt Tischen und Stühlen bestand.
    Das Schloss der Gartenpforte musste geknackt werden, aber das stellte kein allzu schwieriges Unterfangen dar. Sobald dieses Hindernis überwunden war, schlichen die beiden Männer durch das Grundstück auf das Stadthaus zu. Einer der beiden, der Größere, spähte durch die Hintertür in die Küche, auf der Suche nach der Alarmanlage. Auf dem Kontrollfeld der Anlage leuchtete ein grünes Lämpchen, was darauf hindeutete, dass sie ausgeschaltet war.
    »Sie ist nicht an«, informierte er seinen Partner. Er bereitete Spanner und den Haken vor, um das Schloss der Hintertür aufzubrechen. »Jetzt haben wir uns so viel Mühe damit gemacht, seinem bescheuerten Bruder den Code der Alarmanlage
aus der Nase zu ziehen, und dieser Kolarich schaltet das verfluchte Ding nicht mal ein.«
    »Jemand sollte diesen Yuppies mal verklickern, dass es hier in der Stadt so was wie Kriminalität gibt«, flüsterte der andere.
    »Ich notier’s mir«, verkündete ich, während ich meinen

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