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Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Lanier’s Lagerhaus, um mich mit ›J.D.‹ zu treffen.
    Noch vor Eintreffen von Detective DePrizio tauchte ›J.D.‹ beim Lagerhaus auf, und wir besprachen die Details des Handels. Er informierte mich, dass er einen Anruf von jemandem bekommen hätte, der in Kürze eintreffen würde, nicht um Waffen oder reines Kokain zu kaufen, sondern aus einem Grund, der nicht in Zusammenhang mit mir oder unserer Transaktion stand. Er erklärte mir, der Name der Person sei ›Pete‹. Er bat mich, ihm gegenüber nichts von unserer Transaktion zu erwähnen.
    Der Mann, der sich selbst als ›Pete‹ vorstellte, tauchte kurz danach auf. Es war ein Weißer, schätzungsweise einsachtzig groß, etwa achtzig Kilo schwer. Er fragte ›J.D.‹, ob alles in Ordnung sei. Er schien besorgt, und er wollte von ›J.D.‹ wissen, was hier ablief. ›J.D.‹ erklärte ihm, dass es um nichts ginge,
was ihn beträfe, und er solle keine weiteren Fragen stellen. ›Pete‹ wirkte jedoch misstrauisch und erklärte, er wolle gehen.
    In diesem Moment betrat Detective DePrizio das Lagerhaus und kündigte laut seine Anwesenheit an. ›J.D.‹ wurde nicht festgenommen. Ich vermute, dass er durch die rückwärtige Tür geflohen ist. ›Pete‹ wurde gemeinsam mit mir verhaftet. ›Pete‹ schien keine Ahnung zu haben, was zwischen mir und ›J.D.‹ vorgegangen war, und ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass ›Pete‹ irgendetwas mit der Transaktion der Waffen und des Kokains zu tun hatte.‹ Hier endet das Dokument, Jason«, sagte Marie. »Es ist von Marcus Mason unterzeichnet und von einem Notar beglaubigt.«
    In meinen Ohren klang es wie der poetischste Song, den ich je gehört hatte. Dieses Schreiben entlastete Pete von sämtlichen Vorwürfen - sogar von einer Klage wegen Besitzes kleiner Mengen. Smith stand das Wasser offensichtlich bis zum Hals.
    »Scann das Dokument in den Computer ein und schick es als E-Mail an mich, an Shauna und an dich selbst, okay?« Ich wollte nicht riskieren, dass das Original »verlorenging«, nachdem der Deal mit Smith über die Bühne war. Mein Handy summte. »Ich muss auflegen, Marie.«
    Es war Smith, fünf Minuten zu früh. »Sie haben, was Sie wollten«, sagte er.
    »Ich habe fast alles, was ich wollte, Smith. Was ich wirklich will, ist, dass die Anklage gegen meinen Bruder fallengelassen wird.«
    »Es ist ausgeschlossen, dass man Ihrem Bruder den Prozess macht, nachdem diese eidesstattliche Erklärung draußen ist. Aber ich kann nicht einfach die Anklage vom Tisch zaubern. Das war nicht der Deal. Sie sagten nur, ich solle die Erklärung bis heute beschaffen...«

    »Tja, hassen Sie es nicht auch, wenn die andere Seite nicht fair spielt? Also halten Sie die Klappe und hören Sie gut zu. Ich werde jetzt diesen Detective kontaktieren und mich erkundigen, ob er die Erklärung erhalten hat. Und ich hoffe sehr, dieses Schreiben reicht aus, dass er die Klage fallenlässt.«
    »Wie kann ich den Detective dazu bringen...«
    »Ich sagte doch, Klappe halten, oder? Also halten Sie gefälligst auch die Klappe. Falls DePrizio die Erklärung vorliegen hat, ziehe ich den Antrag für den Moment zurück. Aber Sie und ich wissen, dass ich ihn jederzeit erneuern kann. Also hoffe ich in Ihrem Interesse, dass DePrizio diese Erklärung schluckt und er sie der Staatsanwaltschaft schmackhaft machen kann.«
    »Diese eidesstattliche Erklärung...«
    »Diese eidesstattliche Erklärung«, unterbrach ich ihn, »könnte später als Fälschung hingestellt werden. Mason könnte auf die Idee kommen, zu behaupten, ich hätte ihm eine Waffe ans Ohr gedrückt und ihn zur Unterschrift gezwungen. Ich gehe kein Risiko mehr ein, Smith. Also schätze ich, Sie sollten besser zu beten anfangen.«
    Ich beendete das Gespräch, marschierte im Flur auf und ab, zwang mich zur Geduld. 12.15 Uhr. 12.30 Uhr. Ich machte meinen Anruf.
    »Detective DePrizio bitte«, verlangte ich.
    Einen Moment später nahm er ab. »DePrizio.«
    »Hier ist Jason Kolarich, Detective.«
    »Kolarich. Genau der Mann, den ich sprechen wollte. Erraten Sie, was mir heute auf den Schreibtisch geflattert ist?«
    »Vermutlich dasselbe, was gerade in meinem Büro eingetrudelt ist.«
    »Wirklich? Und Sie wussten vorher nicht Bescheid darüber?«

    Ich sparte mir die Antwort. Er zog ohnehin nur eine alberne Show ab. Und mein Hirn war zu ausgelaugt, um mir noch ein paar launige Sprüche abzuringen.
    »Okay, kann schon sein, dass Mason mein Informant war«, sagte er. »Wir hatten eine verdeckte

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