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Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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der Nächste, wenn er nicht pariert?«
    Smith neigte den Kopf. »Ich weiß nicht, Boss. Jason Kolarich ist schwer auszurechnen. Aber ich nehme an, es würde uns nicht weiterbringen.«
    »Du nimmst es an.« Carlo fixierte Smith. »Und wie weit haben uns deine Annahmen bisher gebracht?«
    Smith schwieg. Sich auf einen Streit einzulassen, wäre fruchtlos. Carlo fuhr sich mit der Hand über die kahle Stirn.
Zum ersten Mal war ihm sein Alter deutlich anzumerken, seine zögerlichen Bewegungen, das Zittern seiner Hände.
    »Vielleicht... vielleicht ist das die Strafe«, sagte Carlo endlich. »Für die Fehler der Vergangenheit.« Dann winkte er die beiden Männer hinaus.
    Smith und Tommy verließen das Büro. Ich weiß nicht, was ich tun soll, hatte Carlo gesagt. Aber Smith glaubte ihm nicht. Er vermutete, dass Carlo sich mit einer Entscheidung anzufreunden begann, die sie alle betreffen würde.

54
    »Er ist zur Baustelle gefahren, dann zum St. Agnes Hospital, um jemanden zu besuchen und schließlich zu seinem Vater Carlo«, erklärte Joel Lightner.
    Ich war in meinem Wagen unterwegs und redete über das Headset meines Handys mit Joel. Ich hatte die Nase gestrichen voll von vergeblichen Anrufen bei den Augenzeugen, die Sammy Cutler am Tatort beobachtet hatten. Ich hatte die Absicht, ihnen einen persönlichen Besuch abzustatten.
    »Warum hast du den Kerl im Verdacht, Jason? War er nicht dein Zeuge?«
    Ich hätte diesen Tommy Butcher vermutlich schon vorher genauer durchleuchten sollen. Jemand taucht ein Jahr nach dem Mord auf und behauptet, sich an etwas zu erinnern? Vermutlich wünschte ich mir so sehr, seine Aussage träfe zu, dass ich an das Unglaubliche geglaubt hatte.

    »Smith wusste über sämtliche Details der Anhörung Bescheid«, erklärte ich. »Aber der County-Website kann man keine Einzelheiten entnehmen. Und auch der Kerl, den Smith aufgetrieben hat - Sanders -, wusste nicht das Geringste. Also kann Smith es nur von Butcher selbst haben. Und dann ist da noch Butchers offenkundige Lüge, er wäre in der Mordnacht in der Bar gewesen.«
    »Hältst du ihn für den Mörder?«
    »Mein Instinkt sagt nein, obwohl ich natürlich keine Ahnung habe, wie ein Kindermörder aussieht. Aber ich werde es herausfinden.«
    »Und wie, wenn ich fragen darf?«
    »Durch die Kraft der Überzeugung, Mr Lightner. Behalt bitte Mr Butcher für mich im Auge, okay?«
    »Mach ich. Hey, was läuft bei Jimmy Stewart?«
    »Er heißt Jim, mein Freund. Läuft gut, denke ich. Ich rüttle einfach nur ein bisschen am Käfig.«
    »Jimmy ist der ideale Mann dafür«, sagte Joel. »So viel ist sicher.«
     
     
     
    »Kolarich redet nicht mit mir.« Denny DePrizio riss sich ein Stück Brot ab und tunkte es in den Teller mit Olivenöl.
    »Dann rede du mit ihm «, sagte Smith. »Sorg dafür, dass er die richtigen Prioritäten setzt.«
    DePrizio grinste. »Er hat dich bei den Eiern, stimmt’s?«
    »Sehr witzig«, erwiderte Smith, gerade als er ein paar Männer in Anzügen bemerkte, die sich ihrem Tisch näherten. Der Anführer der vierköpfigen Gruppe war untersetzt und trug einen militärisch kurzen Haarschnitt.
    DePrizio blickte hoch. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Smith fiel auf, dass der vorderste Mann eine Polizeimarke
trug, und wie sich erwies, hatten auch die übrigen Männer Dienstmarken an ihren Gürteln.
    DePrizio war für einen Augenblick erstarrt, fing sich aber wieder, schnappte sich erneut das Brot und widmete sich dem Teller mit Olivenöl. »Sieh einer an«, sagte er. »Wenn das nicht Jimmy Stewart ist, der König der Ratten.«
    »Tut mir leid, wenn ich Sie beim Mittagessen störe, Detective«, begrüßte ihn Stewart.
    »Und was kann ich an diesem schönen Tag für die Kollegen von der Internen Ermittlung tun?«
    »Sie können einen Ausflug mit uns unternehmen.«
    In einem Moment kurz aufblitzender Wut warf DePrizio das Stück Brot beiseite. »Und warum sollte ich das, Lieutenant?«
    Stewart blickte zu Smith, der mit dem Gedanken spielte, einzugreifen. »Nicht hier«, sagte er.
    »Doch, hier.« DePrizio wischte sich die Hände an der Serviette ab.
    Stewart wartete einen Moment, dann nickte er. »Okay. Ich möchte, dass Sie uns dabei behilflich sind, zu klären, wieso ein Kerl namens Peter Kolarich, der in einem schweren Fall von Drogen- und Waffenhandel hochgenommen wurde, nur wenige Tage später von allen Anschuldigungen freikommt.«
    »Kolarich. Kolarich.« DePrizio bemühte sich, die lässige Fassade aufrechtzuerhalten. »Ich

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