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Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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kann meine Fälle immer so schlecht voneinander unterscheiden, Jimmy.«
    »Dann lassen Sie mich Ihnen auf die Sprünge helfen, Denny . Es war der Fall, in dem Ihr Informant einen plötzlichen Rückzieher gemacht hat.«
    »Soll passieren.« DePrizio schien sich immer weniger zu amüsieren.

    »Und passiert das üblicherweise, nachdem Ihnen jemand einen Aktenkoffer mit zehntausend Dollar übergeben hat? Ist das bei Ihnen so üblich, Denny?«
    DePrizio bewegte sich nicht. Er sagte kein Wort.
    »Wie wäre es, wenn wir einen Blick in den Kofferraum Ihres Wagens werfen, Denny? Glauben Sie, wir entdecken dort einen solchen Aktenkoffer? Der, der sich auch auf dem Videotape befindet, das wir gemacht haben, als Sie ihn in einem Cafe von Jason Kolarich in Empfang genommen haben?«
    DePrizios Kiefer mahlten, er rang nach Worten. »Ich verlange meinen polizeilichen Rechtsbeistand«, sagte er.
    »Kein Problem, Denny. Überhaupt kein Problem«, erwiderte Stewart. »Aber vorher fahren wir noch ein Stück. Wir wollen doch beide keine Szene in diesem vollbesetzten Lokal.«
    Denny DePrizio stemmte sich langsam hoch. Sein erstarrtes Lächeln war zu einer zornigen Grimasse geworden. Wütend funkelte er Smith an, der während der ganzen Zeit stumm geblieben war.
     
    George und Millie Robeson wohnten zwei Blocks nördlich der Liberty Apartments. Eine ziemlich heruntergekommene Gegend: Die Straßen waren übersät mit Abfall und Autowracks, billige Supermärkte warben mit improvisierten Reklametafeln für Zigaretten, Lotterielose und Telefonkarten, und an den Wänden markierten konkurrierende Gang-Graffitis die Territorien der Latin Lords und der Columbus Street Cannibals.
    Das Apartmenthaus, in dem die Robesons lebten, bildete eine rühmliche Ausnahme. Es besaß eine gepflegte, wenn auch bescheidene Fassade, und ein Schriftzug auf der sauberen braunen Markise wies darauf hin, dass es sich um eine
»Residenz für Senioren« handelte. In anderen Fällen wäre das womöglich eine Einladung zum Plündern und Brandschatzen gewesen, doch hier half ein bewaffneter Wachmann, der offensichtlich viel Zeit im Fitnesscenter verbrachte, ein gewisses Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
    Ich stellte mich vor und zeigte ihm meine Anwaltszulassung. Dann wartete ich, während er eine Nummer in sein Telefon tippte und meinen Namen falsch aussprach. Eine Weile lang hörte er hauptsächlich zu, dann legte er auf, wobei er mich anstarrte, als wäre es an mir, etwas zu sagen.
    »Sie wollen nicht mit Ihnen sprechen«, bemerkte er schließlich.
    »Sie müssen mit mir reden. Oder ich komme mit einer gerichtlichen Verfügung und mit einem Polizeibeamten wieder, und dann zwinge ich sie dazu. Rufen Sie sie bitte nochmal an, Lou«, sagte ich mit einem Blick auf sein Namensschild. »Seien Sie so nett.«
    Lou jedoch war nicht in der Stimmung, nett zu sein. Demonstrativ legte er die Hände auf den Schoß, was offensichtlich bedeuten sollte, dass unser Gespräch beendet war. Aber das war es noch lange nicht.
    »Ich werde dafür sorgen, dass ich während Ihrer Dienstzeit zurückkomme«, erklärte ich. »Behinderung von Ermittlungen. Beeinflussung von Zeugen.« Ich zog einen kleinen Notizblock und einen Stift aus der Brusttasche. »Wie war noch gleich Ihr Nachname, Lou? Nur für die richterliche Verfügung.«
    Er ließ einen Moment verstreichen, um mir seine Entschlossenheit zu demonstrieren, dann wählte er erneut die Nummer. Er wandte sich von mir ab, aber es war ohnehin nicht nötig, dass ich hörte, was er sagte.

    »Mr Robeson wird nach unten kommen«, erklärte er schließlich.
    »Sie sind einfach der Beste, Lou.« Ich wanderte in dem kleinen Foyer auf und ab, das mit ein paar dezenten Möbelstücken dekoriert war; Sportmagazine lagen auf einem runden Tischchen. Die Aufzüge verbargen sich hinter einer dicken Glaswand und einer Sicherheitstür. Einer der Lifts klingelte, und jemand trat heraus, ein langer, dünner Afroamerikaner mit elfenbeinweißem Haar, in Strickjacke und Wollhose und mit einem mürrischen Ausdruck im Gesicht.
    Er öffnete die Sicherheitstür gerade so weit, um sich durch den Spalt verständigen zu können.
    »Mr Robeson.« Ich näherte mich der Tür.
    »Sie vertreten den Kerl, dem sie den Prozess machen«, stellte er fest, mit einer zu seinem schwächlichen Körper passenden Stimme.
    »Ja, Sir. Ich habe versucht, Sie anzurufen...«
    »Ich habe nichts gesehen, okay? Gar nichts.« Die Augen des Mannes funkelten vor Zorn, ja, vor purem Hass.
    Ich

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