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Der Marathon-Killer: Thriller

Titel: Der Marathon-Killer: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Stock , Andreas Helweg
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gelaufen, als Stephen starb, und zeigte erste Anzeichen von Rebellion.«
    »Er kannte die Regeln und wusste, wir würden ihn
kaltstellen, falls er sich zu einem neuen Tomlinson entwickelt.«
    »Die Amerikaner wollten größere Sicherheiten, was sich angesichts des Marathonanschlags als keine schlechte Entscheidung erwiesen hat.«
    Fielding lachte trocken. »Das Attentat hat Daniel Marchant vereitelt.«
    »Leila stellt die Angelegenheit in ihrem Bericht allerdings etwas mehrschichtiger dar.«
    »Nicht in dem Bericht, den ich gelesen habe. Ohne Zweifel hat sie anderen erzählt, was sie hören wollten.«
    »Haben Sie ihrer Versetzung für drei Monate zugestimmt?«
    »Natürlich. Unter der Bedingung, dass sie niemals zurückkommt.«
    »Übrigens, woher haben Sie es gewusst?«
    »Woher weiß man in diesem Geschäft über etwas Bescheid? Man fügt die einzelnen Punkte zusammen, dreht die Dinge ins richtige Licht und versucht, mit ein bisschen Glück das Gesamtbild zu erkennen.« Er zögerte kurz. »Sie hat keinen ordentlichen Bericht über ein Treffen mit ihrem besten Kontaktmann aus der Golfregion vorgelegt. Ich wusste, der CX muss woanders hingegangen sein. Sie wusste, dass ich es wusste. Dann hat sie um ihre Versetzung gebeten.«
    Chadwick erwiderte nichts und begegnete Fieldings Schweigen wortlos.
    »Da ist noch etwas, was Sie wissen sollten«, sagte er schließlich. »Der MI5 hat einen Durchbruch bei der Untersuchung des Gürtels erzielt. Wie wir vermutet hatten, gab es die Möglichkeit, den Sprengsatz per Mobiltelefon
zu zünden. Aber der Zünder war so konfiguriert, dass es nur über das TETRA-Netz funktioniert hätte.«
    Jetzt, das spürte Chadwick, hatte er Fielding zum ersten Mal an diesem Abend überrascht. TETRA stand ausschließlich Notfalleinrichtungen und Geheimdiensten zur Verfügung. Terroristen hätten nur zu gern Zugang zu TETRA - weil es ihnen gestatten würde, Bomben explodieren zu lassen, selbst wenn die Mobilfunknetze abgeschaltet waren -, aber die Benutzung war strikt reglementiert (obwohl nicht strikt genug für Fieldings Geschmack).
    »Und?«
    Chadwick ging hinüber zu dem Mahagoni-Sideboard, auf dem ein brauner A4-Umschlag neben einem Silbertablett für die Drinks lag. Er holte ein Foto heraus, betrachtete es und ging zurück zu Fielding ans Fenster.
    »Sehen Sie sich das mal an«, sagte er und reichte das Foto Fielding. Es war eine körnige Aufnahme vom London Marathon, ein Standbild aus der Kamera des BBC-Helikopters. In der Mitte sah man Daniel Marchant umringt von anderen Läufern, und er hielt ein Mobiltelefon in der rechten Hand. Das Gerät war mit gelbem Stift umkreist.
    »Man kann die Stummelantenne erkennen«, sagte Chadwick. »Der MI5 ist sicher, es handelt sich um ein TETRA-Gerät. Ein Motorola.«
    »Natürlich ist es eins«, sagte Fielding. »Wie hätten wir uns sonst mit ihm unterhalten sollen? Soweit ich weiß, hat er sich Leilas geliehen.«
    »Offensichtlich nicht. Er hat sein altes mitgebracht, wie sie sagt. Das er eigentlich abgeben sollte, als er suspendiert wurde. Wir haben die Telefonaufzeichnungen in Thames
House überprüft. Sie hat recht. Sie hat ihn unter seiner alten, verschlüsselten Nummer angerufen.«
    Das machte Fielding stutzig. Er wusste, Marchants Suspendierung war nicht mit der Strenge durchgeführt worden, wie es die Regeln eigentlich erfordert hätten; und zwar zum Teil deswegen, weil Fielding selbst nicht willens gewesen war, einen seiner besten Agenten aus dem Rennen zu nehmen; aber ein nicht zurückgegebenes Diensttelefon, vor allem ein verschlüsseltes, wäre auch bei der nachlässigsten Sicherheitsprüfung beim MI6 nicht durchgegangen. Er musste dazu eigene Nachforschungen anstellen.
    »Ist Ihnen eigentlich je der Gedanke gekommen, dass jemand Daniel Marchant aufs Kreuz legen will?«, fragte Fielding und betrachtete das Foto, ehe er es zurückgab. »Wenn man bedenkt, wie wenig eigentlich gegen seinen Vater vorliegt?«
    »Ihn aufs Kreuz legen? Warum?«
    »Ach, kommen Sie, David. Sie wissen genauso gut wie ich, dass es genug Leute gibt, die es gern sehen würden, wenn der Service nicht mehr in der obersten Liga mitspielt.«
    »Ich denke, nicht mal die Amerikaner würden das Leben ihres Botschafters riskieren, nur um einen MI6-Agenten abzuschießen.«
    »Wer weiß.«
    »Ist das der Grund, weshalb Sie Daniel schützen? Weil Sie immer noch an seine Unschuld glauben?«
    »Wir schützen ihn nicht mehr.«
    »Prentice hat Spiro durch halb Warschau gehetzt. Spiro

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