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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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stecken in der Patsche, liebe Verwandte«, kündigte er an. »Bereitet euch auf das Schlimmste vor.«
    »Worum geht es? Die Bolyns haben doch nicht etwa ihre Party abgesagt, oder?«
    Wir waren kaum lange genug in der Stadt gewesen, um zu wissen, was wir anfangen sollten, als die gesellige Bolyn-Sippschaft uns eine Einladung zu ihrem alljährlichen Maskenball übersandt hatte. Dies war für mich ein Lichtblick in meiner selbst auferlegten Dunkelheit gewesen, da es bei einer ihrer vergangenen Veranstaltungen geschehen war, dass ich Nora zum ersten Mal getroffen hatte. Ich hegte die schwache Hoffnung, dass sie bei dieser bevorstehenden Vergnügung anwesend sein könnte.
    »Nein, nichts dergleichen«, antwortete er.
    »Weitere Neuigkeiten über den Krieg?« Ich hatte gedacht, dass wir die Konflikte dieser elenden Unruhen für immer hinter uns gelassen hätten.
    »O nein, es ist viel schlimmer.« Er wedelte mit dem Papier in seiner Hand, von dem ich annahm, dass es sich dabei um einen Brief handelte. »Mutter hat uns eine offizielle Vorladung für eine Audienz im Fonteyn-Haus geschickt. Wir können es nicht wagen, diese zu ignorieren.«
    Elizabeth zog ein langes Gesicht, und ich folgte ihrem Beispiel.
    »Es war unausweichlich«, verkündete er mit einer Schauermiene. »Sie wird euch beide überprüfen und ein Urteil fällen wollen, wie es Großvater Fonteyn früher tat.«
    »Ich bin sicher, wir werden es überleben«, meinte Elizabeth.
    »Gott, ich wünschte, ich hätte deinen Optimismus, Kusinchen.«
    »Ist sie wirklich so schlimm?«
    Olivers lebhafte Gesichtszüge bekundeten sehr deutlich seinen Kampf um die richtigen Worte. »Ja«, schloss er schließlich zögerlich.
    Elisabeth sah mich an.
    Ich nickte schnell und machte dazu ein griesgrämiges Gesicht, um seine Aussage zu bestätigen. »Wann werden wir erwartet?«, fragte ich.
    »Morgen um zwei Uhr. Gott, sie wird wollen, dass wir am Mittagessen teilnehmen.« Er stöhnte, ja, er stöhnte wirklich, bei dieser Aussicht. Jedoch nicht ohne guten Grund.
    Ich runzelte dir Stirn, aber aufgrund anderer Probleme. »Dies ist lächerlich!
    Ich habe mich zu dieser Zeit um andere Angelegenheiten zu kümmern, und ihr ebenfalls. Wir müssen eine andere Zeit festsetzen.«
    Olivers Mund klappte auf. »Aber wir können doch nicht einfach –«
    »Natürlich können wir das. Du bist ein äußerst beschäftigter Arzt, der an diesem Tage viele wichtige Hausbesuche machen muss. Ich habe meine eigenen Besorgungen zu machen, und Elizabeth hat gerade erst angefangen, den Haushalt zu organisieren und dafür benötigt sie ebenso viel Zeit wie wir. Warum sollten wir all dies, all unsere wichtigen Arbeiten, unterbrechen, nur um die Marotten einer unangenehmen Person zu unterstützen? Um Himmels willen, sie verfügt nicht einmal über die Höflichkeit, vorher zu fragen, ob wir die Zeit haben, der Verabredung beizuwohnen.«
    Elizabeths Augen quollen hervor, aber sie hörte mir weiterhin zu, offensichtlich daran interessiert, zu sehen, was für Unsinn noch aus mir hervorsprudeln mochte. Völlig gebannt durch die Wucht dieses Wortschwalls schloss Oliver den Mund. Seine Miene hätte sehr gut einer verdammten Seele gehören können, welcher unerwartet ein offenes Tor zur Hölle und ein schnelles Pferd geboten wurden. Es war nur noch ein kleiner Anstoß nötig, um ihn dazu zu bringen, sich in die richtige Richtung zu bewegen.
    Also stieß ich ihn an. Jedoch nur ganz leicht. »Schicke einfach eine Nachricht zurück, in der du ihr mitteilst, dass wir stattdessen um sechs Uhr kommen werden. Auf diese Art können wir die Qual vermeiden, mit ihr zu essen, und noch vor dem Abendessen wieder entkommen.« Der verzweifelte Versuch, alles zu vermeiden, was mit Tageslicht zu tun hatte, war meiner Inspiration zuträglich gewesen.
    »Aber...« Er zerknüllte das Papier noch ein wenig mehr. »Sie wird sehr ärgerlich sein. Schrecklich ärgerlich.«
    »Das ist sie immer«, winkte ich lässig ab. »Und was weiter?«
    »Ich – ich – nun, das heißt – «
    »Genau. Es ist ja nicht so, als könne sie dich dafür nach Tyburn* schicken.«
    »Nun, das heißt ... wenn du es so darstellst ...« Oliver wölbte eine Augenbraue und straffte die Schultern. »Ich meine, nun, Verdammnis, ich bin jetzt mein eigener Herr, oder nicht? Es gibt keinen Grund, jedes Mal, wenn sie mit den Fingern schnippt, eine Gigue zu tanzen, nicht wahr?«
    »Überhaupt keinen.«
    Er nickte energisch. »Also gut. Ich werde einfach schnell einen Brief

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