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Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Altmann
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resigniert. Er schloss seine Augen, und auf einmal begann sein ganzer Körper zu beben. Er versuchte, sich zu beherrschen, aber es konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    Hilflos nahm Willma seine Hand und begann, ihn zu streicheln. Es dauerte Minuten, bis er sich wieder beruhigte. »Willma«, flüsterte er so leise, dass sie sich ganz nah zu ihm beugen musste, um ihn zu verstehen. »Kannst du bitte Rachen anrufen?«
    Willma nickte. »Ja, werde ich machen, mein Prinz. Aber vielleicht wäre es gut, wenn du ihn anrufen würdest.«
    »Ich glaube nicht, Willma. Ich denke, ich muss mal mit mir ins Reine kommen … Ich möchte nur, dass er Bescheid weiß.«
    Er öffnete umständlich seine Wohnungstür. Das Erste, das er erblickte, waren die blutverschmierten Klamotten. Er holte eine Tüte und warf sie hinein. Alles, was ihn an diese Nacht erinnerte, wollte er loswerden. Dann setzte er sich mit einer dicken Daunenjacke auf die Terrasse. Das Telefon läutete. Wieder einmal Tom, der probierte, ihn anzurufen. Seit Wochen nervte er ihn schon mit SMS und wirren Ansagen auf seiner Mailbox. Tom benahm sich in letzter Zeit so merkwürdig, und er hatte einfach nicht die Kraft, sich mit ihm auseinanderzusetzen.
    Er stand auf und ging ins Schlafzimmer. Er putzte sich die Zähne, suchte aus der untersten Schublade einen Pyjama und ging ins Bett. Er kuschelte sich in sein Kopfkissen und schlief ein.
    »Warum läufst du denn, als ob du in die Hose geschissen hättest?«, schrie ihm der Fitnesscoach nach.
    »Vielleicht hab ich das ja«, erwiderte Marc gleichgültig.
    Vielmehr interessierte ihn, wie sich René ihm gegenüber verhielt. Immer wieder guckte er während des Trainings zu seinem Teamkollegen. Der vermied es, ihm in die Augen zu blicken. Kein einziges Wort hatte er heute mit ihm gesprochen.
    »Du läufst heute echt wie ’ne Schwuchtel!«, hörte er den Coach hinter sich.
    »Vielleicht bin ich das ja.«
    Jetzt blickte René auf. Entsetzten war in seinem Gesicht zu erkennen. Marc hielt abrupt an. Die Hälfte der Kollegen liefe ihn fast nieder. Er ging zum Coach und erklärte ihm, dass er für ihn keine Respektsperson mehr sei.
    »Weißt du, so ein Schwulenhasser wie du sollte nicht als Trainer arbeiten!« Marc stand ganz nah vor ihm, eine tickende Bombe. Sein Hass war so offensichtlich, dass die Spannung zwischen den beiden Männern das ganze Team zum Verstummen brachte. »Immerhin heißt es, sind wir die Vorbilder der Jugend. Wenn ich ein Kind hätte, würde ich es aus der Gruppe nehmen, wenn so ein Arschloch wie du Trainer wäre.«
    Ohne sich umzublicken, verließ er den Platz. Von der Seite sah er, dass ihm René folgte.
    »Bist du jetzt total verrückt geworden, Mann? Willst du deine gesamte Karriere aufs Spiel setzten?«
    »Ich habe keine Lust auf so eine Karriere, René! Wenn ich nicht ich selbst sein kann, ist das eine Sache. Aber mich noch von so einem homophoben Arschloch beschimpfen zu lassen? Nein! Das wird mir einfach zu viel. Ich war immer extrem diszipliniert, und das erwarte ich auch von meinen Trainern. Ich pfeife auf solch ignoranten Proleten. Und auf eine Freundschaft mit dir pfeif ich genauso. Ich will niemanden in meinem Freundeskreis haben, der so menschenverachtende Ansichten hat. Also hau ab!«
    René schüttelte nur den Kopf und kehrte auf den Trainingsplatz zurück. Marc wollte gerade in sein Auto steigen, als sein Telefon klingelte. Es war Jan. Der Teamtrainer beorderte ihn, unverzüglich in sein Büro zu kommen. Marc machte kehrt und marschierte schnurstracks ins Büro des Häuptlings.
    »Sag mal, ist dir der Erfolg zu Kopf gestiegen, oder hat dir jemand ins Hirn geschissen?«
    So aufgebracht hatte Marc den Mann noch nie erlebt. Er sagte nichts. Stand nur still in seinem Büro und ließ den Schwall an Beschimpfungen über sich ergehen. Dann begann Marc: »Es tut mir leid. Das hätte ich nicht vor dem versammelten Team machen dürfen. Echt, es tut mir leid.«
    Der Trainer lehnte sich zurück und atmete tief durch. Aber auf einmal setzte Marc erneut an: »Ich hätte ihn auf die Seite bitten müssen und ihm das alles unter vier Augen erklären sollen. Denn für den Inhalt werde ich mich ganz sicher nicht entschuldigen. Ich bin nicht bereit, seine Hasspredigten zu tolerieren!«
    Jan schüttelte nur seinen Kopf. »Marc, Marc, was ist bloß los mit dir?«
    Nun nahm Marc einen Stuhl und setzte sich näher zu ihm. »Weißt du, ich glaube nicht, dass ich mich verändert habe. Ich bin auch nicht arrogant oder

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