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Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Altmann
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wir uns erst mal!« Marc schaute nicht mehr zu Tom, der immer noch am Boden lag und ging ins Wohnzimmer. Er lehnte sich an eine Wand, schloss die Augen und versuchte zu denken. Was soll er nur tun? Wie kann er diesen Wahnsinnigen da draußen im Flur nur loswerden? Als er seine Augen öffnete, stand Tom neben ihm. Er wirkte ruhiger. Aber Marc war noch nicht so weit, also forderte er ihn noch mal auf, sich zu setzen, und flüchtete mit der Ausrede, ihnen etwas zum Trinken zu bringen, in die Küche. Er brauchte eine Auszeit, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Marc beugte sich über die Spüle und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. »Denk nach!«, flüsterte er zu sich selbst. Sein Blick fiel auf seine Hände. Sie zitterten. Erst jetzt bemerkte er, dass er auch am ganzen Leib zitterte. Was macht wohl dieser Irre jetzt da draußen? Tom war eindeutig durchgedreht! Bei den Gedanken an die letzten Minuten zog es ihm wieder den Magen zusammen. Er gab sich einen Ruck, holte zwei Mineralwasserflaschen aus dem Kühlschrank und verließ die Küche.
    Im Wohnzimmer schien Tom sich beruhigt zu haben. Er saß auf dem Sofa und lächelte ihn ruhig an. Marc stellte die zwei Flaschen auf den Couchtisch und setzte sich. So weit von Tom entfernt wie nur möglich. Tom sagte kein Wort. Eine halbe Ewigkeit verging so. Das Schweigen wurde für Marc unerträglich. Wie in einem Raum mit einer scharfen Bombe suchte er nach einem Ausweg aus dieser Situation. Verzweifelt versuchte er, das Thema zu wechseln. »Wie geht’s Max?«
    Noch immer blickte ihn Tom stumm an.
    »Ich hab dich was gefragt! Wie geht es Max?« Toms Verhalten fing an, ihn zu nerven.
    Wie aus dem Nichts kam die Antwort, fast geschrien von der anderen Seite des Sofas: »Max? Max ist egal. Es geht hier nicht um Max! Es geht um uns!«
    Nun reichte es Marc. »Sag mal, was ist denn mit dir los? Du kommst hierher und benimmst dich wie ein Irrer. Was soll dieses Theater? Du kannst gerne wieder gehen.« Marc war jetzt so in Rage, dass er nicht bemerkte, dass Tom ein Netbook aus der Tasche gezogen hatte. Es schien, als höre er überhaupt nicht, was Marc sprach. Als wäre er in einer ganz anderen Realität. Er lächelte nur stumm vor sich hin und sah erwartungsvoll auf das Display. Irgendetwas öffnete sich vor ihm, das er verliebt betrachtete. Marc beobachtete die Szene fassungslos. Er konnte aber nicht erkennen, was Tom da so fasziniert betrachtete.
    »Guck mal«, flüsterte er jetzt in einem künstlichen weichen Tonfall. »Ich habe uns ein Fotoalbum eingerichtet.«
    Marc rutschte ein wenig näher, um auf das Display zu blicken. Gebannt schaute er auf die Fotos, die sich vor ihm öffneten. Nicht nur, dass alle Nacktfotos von ihm zum Vorschein kamen, die Tom angeblich gelöscht hatte, nein, es kam noch schlimmer, er hatte sie heimlich beim Sex fotografiert.
    Tom rückte näher zu Marc und begann, ihn ganz zärtlich zu streicheln. »Das sind jetzt unsere Fotos, das ist jetzt unsere Geschichte, und die gehört nur dir und mir«, säuselte er vor sich hin.
    Marc saß wie versteinert auf dem Sofa. Er wusste nicht, ob dies die Realität oder ein schlimmer Albtraum war. Er war nicht fähig, etwas zu sagen, geschweige denn eine Reaktion zu zeigen. Als hätte man ihm sämtliche Energie ausgesaugt. Er beobachtete, wie Tom sein Hemd öffnete, wie er ihm seine Hose runterzog und seinen Schwanz herausholte.
    »Unsere Geschichte wird eine ganz besondere sein, Marc!«, säuselte Tom weiter. »So wie dieser wunderschöne Schwanz, den ich in meinen Händen halte, so werde ich sie beschützen.«
    Endlich war Marc wieder fähig zu sprechen. »Tom, tu das bitte nicht …«, flüsterte er.
    Doch Tom ließ sich nicht beirren und sprach weiter: »Oft denke ich, wir können so glücklich sein, dass wir uns kennengelernt haben. Vielleicht sollten wir unser Glück mit allen teilen. Vielleicht ist es egoistisch von uns, dieses Glück nicht mit den anderen zu teilen.«
    »Wie meinst du das?«, brachte Marc hervor. Er hatte keine Ahnung, worauf Tom hinauswollte.
    Tom bearbeitet gerade Marcs Schwanz und deutete dabei auf das Netbook. »Siehst du diesen Knopf hier?«, fragte er und richtete sich kurz auf. Marc nickte nur. »Wenn ich den drücke, teilen wir unser Glück mit der ganzen Welt, ich meine, dann ist unser Album für jeden im Internet ersichtlich.«
    In diesem Augenblick stieß Marc Tom von sich und sprang auf. Er schleuderte das Netbook in die Ecke. Nun war es mit seiner Beherrschung

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