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Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Altmann
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so jämmerlich, wenn ihr von eurem hohen Ross gefallen seid.« Er fuhr Marc dabei durchs Haar und versuchte, seinen Kopf nach hinten zu pressen. »Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede«, zischte der Alte.
    Noch immer blieb Marc ruhig. Er schloss seine Augen und dachte an Rachen. Rachen, lieber Rachen, ich hab dich so enttäuscht. Da fiel ihm ein Satz von ihm ein: »Du kannst alles von mir haben, mein Geld, ein Haus, meinen Körper, aber du wirst nie meine Seele bekommen, wenn ich es nicht will.«
    »Hast du wenigstens zwischen den Beinen was zu bieten?«, riss er Marc aus dessen Gedanken. Er spürte die Hand dieses Menschen in seinem Schoss. Ohne Vorwarnung fuhr Marc hoch. So unerwartet für den Thai, dass er fast über seinen Schreibtisch flog.
    »Du rührst mich nicht an, du kleines schmieriges Arschloch!« Marc versuchte, Tia aus dem Zimmer zu zerren. Als sie an der Tür angekommen waren, kam er nochmals zurück, packte den Asiaten beim Kragen und zischte ihm ins Ohr: »Und wenn ich erfahren sollte, dass du Tia jetzt irgendetwas antust, schwöre ich dir, komm ich zurück! Mich kannst du auf jeden Fall vergessen!« Dann machten sie sich davon.
    Auf der Straße blickte Marc in den Himmel und atmete tief ein und langsam aus.
    Er nahm Li auf den Arm und hielt sie fest, als müsse er sie vor dieser Welt beschützen. Er, Li und Tia gingen schweigend spazieren wie eine kleine Familie aus der Gegend. Als sie in eine Straße bogen, erblickte Marc den Fluss. Er blieb stehen, Tia neben ihm und Li auf seinem Arm. Dann sagte er: »Ich werde euch heute zum Essen einladen.« Tia blickte ihn fragend an. »Ich habe meine Uhr verkauft«, erklärte Marc.
    Sie setzten sich auf ein paar Steine neben dem Fluss und winkten einer fahrenden Garküche auf Rädern. Die Frau blieb mit ihrem ganzen Gefährt vor ihnen stehen, und sie bestellten. Tia wirkte zum ersten Mal, seit Marc sie kannte, ein wenig entspannt. Er beobachtete sie, mit welchem Appetit sie das Essen verzehrte. Es wurde ihm warm ums Herz, und die Tränen rannen ihm über sein Gesicht. Er begann zu leben. So lange war es her, dass er dies spürte. Aber wenn er dieses Mädchen beobachtet, das so tapfer ihr Schicksal meisterte, ohne zu jammern und zu klagen, musste er einfach weinen. Tia blickte auf und sah zu Marc. Sie legte den Löffel auf die Seite und streichelte ihm mit ihrer zerbrechlichen Hand über die Wangen. »Es tut mir leid, Tia, aber ich kann das nicht! Ich werde versuchen, eine andere Arbeit zu finden, das verspreche ich dir!«
    Da meldete sich Li. Sie quengelte in den Armen Marcs. Er forderte Tia auf weiterzuessen, während er die Kleine beruhigte.
    In dieser Nacht schliefen sie alle drei in dem einzigen Bett in dem winzigen Zimmer. Fest aneinandergekuschelt. Jeder von ihnen brauchte diese Sicherheit. Ohne etwas vom anderen zu wollen, gaben sie sich die Zärtlichkeit und den Schutz, der den beiden schon so lange fehlte. Sie wachten erst auf, als Li nach der Brust der Mutter schrie. So stand Tia auf, nahm die Kleine auf den Arm, zog ihr Kleid, in dem sie geschlafen hatte, ein wenig herunter. Wischte sich mit der Hand über die Brust und setzte sich in ihre Ecke neben dem Buddha. Das Baby begann, gierig zu trinken, und Tia schlief wieder ein.
    Mit diesem Bild erwachte Marc aus einem tiefen, traumlosen Schlaf. Er rührte sich nicht, blickte nur zu den zwei schlafenden Menschen in der Ecke. Vorsichtig stand er auf, nahm zuerst Li in die Arme und legte sie in die Wiege. Dann nahm er Tia auf seinen Arm und trug sie in das Bett.
    Die Kleine war putzmunter. So entschloss er sich, mit ihr am Fluss spazieren zu gehen. Er hatte heute das Bedürfnis, diesem kleinen Menschen die Welt aus seiner Sicht zu zeigen.
    So wanderte er mit ihr zum Fluss, stieg in ein Busboot und fuhr mit ihreine Weile flussaufwärts. Irgendwo stieg er aus und spazierte mit ihr zu einem Tempel. Er zog seine Flipflops aus und ging mit Li ins Innere. Überall brannten Räucherstäbchen. Er steckte ein paar Baht in einen Schlitz und nahm sich ein Bündel Räucherstäbchen. Langsam drang er tiefer ins Innere des Tempels vor und fand eine stille Ecke. Er zündete die Stäbchen an und steckte sie in ein extra dafür vorgesehenes Loch. Dann kniete er sich hin und erkannte den großen Buddha an der Spitze des Tempels. Er richtet Li so, dass auch sie den Buddha sehen konnte. Die Kleine schaute ganz interessiert umher. Sie begann weder zu weinen noch zappelte sie herum. Irgendwie schien es, als ob auch

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