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Der Mörder aus einer anderen Zeit

Der Mörder aus einer anderen Zeit

Titel: Der Mörder aus einer anderen Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dürfen das nicht aus Bequemlichkeit
voraussetzen, sondern müssen nachprüfen. Denn die Story ist Dynamit! Was sage
ich? Kernkraft!!! Überlegt mal, was da dran hängt. Von Rechts wegen gehört der
G-Block eigentlich nicht mehr dem PEW-Boss Otto-Alex. Die Nachfahren jenes
Ingenieur-Studenten könnten sich jetzt dieses Reichtums erfreuen.«
    »Leider wissen wir nicht, wie
der hieß«, meinte Gaby.
    »Das kriegen wir raus, Pfote.
Am 12. Mai 1898 war der Unfall. Im Zeitungsarchiv werden wir fündig. Bestimmt
ist der Retter namentlich genannt.«
    »Erster Punkt«, grinste Karl
und notierte mit einem imaginären, einem erdachten, Bleistift auf einem
imaginären Block — schrieb also in die Luft: »Ingenieurstudent!«
    »Zweiter Punkt«, nickte Tim:
»Die Morde an Rosamunde Tebbich und Ulrike Fritsche. Städtisches
Kriminalarchiv.«
    »Ist notiert«, meinte Karl.
»Dann kümmern wir uns auch gleich um den Turmsturz von Otto-Wilhelm und den
Reitunfall seiner Gattin Augusta-Pauline.«
    »Und«, warf Gaby ein, »was ist
mit dem vierfachen Mörder Otto-Albrecht geschehen? Ist er in der Klapse
gelandet? Oder konnte er unbehelligt sein Leben leben? Wenn ja, von wann bis
wann?«
    »Alma von Runen«, mahnte Tim
an. »Vielleicht steht was über sie im Zeitungsarchiv. Ich schâtze, das war eine
gerissene Betrügerin, die sich auf Menschenkenntnis verstand. Wahrscheinlich
war Otto-Albrecht ein verkrampfter, übernervöser Psycho, der im wahrsten
Wortsinn seine Leichen im Keller mit sich rum trug. Das hat die Wahrsagerin
gecheckt. Hat dickes Honorar gewittert. Ihm den Dämonen-Quatsch aufgeschwatzt
und ihm dann einen vermeintlichen Weg, einen Ausweg, gezeigt, damit er sich
hinterm Vorhang ausweinen kann. Wahrscheinlich war dieser Serienkiller so
daneben, dass er auch ne Spende rausgetan hätte für neuen Ölvorrat in der
Hölle.«
    »Gute Idee!«, grinste Karl.
»Darauf sollte man die Öl fördernden Staaten hinweisen, wenn die Nachfrage
zurückgeht.«
    »Wir überprüfen«, sagte Tim.
»Wenn alles übereinstimmt, können wir mit unserem Pfund wuchern.« ,
    »Was meinst du?«, fragte Gaby.
»Sollten wir das alles nicht gleich abliefern? Zum Beispiel bei meinem Papi.«
    »Pfote!« Tim beugte sich vor.
Beschwörend sah er in ihre leuchtenden Kornblumenaugen. »Wir können mehr
erreichen. Weil wir keine Amtspersonen sind. Wir können Otto-Alex, dem
PEW-Kasper, Feuer unterm Hintern machen. Nicht nur wegen seiner politischen
Linie, was die Tierversuche betrifft, was die Zigarettenwerbung betrifft, die
er wieder einführen will, was die Waffengeschäfte betrifft, für die die PEW
jedes Mal im Bundestag stimmt. Nein, auch wegen Opa Leos Mietvertrag. Wäre doch
toll, wenn Leopold Odenhafer in dem Laden bleiben darf bis 2008. Und überhaupt
keine Miete mehr zahlt.«
    »Hört sich an wie Erpressung.«
Gaby zog eine Schnute. »Zumindest wie Nötigung.«
    »Nööööh! Pfote, wir machen nur
einen Deal.«
    Klößchen seufzte. »Mein
nervöser Magen signalisiert, dass wir eine Kiste anschieben, die fünf Nummern
zu groß für uns ist.«
    »Seit wann hast du einen
nervösen Magen?«, schmetterte Tim seinen Freund ab. »Außerdem wächst der Mensch
mit seinen Aufgaben, vor allem mit den großen. Mit einem Serienkiller als
Großvater holen wir den reichsten Parteigründer vom Sockel. Und dann erst die
rechtlichen Folgen!«
    »Ich bin mir nicht sicher, oh
das was bringt«, schränkte Karl ein. »Otto-Wilhelm hat seine Testamentsänderung
nur entworfen. Kein Anwalt, kein Notar wurde hinzugezogen. Vielleicht wäre
Otto-Wilhelm dann doch wieder davon abgekommen. Und hätte seinen Sohn
stattdessen erschossen. Ein Prozess um den G-Block wird sich schwierig
gestalten.«
    »Ein Grund mehr«, schnappte Tim
zu, »die Sache privat zu regeln: mit saftiger Abfindung in zweistelliger
Millionenhöhe für die Nachfahren des Ingenieur-Studenten — falls vorhanden. Und
auch mit Schmerzensgeld an die Deszendenten der ermordeten Dirnen.«
    »Was sind Deszendenten?«,
fragte Klößchen.
    »Nachkommen.«
    »Warum sagst du das nicht?«
    »Damit du ein neues Wort lernst
— auch wenn’s nur ein Fremdwort ist.«
    »Danke, Häuptling! Aber wir
haben Ferien.«
    »Das Gehirn hat nie Ferien. Nur
Politiker machen Denkpausen.« Tim wandte sich an Karl. »Den Riesenteil dieser
Aufgabe schieben wir dir zu. Du bist der Beste am PC, ausgebufft im Netz,
findig mit und ohne Suchmaschine. Wahrscheinlich wirst du dir ne Menge
runterladen. Zu alldem, was wir wissen wollen.«
    »Ist

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