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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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aufwachte, befand er sich immer noch in dem Albtraum. Es war vollkommen dunkel. Er öffnete und schloss die Augen mehrmals, konnte aber keinen Unterschied feststellen. Eins seiner Beine war unter ihm in einem Gewirr aus Tauen und Holz eingeklemmt und gefühllos. Er zerrte an den Tauen über sich, um sich aufzurichten und das Bein herauszuziehen. Die Seile knarrten, und er hörte, wie Holz knackte, aber es kümmerte ihn nicht. Der Tod in dem Strom, der unsichtbar unter ihm dahinfloss, würde seinen Schmerz und seinem Entsetzen ein Ende bereiten. Aber die Brücke hielt, und er konnte sein Bein befreien und in eine andere Position bringen, wo es nach einer Weile zu pochen anfing, als das Blut wieder hineinströmte.
    Er tastete mit einem Fuß umher, bis er eine Schlaufe in dem Tau fand, die fest wirkte. Er versuchte, sein Gewicht darauf zu verlagern, aber sie schwang zur Seite. Jetzt erst wurde ihm klar, dass er mit dem Kopf nach unten in einem Netz aus Tauen hing. Vor lauter Schmerzen hatte er kein Gefühl mehr im Körper, wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Er tastete herum und stieß mit der Hand auf ein Stück Planke. Er zog daran, und sie gab nach. Er hörte, wie sie mit einem Platschen im Strom verschwand. Ohne darauf zu achten, griff er nach dem nächsten Stück Holz. Dann verlagerte er sein Gewicht darauf, und die Planke trug es. Er schöpfte Mut und versuchte, sich hochzuziehen. Aber sein Körper wurde festgehalten, und sosehr er sich auch bemühte, er konnte sich nicht rühren. Sein Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust. Schließlich tastete er mit der Hand und stellte fest, dass sich ein dickes Stück Trosse über seinen Körper spannte. Das wurde von dem Netz aus Tauen dort festgezurrt, und sosehr der Junge auch zappelte, es ließ sich nicht bewegen.
    Elija weinte eine Weile, dann döste er ein.
    Er erinnerte sich daran, dass er als kleiner Junge in einem warmen Bett in einem Raum neben einem Hühnerstall geschlafen hatte. Eine Frau mit geröteten Augen und rauen, schwieligen Händen sang ihm etwas vor, ein Lied, dessen Worte er nicht verstand, bei dem er aber an Sonne und warmen Wind denken musste. Die Hühner weckten ihn jeden Morgen mit ihrem Glucken und Gackern.
    Er dachte an Emly und fragte sich, wo sie wohl sein mochte. Er wusste, dass sie irgendwo in Sicherheit war und sich versteckte, bis er sie fand. Sie konnte sich gut verstecken. Als sie noch kleiner gewesen waren, fand sie Nischen und Spalten, in denen nicht einmal er sie finden konnte. Aber sie hasste es, allein zu sein, und verriet sich immer selbst. » Hier bin ich!«, rief sie und verließ ihr Versteck, um Elija den raffinierten Platz zu zeigen, den sie gefunden hatte. Später lernte sie, still zu bleiben und sich nicht zu verraten. Sich und Elija. Noch später war sie vollkommen verstummt und hatte mittlerweile schon länger als ein Jahr nicht mehr mit ihm geredet. Obwohl er schon angestrengt darüber nachgedacht hatte, konnte er sich einfach nicht an die letzten Worte erinnern, die sie zu ihm gesagt hatte.
    Er fragte sich, wo Rubin wohl steckte. In Gedanken stellte er sich vor, wie Rubin ihn finden würde, ihn retten würde wie schon zuvor, ihm Essen und frisches Wasser geben und ihm alle Abenteuer erzählen würde, die er seit ihrem letzten Treffen erlebt hatte.
    Sie hatten sich das erste Mal in der Halle der Händler getroffen, einem großen, bevölkerten Platz, wo die beiden kleinen Kinder in ihrer ersten Zeit hier unten in der Hoffnung herumspaziert waren, etwas zu essen zu finden. Elija sollte später feststellen, dass es ein sehr gefährlicher Ort war, an dem Kinder gekauft und verkauft, oft aber auch einfach nur entführt wurden.
    Ein stämmiger Mann mit dicken Armen und einem Auge hatte sich im Halbdunkel den Kindern genähert. » Ihr wollt etwas zu essen, Kinder?«, hatte er sie gefragt. Allein seine Stimme hatte Elija veranlasst, Emly fest zu umarmen und weiterzugehen, ohne mit dem Mann zu sprechen oder ihn auch nur anzusehen.
    » Sie sind bereits vergeben, guter Ser«, sagte in dem Moment eine andere Stimme. Elija sah sich um und sah einen älteren Jungen, der rasch auf sie zukam. Seine Mähne leuchtete rot im Licht der Fackeln.
    Der stämmige Mann sah den Jungen finster an. » Du hast ihre Papiere?«
    » Gewiss, Ser. Seht selbst.« Der Junge drückte dem Mann einen Stapel Papiere in die Hand und flüsterte Elija gleichzeitig zu: » Geh nicht mit ihm, Freund. Er ist ein böser Mann. Komm mit mir.«
    Noch bevor Elija

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