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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Entschluß gelangt nämlich, daß sein hoher Rang ihn jetzt dazu verpflichtete, in die außerordentlichen Geschehnisse einzugreifen, die er bisher nur vom Beifahrersitz des Cortinas aus mitverfolgt hatte wobei er zugegebenermaßen sich beim Vorbeiritt des Majors zur Seite geworfen hatte. Er stolperte auf die Straße, wo Miß Mimms und der Mann im Kaftan nun im Duett weinten, von ihrem bärtigen Begleiter angewidert betrachtet. Zu Widger sagte er: »Charles, was, zum Teufel, geht hier vor?«
    »Fragen Sie mich nicht.«
    »Wer war der Mann auf dem Pferd?«
    »Das war der Major.«
    »Der Major. Was hat er was hat er – «
    »Ich glaube, er versucht den Mann im Mini zu verfolgen.«
    »Aha. Nun, und wer ist die andere Person oben im Baum?«
    »Sie sieht nach Professor Fen aus.«
    »Guter Gott, wirklich? Was macht er da oben?«
    »Ich weiß es nicht, Eddie. Er scheint jetzt herunterzusteigen, also können wir ihn fragen.«
    »Alle sind übergeschnappt.«
    »Ja.«
    »Verrückt.«
    »Ja.«
    »Und zum Abschluß ein winziges Tröpfchen aus der Ölkanne«, tönte Rankines Stimme aus den Tiefen, »und die Aufgabe ist bewältigt. Nicht, daß das, was ich getan habe, mehr als ein Provisorium sein könnte. Erforderlich sind eine Reparaturgrube, Schweißgerät, mindestens zwei Techniker. Und mehr noch. Um ganz sicherzugehen, brauchen wir zweifellos – «
    »Ganz sicher brauchen wir nicht zu gehen, Rankine«, schrie Widger in gebückter Haltung. »Nur soviel, daß wir das Ding auf die Seite fahren und vorbeikommen können.«
    »Ja«, sagte Ling und blickte auf seine Armbanduhr. »Ja. Wir müssen wirklich weiter. Ich habe es schon einmal gesagt und wiederhole es – «
    »Und wieder und wieder.« Fen hatte sich zu ihnen gesellt und wischte sich Schmutz, Steinchen und Rindenstücke ab. »Können Sie mich mitnehmen, Inspektor?«
    »Ja, versteht sich, Sir. Ich meine, nein, auf keinen Fall.«
    »Du meine Güte«, sagte Fen.
    »Vertraulicher Polizeieinsatz, Sir, fürchte ich«, sagte Widger betroffen; er erinnerte sich daran, was er Fen schuldete erinnerte sich auch (was seine Verlegenheit steigerte), daß er sich noch nicht in der Lage gesehen hatte, davon zu Ling etwas zu sagen. Mit einem hastigen Blick auf diesen, der Mr. Dodd auf dem Rücksitz des Kombiwagens aufsässig anstarrte, murmelte er: »Ich komme vorbei und erzähle Ihnen alles, Sir, sobald es abgeschlossen ist.«
    Ling hatte den Blick gesenkt und betrachtete nun Rankines herausragende Beine, die sich bewegen zu wollen schienen.
    »Ich glaube, er ist jetzt fertig, Gott sei Dank. Ich glaube, er kommt heraus.«
    Diese Mutmaßung schien zuzutreffen, denn zuerst erschienen Rankines Hosenaufschläge, dann sein Hosentürl, dann seine Hände (eine versuchte sich im Teer festzukrallen, die andere umklammerte Widgers Werkzeugkasten), dann seine Krawatte, dann seine Schultern und schließlich Gesicht und zerzauste Haare.
    Er war überall ölverschmiert, und auf den Flecken hatte sich Schmutz festgesetzt.
    »Mein Gott, Rankine, Sie sehen ja schlimm aus«, sagte Ling.
    Rankine raffte sich unerschrocken auf und strahlte.
    »Alles vorhanden und in Ordnung, Sir«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß Sie da noch Schwierigkeiten haben werden, vorerst jedenfalls nicht. Sie werden wissen wollen, welche Methode ich angewendet habe. Mein erster Schritt – «
    »Steigen Sie wieder ins Auto, Rankine«, sagte Widger aufgebracht, »oder ich vergesse mich.«
    »Ja, Sir, aber ich dachte, Sie werden erfahren wollen – «
    »Zurück ins Auto, habe ich gesagt.«
    »Oh, sehr wohl, Sir, wenn das ein Befehl ist«, erwiderte Rankine pathetisch. »Ich dachte nur – «
    »ZURÜCK!«
    »Ihr Werkzeug, Sir«, sagte Rankine. »Zuerst muß ich – «
    »Nein, Rankine. Sie nehmen es mit ins Auto.«
    »Sir.«
    »Und versuchen Sie um Himmels willen, sich ein bißchen sauberzumachen. Sie sehen aus, als wären Sie durch einen Schweinetrog gekrochen.«
    »Sir.«
    »Los, Rankine, los!«
    »Sir«, sagte Rankine verletzt. Er stieg hinten in den Cortina ein, wo er nach den Handschellen griff und damit das Öl abzuschaben versuchte. Ling fuhr zu dem kahlköpfigen Jugendlichen und der Jagdsaboteuse herum.
    »Jetzt«, sagte er.
    Zumindest der Kahlköpfige brauchte keine weitere Ermunterung mehr. Er sprang ohne jeden Widerspruch auf den Fahrersitz des Kombis und ließ den Motor an.
    »Imperialistische Hetzhunde!« sagte die Jagdsaboteuse zu Widger und Ling.
    »Du hältst jetzt die Klappe und steigst ein, Elaine«, sagte der

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