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Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist

Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist

Titel: Der Monstrumologe - Der Monstrumologe - The Monstrumologist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Yancey
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Gelände, was für uns nicht gilt, und sie findet sich in pechschwarzer Dunkelheit darin zurecht, was wir natürlich nicht können. Dennoch haben wir in dieser Sache keine Wahl, aber das Licht, das wir mitbringen, kündigt unsere Anwesenheit an; es wird sie anziehen wie die Flamme eine Motte. Ihre einzige Schwäche ist ihr beherrschender Instinkt, ihre Jungen zu beschützen, eine Verletzlichkeit, aus der wir vielleicht Kapital schlagen können, falls es uns gelingt, die Kleinen von ihrer mütterlichen Fürsorge zu trennen. Wenn Poppis in freier Wildbahn bedroht werden, schaffen sie ihre Jungen in die untersten Kammern ihrer unterirdischen Baue. Das ist unser Reiseziel, Gentlemen, das Innere der Erde selbst, auch wenn wir es vielleicht nicht erreichen; sie könnte uns aufhalbem Wege entgegentreten, oder sie könnte einfach auf uns warten, aber die Chancen, dass wir das Überraschungselement auf unserer Seite haben, sind praktisch gleich null: Wir sind die Jäger – und wir sind auch der Köder.«
    Er wandte sich an den Wachtmeister. »Sie und Ihre Männer werden oben bleiben: Zwei patrouillieren die Peripherie des Friedhofs, zwei die Anlage selbst und zwei beziehen hier Posten. Sie könnte an die Oberfläche fliehen, aber das bezweifle ich ernstlich. Es liegt nicht in ihrer Natur.«
    »Und wenn sie es doch tut?«, fragte der Wachtmeister, und hinter den Gläsern seines Kneifers blinzelten seine runden, eulenhaften Augen schnell.
    »Dann schlage ich vor, Sie töten sie.«
    Kearns klatschte in die Hände und strahlte vor Freude über unsere erschreckte Reaktion auf das schallende Echo. »Na prima! Noch Fragen? Dann hinein ins Vergnügen! Will Henry, sei so gut und schnapp dir das Seil da!«
    »Ich dachte, es gingen nur Sie drei«, sagte der Wachtmeister und legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Nur bis zur Tür, Wachtmeister«, sagte Kearns. »Damit wir nicht noch mal hochmüssen, um es zu holen. Aber ihre Sorge ist ergreifend. Hier.« Mit der Stiefelspitze schob er das Seil über den glatten Boden zu Morgan hin. »Sie tragen es.«
    Morgan starrte es an, als wäre es eine Klapperschlange, die sich zu seinen Füßen wand. »Nun … ich nehme an, es wäre schon in Ordnung, solange es nur bis zur Tür ist.«
    »Ergreifend«, wiederholte Kearns mit leisem Spott. Er richtete sich an den Doktor, während ich das Seil aufhob. »Nach Ihnen, Pellinore!«
    Durch den schwarzen Schlitz in der Wand folgten wir dann dem tanzenden Licht des Doktors, zuerst Kearns, dann Malachi und zuletzt ich, mit schlurfenden Schritten, weil das schwere Seil, das ich mir über die Schulter gehängt hatte, mich niederdrückte. Auf der anderen Seite der Wand erwartete uns eine schmale Treppenflucht, die dreizehn Stufen nach untenführte zu einem kleinen Absatz und dann, nach einer scharfen Rechtskehre, weitere dreizehn Stufen zu einem kleinen Raum, sechs Fuß lang und sechs Fuß breit, dessen Wände und Decke mit breiten Holzbohlen verstärkt waren, die mich an die Planken eines Schiffsdecks erinnerten. In diese beengte Kammer drängten wir vier uns, und unsere Lampen warfen unsere unförmigen Schatten auf das verwitterte Holz.

    »Sie haben gesagt, es gäbe eine Tür«, flüsterte Malachi dem Doktor zu. »Wo ist sie?«
    »Wir stehen darauf«, antwortete der Doktor.
    Wir folgten seinem Blick nach unten. Unter unseren Füßen lag eine Falltür, die an einem Rand mit Scharnieren und am gegenüberliegenden mit einem rostigen Vorhängeschloss versehen war, welches sie an einer im Kammerboden verschraubten Klammer sicherte.
    »Und es gibt keinen Schlüssel?«, fragte Malachi.
    »Selbstverständlich gibt es einen Schlüssel«, sagte Kearns. »Wir sind nur nicht in seinem Besitz.«
    »Doch, Sir«, meldete ich mich zu Wort. »Ich glaube, ich habe ihn.«
    Alle Augen richteten sich auf mich, und keine blickten verwunderter als die des Doktors. In der Turbulenz der Ereignisse, seit ich ihn gefunden hatte, hatte ich ihn völlig vergessen. Mit vor Verlegenheit brennenden Wangen griff ich in die Tasche und zog den alten Schlüssel heraus.
    »Will Henry –«, setzte der Doktor an.
    »Es tut mir leid, Sir!«, platzte ich heraus. »Ich wollte es Ihnen ja sagen, aber Sie hatten eine scheußliche Laune, als ich ihn fand, deshalb entschied ich mich, es Ihnen später zu sagen, und dann habe ich es vergessen … Es tut mir leid, Sir.«
    Warthrop nahm den Schlüssel und betrachtete ihn mit Staunen. »Wo hast du ihn gefunden?«
    »In dem Kopf, Sir.«
    »Dem

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