Der Montagsmann: Roman (German Edition)
und öffneten ihn zu einem Kuss.
Isabel wäre es nie in den Sinn gekommen, zurückzuweichen oder sich zu wehren. Dafür war sie viel zu begierig darauf, endlich herauszufinden, was es mit all den verstörenden Andeutungen auf sich hatte, die Natascha ihr gegenüber hatte fallen lassen.
Sie erwiderte seinen Kuss mit aller Leidenschaft, zu der sie fähig war, und sie merkte in weniger als dem Bruchteil einer Sekunde, dass Natascha nichts weiter gesagt haben konnte als die reine Wahrheit.
Bei der Berührung seiner Lippen und seiner Zunge gerieten ihre Wahrnehmungen vollständig außer Kontrolle. Eine Art Flächenbrand versengte von außen ihre Haut, während von innen Hitzewellen auf und ab brandeten und eine fremde Macht mit ihrem Herz Pingpong spielte. Nein, eher Squash.
Zusammenhanglose Gedanken schossen ihr durch den Kopf.
Er war nur ein italienischer Koch mit einem Haufen Schulden und einer ungewissen Zukunft, und sie selbst wusste über sich nur, dass sie in ihrem früheren Leben seine Geliebte gewesen war.
Bei Gott, jetzt war ihr klar, wieso!
Stöhnend drängte sie sich enger an ihn, und als er sie fester packte und einen harten Schenkel zwischen ihre Beine schob, wäre sie um ein Haar vor lauter Gier nach mehr ohnmächtig geworden.
Seine Zunge stieß sich tiefer in ihren Mund, während eine seiner Hände den Weg unter ihre Schürze fand.
Mit einem Mal fühlte sie sich ergriffen und hochgehoben. Fabio setzte sie mit Schwung vor sich auf der Arbeitsplatte ab und schob sich zwischen ihre geöffneten Beine. Sein Kuss wurde, soweit das überhaupt möglich war, noch intensiver, während er mit einer Hand ihr Kleid nach oben schob und mit der anderen am Reißverschluss seiner Jeans herumfummelte.
Isabel riss an seinem Hemd und an der Schürze, bis sie seine nackte Haut unter ihren Handflächen spüren konnte. Und dann schaffte sie es irgendwie, ihre Hand in seine Hose zu schieben. Nein, das gab es nicht! War das … Nein, oder? Oder doch? Himmel, war das viel! Und hart! Es fühlte sich an wie Samt über Stahl.
Gleichzeitig spürte sie seine Finger zwischen ihren Beinen. Wahnsinn!
Isabel stöhnte in Fabios Mund und wand sich an seinem Körper. O ja! Verdammt noch mal, jaaa! Endlich!
Gleich, dachte sie. Gleich würde es passieren! Er hatte genau das, was sie jetzt brauchte, und er würde es ihr geben.
Sie war dabei, sich in ein Karnickel zu verwandeln, und es fühlte sich wunderbar an!
»Also, Alter, Natascha sagte, ich soll euch mal beim Kochen helfen …« Harrys Stimme erstarb. Im selben Moment war Fabio einen Schritt zurückgetreten und ließ die Schürze über gewisse herausragende Teile seiner Anatomie fallen, während Isabel von der Anrichte rutschte und sich an dem nächstbesten Gegenstand festklammerte, um nicht gleich weiter auf den Boden zu sinken. Es war der Korb mit den Oliven, und sich daran festzuhalten stellte sich sofort als schwerer Fehler heraus. Er knallte auf die Fliesen und alle Oliven mit ihm.
Immerhin hatte Isabel nun einen guten Grund, außer Sicht zu gehen. Sie bückte sich und sammelte die runden kleinen Alibis ein, während ihr Gesicht brannte, als hätte sie im Solarium übernachtet.
»Äh … Ich mach dann vielleicht lieber die Enten fertig«, sagte Harry.
»Gute Idee«, stimmte Fabio zu. Seiner Stimme war nichts anzumerken. Er half Isabel beim Auflesen der Oliven und legte sie sorgfältig zurück in den Korb. Er vermied es, sie dabei anzusehen, und hielt immer einen Schritt Abstand.
Aha, dachte Isabel zusammenhanglos, die Hähnchen sind keine Tauben, sondern Enten. Wieder was dazugelernt.
»Ich dachte immer, Enten sind größer«, sagte sie in seltsam quiekendem Ton. Klar, vielleicht sollte sie zwischendurch mal dran denken, wieder normal zu atmen.
»Es sind junge Wildenten«, sagte Harry.
Isabel tauchte zögernd oberhalb der Anrichte auf. Fabio hatte den Korb längst wieder oben abgestellt, es wäre also blödsinnig gewesen, weiter auf dem Boden rumzupusseln und so zu tun, als müsste sie da noch nach Oliven suchen.
Er stand schweigend vor einem der Kühlschränke und suchte Zutaten für das Dinner zusammen.
»Was machst du mit den Enten?«, fragte Isabel. Ihre Stimme klang immer noch atemlos, aber nicht mehr ganz so piepsig. »Ich meine, was für ein Gericht soll daraus werden?«
»Keine Ahnung«, sagte Harry. »Eigentlich wollte Fabio sie machen. Ähm … Alter, was soll ich damit machen?«
»Nichts.« Fabios Gesicht war genauso unbewegt wie seine Stimme. »Ich
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