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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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»Wäre ja echt ein Witz, wenn Sarahs und Ashers Leben gar nicht in Gefahr wäre. Und wenn der Erpresser meinen Vater gar nicht in den Selbstmord getrieben hätte. Das einzig Gute ist, dass uns im Moment mit ein bisschen Glück alle aus den Augen verloren haben.«
    Einerseits erboste es sie, dass die zwei Gruppen über solche Macht verfügten, aber es machte ihr auch Angst. Sie konnte immer noch hören, wie Sarah im Lagerhaus aufgeregt nach ihr gerufen hatte. Sie schloss kurz die Augen, um noch einmal den schmerzlichen Moment zu durchleben, in dem sie Sarah und Asher verloren hatte, öffnete sie aber sofort wieder. Ständig über die Vergangenheit zu grübeln und sich im Gefühl ihrer Hilflosigkeit zu ergehen, brachte sie nicht weiter. Sie musste sich auf die Zukunft konzentrieren. Nur dort war die Lösung ihres Problems zu finden.
    »Und du?«, fragte sie Simon. »Hast du etwas aus dem Baron herausbekommen?«
    Er sah sie überrascht an. »Weißt du das denn gar nicht?«
    »Was sollte ich wissen? Ich war ziemlich beschäftigt. Da hatte ich keine Zeit, um fernzusehen oder Zeitung zu lesen.«
    »De Darmond ist tot. Er wurde heute in seinem Château ermordet. Ich war gerade draußen auf dem Balkon – nein, das erkläre ich dir später. Hör einfach zu. Was uns im Moment gerade zu interessieren hat, ist Folgendes: Der Baron drohte seinem späteren Mörder damit, ein Geschäft, an dem diesem sehr viel lag, platzen zu lassen, wenn er die Aufzeichnungen des Carnivore nicht herausrückte.«
    Sie setzte sich abrupt auf. »Der Mörder des Barons hat die Aufzeichnungen?«
    »Davon können wir, glaube ich, in Anbetracht der jüngsten Ereignisse ausgehen. Ich hoffe, sein Name ist irgendwo in den Unterlagen und Fotos enthalten, die ich fotografiert habe. Das Problem ist nur, dass es mir nicht möglich ist festzustellen, welcher von den vielen Namen seiner ist – zumindest noch nicht.« Er erzählte Liz von den Unterlagen auf dem Schreibtisch des Barons und von den Fotos an der Wand seines Arbeitszimmers.
    »Auf meinen Cousin ist eben doch Verlass. Cleveres Kerlchen. Ich muss diese Unterlagen unbedingt sehen. Vielleicht komme ich auf die Lösung.«
    Simon sah sie an, doch dann wandte er den Blick ab. Sein Mund wurde zu einem schmalen Strich. »Ich bin kein richtiger Cousin von dir, das weißt du ganz genau. Jedenfalls sind wir nicht blutsverwandt.«
    Da war es wieder, dieses Gefühl tief in ihrem Innern. »Das mag durchaus sein, aber wir kennen uns schon so lange, dass wir durchaus verwandt sein könnten. Wo sind die Fotos?«
    »In der Mappe auf dem Rücksitz.«
    Sie griff hinter sich. Er ertappte sich dabei, wie er ihre schmale Taille betrachtete. Als sie die Mappe nach vorn hob, streifte sie mit dem Arm seine Schulter. Sie legte die Mappe in ihren Schoß, schlug sie auf und begann den dicken Packen Fotos durchzusehen. Schließlich nahm sie sich die drei Vergrößerungen vor, auf denen die Fotowand zu sehen war.
    »Nicht übel«, murmelte sie erstaunt. »Das ist ja ein richtiges Who’s Who von Prominenten, Politikern, hohen Militärs und Wirtschaftsgrößen. Wir brauchen gutes Licht und einen Platz, wo wir ungestört arbeiten können.«
    »Inzwischen sind alle Lokale geschlossen. Wir könnten uns ein Hotelzimmer nehmen, aber dazu müsstest du einen Pass vorlegen.« Damit wäre es für jeden, der die entsprechenden Beziehungen hatte, leicht gewesen, sie ausfindig zu machen. In Paris war jedes Hotel und jede Pension verpflichtet, die Namen sämtlicher Gäste zu registrieren.
    Liz runzelte die Stirn. »Wenn man berücksichtigt, wie gründlich diese Leute sind und über welche Mittel sie verfügen, lassen sie wahrscheinlich alle meine Freunde und auch sonst jeden überwachen, mit dem ich in Paris zusammengearbeitet habe.«
    »Das stimmt. Außerdem wäre da noch ein anderes Problem. Ich habe diese Fotos sehr ausführlich studiert und eine lange Liste mit Namen zusammengestellt. Und natürlich habe ich versucht, irgendwelche Bezüge und Querverbindungen herzustellen, allerdings vergeblich. Diese Daten sind vollkommen wertlos, solange wir niemanden haben, der sie deuten oder das ihnen zugrunde liegende Schema erkennen kann. Jedenfalls müsste man dazu wesentlich mehr über die internationale Geschäftswelt wissen, als ich das tue. Wie ist das mit dir? Kennst du dich auf diesem Gebiet etwas besser aus?«
    »Nein. Du hast Recht – wir brauchten Hilfe. Aber wir dürfen wegen Sarah und Asher keine Zeit verlieren. Was schlägst du

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