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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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wieder laufen kannst. Außerdem würde es nicht schaden, wenn du Schuhe und etwas zum Anziehen hättest.«
    »Also hör mal, ich habe es geschafft, aufzustehen und zu pinkeln. Ist das etwa nichts?« Er packte den Türgriff, doch dann zögerte er. Er schien zu überlegen. Seine Stimme wurde ernst. »Mach dir keine Sorgen, Sarah. Ich bin ziemlich sicher, dass wir allein sind. Ich halte es einfach nicht mehr aus, tatenlos herumzusitzen. Vielleicht finden wir ja irgendetwas Nützliches oder wir bekommen etwas heraus, was uns später von Nutzen ist. Wenn wir hier rauskommen wollen, musst du mich schon machen lassen. Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber angesichts unserer Alternativen müssen wir einfach gewisse Risiken eingehen. Wenn wir nicht fliehen können, spielt mein Gesundheitszustand ziemlich schnell keine Rolle mehr, verstehst du?«
    Dagegen konnte sie schwerlich etwas einwenden. »Okay.«
    Seine weißen Zähne blitzten, als er grinste. Sie spürte, wie sich sein ganzer Körper anspannte. Es konnte losgehen. Sie drückte sich neben der Tür mit dem Rücken an die Wand und nickte. Daraufhin öffnete er die Tür ein paar Zentimeter. Sarah holte tief Luft, hob die Metallstange und spähte um die Ecke.
    »Niemand da«, stieß sie erleichtert hervor. Sie betrat das Führerhaus und bekam große Augen. »Wahnsinn.«
    »Was ist?« Asher spähte über ihre Schulter.
    »Überwachungsmonitore. Jemand hat sie an gelassen. Von ihnen kam das Licht. Und es sind auch noch andere Überwachungsgeräte da.«
    Über der Windschutzscheibe hing eine Reihe kleiner Monitore. Sie waren zwar an, aber es war nur der höhlenartige Laderaum des Sattelschleppers darauf zu sehen. Außerdem gab es noch alle möglichen Messgeräte, Anzeigen, Bildschirme und blinkenden Lichter.
    »Diese Leute scheinen bestens ausgerüstet zu sein«, bemerkte Asher zufrieden.
    »Können wir vielleicht von hier raustelefonieren oder -funken?«
    »Mal sehen.« Jemand hatte ein Sweatshirt auf dem Sitz liegen lassen. Asher schlüpfte hinein, zog den Reißverschluss zu und setzte sich, die Decke um Bauch und Beine geschlungen, auf den Beifahrersitz. Er studierte die Apparaturen.
    Sarah fand im Handschuhfach eine Taschenlampe, stieg aus dem Führerhaus und leuchtete das Innere des Sattelschleppers ab. Bis auf den Lieferwagen war der Laderaum vollkommen leer. Keine Geräte oder Waffen. Das war eine Enttäuschung. Sie suchte im vorderen Teil nach einem Ausgang, fand aber nur ein paar Lüftungsschlitze. Sie hielt das Ohr an die Wand, aber außer dem Summen der Reifen und dem Brummen des Motors war nichts zu hören.
    Die Hecktür war fest verschlossen. Als sie mit der Schulter dagegen drückte, spürte sie den Riegel, der die beiden Flügel von außen blockierte. Vielleicht bekäme Asher auch dieses Schloss auf, aber gegen den Riegel wäre er machtlos.
    Sie stieg wieder in den Lieferwagen und setzte sich ans Steuer. Asher hatte die Innenbeleuchtung angemacht. Sein Gesicht war blass, sein schwarzes Haar zerzaust. Seine Haut hatte etwas Wächsernes, als könnte er jeden Moment zusammenbrechen. Dennoch probierte er eifrig an den verschiedenen Geräten herum.
    Er sah Sarah kurz an. »Irgendwas Brauchbares gefunden?«
    »Leider nein. Und du?«
    »Auch nicht viel. Das Problem ist, dass die Kameras und Mikros im Sattelschlepper nichts aufzuzeichnen haben, und deshalb ist auf den Monitoren nichts zu sehen.« Er zeigte auf die über ihren Köpfen angebrachten Bildschirme. »Und von den Mikros kommt auch nichts. Und da es hier drinnen keine Walkie-Talkies oder Handys gibt, können wir nicht mit der Außenwelt kommunizieren. Das ist also nicht sehr erfreulich. Aber immerhin haben wir ein funktionierendes GPS.«
    »Das ist ja schon mal etwas.« Sie beugte sich zur Seite und sah eine farbige Landkarte, auf der ein beweglicher Pfeil ihre Fahrtroute anzeigte. »Wir fahren im Kreis!«
    Asher nickte. »Zuerst nach Nordosten nach Reims, dann runter nach Süden, bis Troyes und Orléans, und jetzt fahren wir wieder nach Norden.«
    »Wie es aussieht, fahren wir westlich an Paris vorbei. Sie karren uns also nur ziellos durch die Gegend, damit wir nicht entdeckt werden, oder?«
    »So sehe ich das auch. Aber hier haben wir noch etwas Interessantes – eine Sprechanlage.« Er legte einen Schalter um.
    Aus einem kleinen Lautsprecher kamen die Stimmen zweier Männer. Sie sprachen Französisch.
    »Mecca Cola?«, brummte der eine. » Merde. Eine richtige Cola wäre mir lieber. Das ist das Einzige, was

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