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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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großen Spaß, die betagte Maschine zu fliegen und anderen einen Eindruck von den Gefahren und der seltsamen Euphorie eines lang zurückliegenden Krieges zu vermitteln.
    Simon schüttelte den Kopf. »Sie sieht aus, als hätte sie jemand in seinem Hobbykeller mit Kleber und Alufolie gebaut. Wie soll uns dieses Ding über den Kanal bringen?«
    »Passen Sie bloß auf, was Sie über mein Mädchen sagen«, ertönte eine Stimme mit sehr starkem französischem Akzent. »Sie ist leicht beleidigt. Wenn Sie gut von ihr behandelt werden wollen, müssen Sie ihr auch den entsprechenden Respekt entgegenbringen.« Der Mann, der aus dem Schatten des Flugzeugs trat, hatte einen leichten Gang. Er war stämmig und sehr aufrecht und trug einen dunkelgrauen Overall mit Fliegermütze. Von seinem Hals baumelte eine Schutzbrille.
    Er fasste Liz an den Schultern, küsste sie auf beide Wangen und hielt sie dann auf Armeslänge von sich, um sie im Mondschein zu betrachten. »Und? Alles in Ordnung?«
    »Ich habe ein Glas Wein getrunken.« Sie lächelte. »Dazu Käse und ein Baguette.«
    »Was will man mehr? Wer weiß schon, was der nächste Tag bringt?«
    »Schön, dich wiederzusehen, Gary.«
    »Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Ein Jammer, dass deine Mutter gestorben ist. Aber vielleicht ist es besser so. Sie hatte es wirklich nicht leicht. Mit deinem Vater!« Er ließ sie los und bekreuzigte sich. »Ich spreche schlecht von den Toten.« Er bekreuzigte sich noch einmal und lachte leise. »Aber selbst nach so langer Zeit scheint es mir nicht geschadet zu haben. Warum mache ich mir also überhaupt Sorgen?« Er wandte sich Simon zu. »Sind Sie Simon? Melanies Neffe?«
    Sie schüttelten sich die Hände. »Sehr nett von Ihnen, dass Sie uns helfen wollen«, sagte Simon. Die Hand des alten Kämpfers war kräftig und trocken. »Liz sagt, Sie haben das ideale Flugzeug für unsere …«
    »Nicht weitersprechen.« Gary Faust hielt sich einen Finger an die Lippen. »Schon vor Jahrzehnten habe ich gelernt, dass es besser ist, über die Einzelheiten einer Mission lieber nichts zu wissen, solange man sie nicht selbst leitet. Sie sind jung, Simon, und deshalb kann ich gut verstehen, dass Sie Bedenken haben. Zweifellos haben Sie noch nie ein Wunder wie dieses fliegen sehen.« Er tätschelte die Tragfläche der Lysander. »Sie müssen einfach Vertrauen haben. Dieses Mädchen und ihre Schwestern haben heimlich eure F-Leute nach Frankreich geschleust und auf dem Rückflug zahlreiche eurer abgeschossenen Flieger rausgeschafft. Das Freie Frankreich benutzte sie als Aufklärungsmaschine, und uns von der Resistance versorgte sie mit Waffen und Lebensmitteln. Und warum konnte sie das alles? Weil sie langsam und tief fliegt und weil sie an den unzugänglichsten Orten starten und landen kann. Und das ist bei unserem Ziel heute Nacht unerlässlich.«
    Simon betrachtete das Flugzeug immer noch skeptisch. »Haben Sie da drinnen Platz für uns beide?«
    »Als ich die Maschine vor vierzig Jahren bei einer Versteigerung erworben habe, ließ ich die Bordkanone im Heck ausbauen und den Sitz vergrößern. Und seitdem fasst sie problemlos zwei Passagiere.«
    »Das wären wir.« Liz kletterte auf die Tragfläche.
    » Oui , das wärt ihr. Beeilen Sie sich, Simon. Ich muss Sie lange vor Tagesanbruch abliefern, um unbemerkt wieder zurückkehren zu können.« Er hob das Gesicht, als wollte er die Nacht schmecken. »Wir fliegen zu einem Flugplatz in Northumberland. Er befindet sich auf der Farm eines alten Freundes. Die Vergangenheit und unser fortgeschrittenes Alter schweißen diejenigen von uns, die noch am Leben sind, immer fester zusammen.« Sobald Simon auf die Tragfläche geklettert war, folgte ihm Gary Faust. »Das ist bestimmt ein wichtiger Auftrag, hein ?«
    »Allerdings«, sagte Liz.
    » Bon. Dann mal los.«
     
     
Langley
    Frank Edmunds saß in seinem Büro und schimpfte ins Telefon: »Verdammt. Nicht die geringste Spur?«
    »Wir fanden den Peugeot in einem Parkhaus in Pigalle. Sansborough und Childs müssen ihn, kurz nachdem Sie mich beauftragt haben, sie zu finden, versteckt haben. Wie dem auch sei, wir haben den Peugeot und das Parkhaus gründlich durchsucht, aber wir konnten keinerlei Hinweise finden, wohin sie unterwegs sein könnten. Aber jetzt hören Sie sich das mal an, Frank: Auf der Straße wimmelt es von Terrorabwehr-Einheiten. Sie haben vier Kerle festgenommen, die zu entkommen versucht haben, und jetzt suchen sie die ganze Gegend ab. Das einzig Gute war,

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