Der Nebel weicht
verlangsamte sie, sie kehrten zu dem zurück, was sie vor der Veränderung gewesen waren. Tiefer und tiefer raste das Schiff in eine ständig zunehmende Felddichte, und sie hatten nicht mehr die Intelligenz, es zu kontrollieren.
Das nächste Schiff wird mit einer Schutzvorrichtung dagegen gebaut werden, dachte Corinth in dem Chaos. Sie werden ahnen, was geschehen ist – aber was wird uns das nützen?
Er sah wieder nach draußen, die Sterne schienen zu tanzen und zu schwanken. Das Feld, überlegte er verzweifelt, wir kennen weder seine Form noch seine Ausdehnung. Entweder wir verlassen es tangential und haben den Kegel bald hinter uns – oder wir sind für die nächsten hundert Jahre hier gefangen.
Sheila!
Corinth senkte den Kopf, die physische Qual der plötzlichen zelluaren Umstellung machte ihm das Denken unmöglich; er weinte.
Das Schiff raste weiter in die Dunkelheit.
15
Das Haus stand auf Long Island, oberhalb eines weißen Strandes, der zum Meer abfiel. Es hatte einst zu einem größeren Besitz gehört; Bäume und eine hohe Mauer schirmten es von der Außenwelt ab.
Roger Kearnes brachte seinen Wagen vor dem Säulenportal zum Stehen und stieg aus. Er fröstelte ein wenig und stopfte seine Hände in die Jackentaschen, als die rauhe, nasse Kälte ihn umfing. Es gab keinen Wind, keinen Schatten, nur einen späten Schnee, der dick und traurig aus einem niedrigen Himmel rieselte, auf den Fensterscheiben haftenblieb und auf dem Boden zu großen Tränen schmolz. Er fragte sich zweifelnd, ob es je wieder einen Frühling geben würde.
Nun ja, er reckte sich und läutete an der Tür. Es gab Arbeit für ihn – er mußte sich um seine Patientin kümmern.
Sheila Corinth öffnete die Tür. Sie war immer noch dünn, die Augen groß und dunkel in einem blassen, kindlichen Gesicht; aber sie zitterte nicht mehr, und sie hatte sich der Mühe unterzogen, ihr Haar zu kämmen und ein Kleid anzuziehen.
„Hallo, hallo“, sagte er lächelnd. „Wie geht’s denn heute?“
„Ach – nicht schlecht.“ Sie mied seinen Blick. „Wollen Sie nicht hereinkommen?“
Sie führte ihn einen Gang entlang, dessen frischem Anstrich es nicht ganz gelang, die freundliche Atmosphäre zu erzeugen, die Kearnes gern gesehen hätte. Aber man konnte nicht alles haben. Sheila konnte sich glücklich schätzen, ein ganzes Haus und eine freundliche, ältere Frau – eine Schwachsinnige – als Hilfe und Gesellschaft zu haben. Selbst heute machte es noch etwas aus, wenn der Gatte ein wichtiger Mann war.
Sie betraten das Wohnzimmer. Ein Feuer prasselte im Kamin, und man blickte auf den Strand und den ruhelosen Ozean. „Setzen Sie sich“, lud Sheila ihn teilnahmslos ein. Sie ließ sich in einen Sessel fallen, blieb reglos sitzen und starrte aus dem Fenster.
Kearnes folgte ihrem Blick. Wie schwer die See rollte! Selbst hier, im Innern, konnte er hören, wie sie an der Küste nagte, Felsen und Steine aneinanderrieb, die Welt zernagte wie der Zahn der Zeit. Grau und weiß bis zum Horizont, weißmähnige Pferde, stampfend und galoppierend, wie schrecklich laut sie wieherten!
Er riß sich los und öffnete seinen Aktenkoffer. „Ich habe noch ein paar Bücher für Sie“, sagte er. „Psychologie. Sie sagten, Sie seien daran interessiert.“
„Das bin ich, danke.“ Ihre Stimme war völlig tonlos.
„Jetzt natürlich hoffnungslos überholt“, fuhr er fort. „Aber sie könnten Ihnen einen Einblick in die Grundprinzipien geben. Sie müssen selbst herausfinden, wo Ihr Problem liegt.“
„Ich glaube, ich weiß es“, sagte sie. „Ich kann jetzt klarer denken. Ich kann erkennen, wie kalt das Universum ist und wie klein wir sind …“ Sie blickte ihn mit furchterfüllten Augen an. „Ich wollte, ich könnte nicht so klar denken!“
„Wenn
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