Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Neid eines Fremden

Der Neid eines Fremden

Titel: Der Neid eines Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
Vom Netzwerk:
nicht meinen, was du da sagst.«
      »Wieso kann er das nicht?«
      »Blas dich nicht so auf und tu, als wüßtest du von nichts. Dies ist ein knallhartes Wettbewerbsgeschäft, und es hat keinen Zweck, das abzustreiten. Wir stehen in Konkurrenz zu Radio London und Capital, von der guten alten BBC ganz zu schweigen; tu also nicht so altjüngferlich und zeig ihm den Mittelfinger.«
      »'ne alte Jungfer würde kaum - «
      Toby ging über Duffys Zwischenbemerkung hinweg. »Aus dieser Sache können wir wirklich etwas machen, Rossi. Okay - wenn's hart auf hart kommt, wird dieser Kerl wahrscheinlich gar nicht in der Lage sein, jemanden umzubringen.« Toby klang wirklich betrübt, fast bekümmert. »Aber wenn wir ihn dazu bringen, dich wieder anzurufen, können wir daraus wirklich was machen. Ich hab' mich schon mit der Presseabteilung in Verbindung gesetzt.«
      »Großartig. Wenn's an der Zeit ist, können wir ihn ja bitten, ins Studio zu kommen. Vielleicht erklärt er sich ja bereit, sein Opfer zu erwürgen, während die Sendung läuft.«
      »Wenn du schon darauf bestehst, dich hier ungebeten festzusetzen, Duffy, dann versuch' wenigstens, ein paar praktische Vorschläge zu machen.«
      »Oh - ich hab' nicht gemeint, daß wir ihn sein Werk vollenden lassen sollten. Nur ein oder zwei Gurgellaute, dann stürmen die Keystone-Cops das Studio und halten ihn zurück. Auf dem Bildschirm würde das natürlich noch besser wirken.«
      Toby, der dreinblickte wie ein Engel, dessen Geduldsgrenze überschritten ist, wandte sich wieder an Rosa: »Ich hab's nicht selbst gehört, Rossi... wie immer Arbeit bis zum Geht-nicht-Mehr -« Er strich sich mit der Hand über die Stirn. Duffy grinste hämisch. »Aber meine Sekretärin hatte die Lautsprecheranlage an und hat gemeint, es hätte sich ziemlich ... na ja ... persönlich angehört. Was hat er eigentlich genau gesagt?«
      »Daß er jemanden umbringen müßte und mich das wissen lassen wollte.«
      »Ich frag' mich, wieso er gerade auf dich gekommen ist.«
      »Er ist ein Fall für den Psychiater«, meinte Duffy. »Er ist nur durch Zufall auf sie gekommen. Es hätte ebensogut jemand anders sein können.«
      »Er hat gesagt, ich wäre persönlich davon betroffen.«
      »Er versucht, dir Angst einzujagen, Rosa. Dieser verdammte Wichser!«
      »Moment mal... wenn überhaupt jemand, dann entscheide ich, wer sich hier einen abwichst.« Toby, der spürte, daß seine Autorität zu schwinden begann, sah beiden abwechselnd fest in die Augen. »Was hat er hinterher gesagt? Bevor dieser vorwitzige Clown hier ihn abgewimmelt hat?«
      »Ich hab' ihn gefragt, ob es helfen würde, wenn er ein bißchen darüber redet -«
      »Gut! Braves Mädchen!«
      »- und da hat er gemeint, es würde ihm nichts ausmachen, sich fürs erste ein bißchen mit mir zu unterhalten.«
      »Fürs erste? Das klingt vielversprechend.«
      Duffy stand abrupt auf, zögerte einen Moment, schenkte dann Wein nach. »Du bringst mich zum Kotzen.«
      »Also hängt alles davon ab, daß er weitermacht. Und ich bin mir sicher, daß er nicht aufgibt. Vor allem, wenn die Presseabteilung aktiv geworden ist. Diese Idioten lieben es, sich wichtig zu machen und im Mittelpunkt zu stehen. Du wirst schon sehen, er wird sich nicht aufhalten lassen.«
      Rosa fuhr zusammen. Dann fiel ihr etwas ein. »Ich frage mich, ob die Karte etwas damit zu tun hat, die ich neulich bekommen habe.«
      »Was? Welche Karte?«
      Rosa beschrieb die Beerdigungskarte und die Nachricht, die darauf gestanden hatte. Toby reagierte sofort. »Da haben wir's. Mein Gott - der Mann ist ein Künstler. Geh und hol sie her, Rosa - ich will sie mir ansehen.«
      »Naja ... Ähem ...«
      Duffy sagte: »Ich hab' sie zerrissen.«
      »Du hast was?Jetzt reicht's aber.« Toby stand auf, ging schwerfällig zum Fenster und zeigte verletzt, aber bebend vor Wut auf seinen leeren Stuhl. »Vielleicht möchtest du ja dort Platz nehmen und den Laden schmeißen.«
      »Das sollte tatsächlich jemand tun.« Duffy ging zu Rosa hinüber. »Komm', Rosetta.« Er nahm sie am Arm.
      »Ich bin noch nicht ganz fertig.«
      »Was gibt's jetzt denn noch zu besprechen? Bis er sich wieder meldet, können wir ohnehin nichts unternehmen. Und es hat keinen Zweck, das Ganze endlos durchzukauen. Siehst du denn nicht, wie sehr du sie aufregst?«
      »Leute mit einem empfindlichen Gemüt sollten lieber nicht Reporter werden.« Dann, als er Duffy

Weitere Kostenlose Bücher