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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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»Liannan kooperiert mit einer Menschenfrau, teilt mit ihr, läuft herum und erledigt ihre kleinen Botengänge !«
    Er stieß das letzte Wort besonders heftig hervor und begleitete es mit einem weiteren heftigen Schwertstreich. Nick fing den Schlag mit gestrafften Schultern und Armen ab. Hätte Sin nicht die Wucht des Schlages abschätzen können, hätte sie nie vermutet, wie hart Nick gerade getroffen worden war.
    Â»Und was dich angeht«, fuhr Anzu fort, löste sich von seinem Gegner und wirbelte wütend im Kreis herum. Nick hielt jedem Schlag stand, blockte sie ab, parierte sie, griff jedoch selbst nie an. Er stand wie ein Stein, dunkel und vergleichsweise ruhig. Neben Anzu wirkte er wie eine Grabstatue. »Du«, fuhr Anzu gehässig fort, »machst einen Aufstand wegen deines kleinen Lieblings? Das macht mich krank!«
    Nicks Schultern zogen sich zusammen und seine Muskeln bewegten sich anders als zuvor. Sin erkannte, wenn jemand seinen ganzen Körper als Waffe einsetzte. So war sie auch nicht überrascht, als er sich auf Anzu warf. Vor dem plötzlichen Ansturm wäre jeder Mensch zurückgetaumelt, und auch Anzu musste zurückweichen, aber er tat es schnell, fast freudig und tänzelte fast zurück.
    Nick ließ eine Reihe von Schlägen auf ihn niederprasseln, die so schnell aufeinanderfolgten, dass sie fast wie eine einzige, gleitende Bewegung aussahen, um Anzu in Stücke zu schlagen. Anzu konnte sich nur knapp dagegen wehren und schien darüber auch noch erfreut zu sein.
    Nick fehlte es nicht an Kraft, er hatte sich nur zurückgehalten. Einen Moment lang fragte sich Sin, warum er das tat, warum er Anzu verschonen wollte, geschah es aus Loyalität einem anderen Dämon gegenüber?
    Vielleicht hatte er aber auch das gleiche erkannt wie sie, als Anzu zu reden begonnen hatte. Vielleicht wusste er, dass sein Bruder versuchte, durchzuhalten, und wollte den Körper verschonen.
    Sie wünschte, sie wüsste es. Sie wollte sicher sein, doch das Einzige, was sie sicher wusste, war, dass Alan gequält wurde und dass er nie, niemals seinen Bruder verletzen wollte.
    Wenn es sein musste, würde sie Nick verteidigen müssen.
    Doch Nick sah nicht aus, als ob er besonderen Schutz benötigte. Anzu tänzelte immer noch zurück und sein Körper veränderte sich wie ein Stimmungsring in Farbe und Knochenstruktur. Er schien den Körper zu etwas völlig Neuem machen zu wollen, zu Luft und Licht.
    Er trat über den Rand des Gebäudes und wirbelte ins Nichts, bevor er ein paar Meter weiter auf dem Dach eines Nebengebäudes landete. Von dem grauen Schieferdach aus starrten sich Anzu und Nick an. In ihren leeren Augen spiegelte sich die Leere des anderen bis in die Unendlichkeit.
    Nick setzte zu einem für einen Menschen unmöglichen Sprung an. Während Anzu nur eine lose Verbindung zu dem menschlichen Körper hatte, nutzte Nick ihn voll aus. Er war eine Gewitterwolke aus Muskeln und Magie und bekämpfte einen Blitz. Anzu lachte erneut und sie machten weiter. Einen Moment hielten sie mit ineinander verschränkten Schwertern auf dem Dachfirst inne.
    Dann verschwanden sie kämpfend auf der anderen Seite des Daches, sodass Sin nicht einmal mehr ihre Silhouetten vor dem Himmel erkennen konnte.
    Sie schätzte die Entfernung ab, sprang auf und rannte los, um Anlauf zu nehmen. Jeder Muskel in ihrem Körper spannte sich zum Sprung.
    Der Flug durch die Luft versetzte sie kurz in Panik, der Wind schlug ihr die Haare ins Gesicht und machte sie blind. Dann schlugen ihre Knie schmerzhaft am Dachrand auf. Sie spürte, wie ihre Jeans und auch die Haut über den Knien riss, doch sie ignorierte das Brennen und schlich sich geduckt über das flache Dach.
    Noch bevor sie sie wieder sah, konnte sie das Klingen der Schwerter hören. Anzu schwitzte nicht einmal. Nick schon, sein T-Shirt klebte feucht an seiner Brust. Er atmete schwer, doch er umkreiste Anzu ohne ein Anzeichen, dass er nachlassen oder aufhören wollte. Sein Mund war zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
    Â»Wir könnten uns über alle Dächer von London hinweg duellieren«, meinte Anzu. »Wir könnten unsere Klingen oben auf Westminster Abbey kreuzen. Kein Mensch könnte uns je einfangen. Kein Mensch könnte uns daran hindern, egal, was wir tun wollen. Du bist hier bei den Menschen gestrandet, isoliert und gefangen, aber jetzt sind wir beide hier. Es gibt

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