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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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geklettert und saß auf einem roten Meer von piratendekorierten Decken, von wo aus sie Mae mit großen Augen ansah.
    Â»Oh, hi«, antwortete Mae verlegen.
    Sin bat Lydie nicht, zu verschwinden, und sie half Mae auch kein bisschen. Sie schüttelte die Bluse ab und hängte sie auf, wobei sie Mae im Auge hielt, die noch ein bisschen verlegener aussah.
    Dennoch sah sie Sin geradewegs in die Augen.
    Â»Ich würde den Markt nie verraten«, sagte sie. »Oder dich. Das solltest du wissen.«
    Â»Und ich glaube, du weißt, dass ich ein paar Gründe habe, daran zu zweifeln«, gab Sin zurück, legte ihren Schulrock ab und griff nach einer Jeans.
    Â»Die Ohrringe wurden mir angeboten«, erklärte Mae, »und ich habe sie angenommen. Ich habe meine Gründe.«
    Â»Dein Bruder.«
    Sin setzte sich auf ihr Bett neben dem von Lydie, zog ihre Schwester mit einer Hand an sich und zog sich mit der anderen die Socken aus. Lydie schmiegte sich an sie, sodass sie mit dem Kopf recht heftig auf ihr Schlüsselbein traf, doch Sin bemühte sich nur, nicht daran zu denken, wie es wäre, wenn sie sie verlieren würde.
    Â»Meine Mutter.«
    Sin sah überrascht auf. Maes Gesicht war so kalt und entschlossen, wie es nie gewesen war, bevor ihre Mutter vor einem Magier auf das blutüberströmte Pflaster gefallen war.
    Â»Der Zirkel des Aventurin hat sie getötet«, sagte Mae. »Und das wird ihnen noch leidtun.«
    Sin dachte daran, wie ihre eigene Mutter gefallen war und wie dunkel die Welt geworden war, als die Kreatur in ihr zu lächeln begonnen hatte. Hätte sie jemand anderen als den Dämon dafür verantwortlich machen können, hätte sie Rache nehmen können, dann hätte sie das auch gewollt.
    Â»Du willst den Magier, der sie getötet hat?«
    Â»Nein«, erwiderte Mae. »Ich weiß, wer den Zirkel auf den Platz gebracht hat. Ich weiß, wer die Befehle gegeben hat. Ich will Celeste Drake.«
    Â»Wir alle wollen Celeste Drake«, erwiderte Sin übertrieben geduldig. »Deshalb sind wir hier.«
    Â»Aber nicht alle von uns haben Zugang zu den Magiern«, wandte Mae ein. »Ich schon. Ich weiß, dass der Grund dafür, dass der Zirkel noch nicht angegriffen hat, die Tatsache ist, dass Gerald …«
    Â»â€¦ hinter Alan her ist«, beendete Sin ihren Satz.
    Verdutzt hielt Mae inne und Sin konnte förmlich sehen, wie sich ihre Gedanken wie winzige Soldaten neu formierten, und noch bevor Mae eine neue Angriffsmöglichkeit fand, sagte sie:
    Â»Was wir alle schon wissen könnten, wenn Alan Ryves sich nicht entschlossen hätte, diese Informationen zurückzuhalten, weil es seinen Dämonenbruder dazu verleiten könnte, den Bösen zu helfen.«
    Ein müdes Zucken um Maes Mundwinkel verriet, dass sie mit Sin wohl einer Meinung war, was Alans Zurückhalten von Informationen anging, doch loyal sagte sie: »Er macht im Augenblick eine Menge durch. Und es war sehr tapfer von ihm, es allein durchzustehen.«
    Sin schloss einen Moment die Augen. »Ich weiß, wie tapfer es war.«
    Â»Und du verstehst mich nicht«, behauptete Mae. »Ich meine, ich will Celeste Drake höchstpersönlich. Ich will sie selbst umbringen. Ich habe eine Waffe«, fuhr sie fort, und die Worte stürzten aus ihr heraus, als hätte sie nur darauf gewartet, endlich jemandem von ihrem Plan erzählen zu können. »Ich habe sie immer dabei, wenn ich zu den Magiern gehe. Eines Tages werde ich die Gelegenheit haben, sie zu benutzen und anschließend zu flüchten.«
    Â»Alles ganz einfach. Natürlich!« Sie konnte ein leises, ungläubiges Lachen nicht unterdrücken. Mae ging jedenfalls aufs Ganze und Sin musste an Nicks Worte denken. Mae gibt nie auf, bevor sie erreicht hat, was sie will.
    Maes Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben zu einem vorsichtigen Lächeln.
    Â»Dann glaubst du mir also?«
    Sin verdrehte die Augen und legte Mae kurz die Hand an die Wange.
    Â»Oh, Süße«, sagte sie. »Was du da erzählst, ist so vollkommen verrückt, das muss ich dir einfach glauben.«
    Jetzt lächelte Mae sie an mit ihrem Grübchenlächeln, das sie wie eine Fünfjährige aussehen ließ. Sin nahm ihre Hand weg und versuchte sich ihre Erleichterung darüber, dass Mae den Markt nicht verraten wollte und immer noch so etwas wie eine Freundin war, nicht anmerken zu lassen.
    Aber ihre Gefühle spielten

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