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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Rache wollte, dann werde ich es immer hassen. Und deshalb werde ich möglichst immer nach anderen Möglichkeiten suchen, die Dinge zu regeln.«
    Â»Ich habe normalerweise keine Probleme mit dem Töten«, erklärte Nick.
    Â»Weil es so einfach ist«, gab Mae zurück. »Und was das Schlimmste ist, es wird mit jedem Mal leichter. Ich werde nicht noch einmal einen Mordanschlag planen. Ich hatte das Gefühl, dass das hier getan werden musste. Ich habe daraus gelernt, und ich wollte, dass ich diejenige war, die es tat.«
    Nick antwortete nicht, was Sin persönlich nicht sonderlich tröstlich fand.
    Â»Erinnerst du dich daran, was du mir gesagt hast, als ich das erste Mal jemanden getötet habe?«, fragte Mae.
    Â»Ah, die süßen Erinnerungen aus der Jugendzeit!«, säuselte Nick. »Die guten alten Zeiten!«
    Mae kicherte und es entstand eine lange Pause.
    Schließlich sagte Nick: »Gut gemacht.«
    Mae lehnte den Kopf an die Sessellehne. »Danke.«
    Nun, wenn es Mae half. Sin legte sich hin und hielt ihre kleine Schwester noch ein wenig länger fest. Sie hatte Lydie wieder. Das war an diesem Abend ihr einziger Trost.
    Nicks Bett war nicht für drei Leute gemacht. Sin balancierte auf der Kante, um Lydie und Toby ja nicht zu stören, und döste daher nur sehr unruhig, bis sie von Stimmen in der Halle ganz geweckt wurde. Insbesondere von Alans Stimme.
    Â»Wohin gehst du, Nick?«
    Â»Mein neuer Meister hat gepfiffen«, gab Nick knapp zurück.
    Sin stand leise auf, ging zur Tür und machte sie auf, um gerade noch Alans bestürztes Gesicht zu sehen.
    Mae packte Nicks Handgelenk, und Sin stellte fest, dass auch sie ziemlich bestürzt aussah.
    Einen Augenblick lang dachte Sin verärgert, dass Mae sich gar nicht so aufregen musste, schließlich hatte sie ihre Rache bekommen, sie hatte die Perle und damit den Markt, und Alan hielt sie für ach so perfekt.
    Â»Pass auf Jamie auf. Egal, was er getan hat. Bitte!«
    Â»Habe ich etwa eine Wahl?«, gab Nick zurück. »Ich persönlich überlege ja, ob ich ihn nicht über Bord werfen und hoffen soll, dass sich da unten ein verirrter Hai herumtreibt.«
    Â»Nick! Schwöre es mir!«
    Nick wich vor der heftigen Verzweiflung in Maes Gesicht zurück. Doch sie ließ sein Handgelenk nicht los und fixierte ihn, als könne sie ihn durch reine Willenskraft hypnotisieren, damit er tat, was sie verlangte.
    Â»Ich schwöre es«, sagte Nick abrupt, und Mae ließ ihn los.
    Nick ging zur Tür und knallte sie hinter sich zu.
    Mae, eben noch aufrecht und kraftvoll, sackte ein wenig in sich zusammen. »Ich sollte lieber nach Hause gehen. Kann ich mir eine Jacke von dir ausleihen? Ich habe meinen Mantel bei den Magiern gelassen.«
    Â»Klar«, sagte Alan sanft und schob sie in sein Zimmer, wohl, um eine für sie auszusuchen.
    Ein Geräusch vom Bett her ließ Sin herumfahren, und sie erblickte Lydie, die im Bett saß und sie mit strubbeligen Haaren und schlaftrunkenen Augen ansah. Das Knallen der Tür hatte sie wohl aufgeweckt.
    Â»He, mein Kleines«, flüsterte sie, eilte zum Bett und setzte sich auf die Kante, um Lydie wieder aufs Kissen zu betten. »Hey.«
    Â»Es tut mir leid, Sin«, murmelte Lydie.
    Sin strich ihr das Haar hinters Ohr. »Es war nicht deine Schuld.«
    Â»Aber deine Schuld war es auch nicht«, flüsterte Lydie zurück.
    Â»Ja, das weiß ich«, sagte Sin und streichelte Lydie weiter. Sie redete deutlich, damit Lydie verstand, damit sie wusste, dass Sin ihr das alles nie übel nehmen würde. »Und es tut mir nicht leid. Wir sind zusammen, nicht wahr? Ich bereue gar nichts. Es hätte viel schlimmer kommen können.«
    Etwas Warmes zu trinken wäre jetzt gut, dachte Sin, als Lydie wieder eingeschlafen war. In der Küche fand sie Alan am Tisch sitzend. Das einzige Licht im Raum kam vom Mond, der durch das Oberlicht fiel.
    Â»Kaffee?«, fragte sie.
    Er sah zu ihr hoch und lächelte. Es war ein jämmerlicher Versuch. »Ja.«
    Sin setzte Wasser auf und beschäftigte sich damit, Tassen zu holen und sich auf die Suche nach einem Teelöffel zu begeben. Zum ersten Mal schien Alan nichts zu sagen zu haben, er begann kein begeistertes Ablenkungsgespräch über Bücher und fragte auch nicht, wie sie sich fühlte.
    Sin wusste auch nicht, was sie sagen sollte. Sie machte Kaffee und das Klingeln des

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