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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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einen wütenden Tritt. Dann tätigte er einen weiteren Anruf der zur Folge hatte, dass zwei FBI-Agenten aus der Dunkelheit auftauchten und an der Haustür von Mr. und Mrs Jack Stephane klingelten.
    Jack hatte den ganzen Abend über die Nachrichten verfolgt und rechnete buchstäblich jede Sekunde mit einer Reaktion des FBI. Jetzt saß er auf der Terrasse hinter seinem Haus und unterhielt sich über Handy mit seinem Anwalt. Es war wirklich ein Witz, fand er; das FBI bekam die Schuld für Dinge, die seine Männer getan hatten. Und es war, das musste ihnen der Neid lassen, ein brillanter Schachzug von Patrick Lanigan und seinem Anwalt.
    »Guten Abend«, sagte er höflich, als er die Tür öffnete. »Lassen Sie mich raten. Sie verkaufen Doughnuts.«
    »FBI, Sir«, sagte der eine, in die Tasche greifend.
    »Nicht nötig, mein Junge. Inzwischen kenne ich euch gut genug. Als ich euch das letzte Mal sah, habt ihr in eurem Wagen unten an der Ecke gesessen, ein Revolverblatt gelesen und versucht, hinter dem Lenkrad in Deckung zu gehen. Habt ihr wirklich geglaubt, dass ihr einmal so aufregende Arbeit tun würdet, als ihr auf dem College wart?«
    »Mr. Jaynes würde Sie gern sehen«, sagte der zweite.
    »Weshalb?«
    »Das wissen wir nicht. Er hat uns beauftragt, Sie zu holen. Er möchte, dass Sie mit uns in sein Büro fahren.«
    »Hamilton macht also Überstunden, ja?«
    »Ja, Sir. Würden Sie uns bitte begleiten?«
    »Verhaften Sie mich wieder?«
    »Also - nein.«
    »Was soll dann das Ganze? Was glaubt ihr wohl, was mein Anwalt dazu sagt? Unrechtmäßige Verhaftung oder Festnahme, und ihr Jungs könnt mit einer saftigen Anklage rechnen.«
    Sie sahen sich nervös an.
    Stephane hatte keine Angst vor einer Zusammenkunft mit Jaynes oder sonst irgend jemandem in dieser Angelegenheit. Er würde mühelos mit allem fertig werden, was Jaynes ihm vorwerfen konnte.
    Aber er erinnerte sich daran, dass er mit einem Strafverfahren zu rechnen hatte. Etwas Kooperation könnte also in so einem Fall nie schaden.
    »Geben Sie mir fünf Minuten«, sagte er, dann verschwand er im Haus.

    Jaynes stand hinter seinem Schreibtisch und blätterte in einem umfangreichen Report, als Stephane eintrat. »Nehmen Sie Platz«, sagte er kurz angebunden und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Es war fast Mitternacht.
    »Einen schönen guten Abend, Hamilton«, sagte Stephano lächelnd.
    Jaynes warf den Bericht auf den Schreibtisch. »Was in aller Welt habt ihr mit dem Jungen da unten angestellt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, einer der Brasilianer ist ein bisschen grob geworden. Er wird es überleben.«
    »Wer hat es getan?«
    »Brauche ich meinen Anwalt, Hamilton? Ist das ein Verhör?«
    »Ich weiß selbst noch nicht so genau, was das ist, okay? Der Direktor sitzt zu Hause am Telefon, in ständigem Kontakt mit dem Justizminister, dem diese ganze Sache gar nicht gefällt, und beide rufen mich alle zwanzig Minuten an und stehen mir auf den Zehen. Das ist eine ernste Angelegenheit, ist Ihnen das klar, Jack? Diese Vorwürfe sind scheußlich, und im Augenblick schaut sich das ganze Land diese verdammten Fotos an und fragt sich, weshalb wir einen Bürger der Vereinigten Staaten gefoltert haben.«
    »Das tut mir furchtbar leid.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Also, wer hat es getan?«
    »Ein paar Einheimische dort unten. Eine Bande von Brasilianern, die wir angeheuert haben, nachdem wir einen Tipp bekommen hatten, dass er dort zu finden sei. Ich kenne nicht einmal ihre Namen.«
    »Von wem haben Sie den Tipp bekommen?«
    »Das würden Sie wohl gerne wissen?«
    »Ja, das würde ich.« Jaynes lockerte seine Krawatte und setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches; er blickte auf Stephane herab, der ohne eine Spur von Nervosität zu ihm aufschaute.
    Er würde sich aus sämtlichen Problemen herauswinden, die das FBI ihm bereiten konnte. Er hatte sehr gute Anwälte.
    »Ich möchte Ihnen einen Deal vorschlagen«, sagte Jaynes. »Und der kommt direkt vom Direktor.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Wir haben vor, morgen früh Benny Aricia zu verhaften. Wir werden eine ganz große Nummer abziehen, die Geschichte an die Presse durchsickern lassen, ihr mitteilen, dass dieser Bursche, der neunzig Millionen verloren hat, Sie engagiert hat, um Lanigan aufzuspüren. Und als Sie ihn endlich gefunden hatten, haben Sie ihn bearbeitet, aber trotzdem nicht herausbekommen, wo das Geld steckt.«
    Stephane hörte genau zu, zeigte aber keinerlei Reaktion.
    »Danach werden wir

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