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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Kinder. Er duldete Ashley Nicole nur, weil sie zu Trudy gehörte.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte J. Murray. Er griff in eine andere Schublade, holte eine billige Zigarre heraus und warf sie Lance zu. »Es ist ein Mädchen«, sagte er und lachte laut.
    Trudy kochte vor Wut, und Lance spielte mit der Zigarre. Als J. Murray damit fertig war, sich zu amüsieren, fragte sie: »Also, wo stehen wir?«
    »Es ist ganz einfach. Sie verzichten auf sämtliche Rechte an seinem Vermögen, wie immer das beschaffen sein mag, und er gibt Ihnen die Scheidung, das Kind und alles, was Sie sonst noch wollen.«
    »Wie groß ist sein Vermögen?«
    »Sein Anwalt weiß es im Augenblick selbst noch nicht. Wir werden es vielleicht nie erfahren. Dem Mann droht die Todeszelle, und das Geld könnte für immer verschwunden bleiben.«
    »Aber ich werde alles verlieren«, sagte sie. »Bedenken Sie, was er mir angetan hat. Ich habe zweieinhalb Millionen bekommen, als er starb, und jetzt will die Versicherungsgesellschaft mich in den Bankrott treiben.«
    »Sie verdient das Geld aber doch«, verkündete Lance wie auf ein Stichwort hin.
    »Kann ich ihn nicht wegen seelischer Grausamkeit oder arglistiger Täuschung oder sonst etwas verklagen?« flehte sie.
    »Nein. Das Ganze ist sehr einfach. Sie bekommen die Scheidung und das Kind, und Patrick behält, was immer an Geld da draußen herumschwirren mag. Und über alles wird Stillschweigen bewahrt.
    Andernfalls lässt er das hier der Presse zukommen.« J. Murray schob, während er das sagte, die Papiere und Fotos zusammen. »Und Sie würden schwer gedemütigt werden. Sie sind mit schmutziger Wäsche an die Öffentlichkeit gegangen; er ist bereit, es Ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen.«
    »Wo muss ich unterschreiben?« sagte sie.
    J. Murray versorgte alle mit Wodka, und schon wenig später mixte er eine zweite Runde. Zu guter Letzt brachte er diese dummen Gerüchte zur Sprache, denen zufolge Lance auf der Suche nach einem Auftragskiller sei. Der Widerspruch erfolgte rasch und sehr aufgebracht, und J. Murray gestand, dass er den Unsinn ohnehin nie geglaubt hatte. Es gingen so viele Gerüchte an der Küste um.

    ZWEIUNDZWANZIG
    Sie fingen an, Sandy McDermott zu beschatten, als er New Orleans um acht Uhr morgens verließ und sich durch den Verkehr auf der Interstate 10 quälte. Sie folgten ihm, bis sich der Stau in der Nähe des Lake Pontchartrain auflöste. Sie riefen an und berichteten, dass er auf dem Weg nach Biloxi sei. Ihm zu folgen, war eine, seine Gespräche abzuhören eine andere Sache. Guy hatte Wanzen für Sandys Büro und dessen Telefone zu Hause, ja sogar eine für dessen Wagen. Aber die Entscheidung, sie zu installieren, war zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gefallen. Das Risiko war beträchtlich. Vor allem Aricia hatte Bedenken. Er sagte zu Stephane und Guy, es sei durchaus möglich, dass Sandy mit der Möglichkeit rechne, abgehört zu werden. Dann würde er sie mit allen möglichen nutzlosen oder sogar schädlichen Informationen füttern. Sie konnten sich nicht einigen.
    Sandy sah weder in den Rückspiegel noch schenkte er dem vor ihm dahinfließenden Verkehr größere Aufmerksamkeit. Er fuhr einfach, bewegte sich vorwärts, in Gedanken wie gewöhnlich ganz woanders.
    Vom strategischen Standpunkt aus betrachtet, war es um die diversen Lanigan-Schlachtfelder nicht schlecht bestellt. Die von Monarch-Sierra, der Anwaltskanzlei und Aricia eingereichten Zivilklagen hatte man Richtern zugewiesen, deren Terminkalender bereits jetzt randvoll war. Für fristgerechte Einsprüche hatte Sandy einen Monat Zeit. Mit dem Beginn der Beweisaufnahme war frühestens in drei Monaten zu rechnen. Dauer des Procederes: mindesten ein Jahr. Die Prozesse selbst könnten frühestens in zwei Jahren beginnen. Das gleiche galt für Patricks Klage gegen das FBI; sie würde eines Tages ausgeweitet werden und Stephano und sein Konsortium einbeziehen müssen. Es würde Spaß machen, diesen Fall zu verhandeln, aber Sandy bezweifelt dass er je die Chance dazu bekommen würde.
    Die Scheidung war nur noch eine Formalität.
    Die Anklage wegen vorsätzlichen Mordes, eindeutig das Zentrum des öffentlichen Interesses, wog schwerer. Sie war zweifellos das schwierigste Problem Patricks und zugleich dasjenige, mit dem er am schnellsten konfrontiert werden würde. Das Gesetz verlangte, dass der Staat Mississippi Patrick binnen zweihundertsiebzig Tagen nach Anklageerhebung vor Gericht bringen musste; die Uhr tickte

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