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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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anzukommen, dass die gegebenen Befehle gut waren, als das sie überhaupt gegeben wurden.
    So schnell sie konnten liefen sie die breite Straße hinunter. Ein Blick nach hinten zeigte Arvid, wie die letzten Maegrin auf dem Platz einer nach dem anderen überwältigt wurden und sich die ersten Soldaten an die Verfolgung machten. Ein Pfeil flog an seinem Gesicht vorbei. Bogenschützen auf den Dächern! Sie mussten … Ein Maegrin neben ihm brach von einem Pfeil getroffen zusammen.
    „Runter von der Straße, nach links, nach links!“
    Ulf griff seinen Ruf auf und sie alle bogen in eine der kleinen Gassen zu ihrer Linken ein. Die bot kaum Platz für zwei Krieger nebeneinander und überall lagen Abfälle, Balken und Gerätschaften im Weg. Immer wieder hörte Arvid, der sich wieder an die Spitze der Gruppe gesetzt hatte, Männer hinter sich fluchen. Würden sie es bis zum Hafen schaffen? Es war bestimmt noch eine gute Meile und sie mussten sich langsam ihren Weg durch dieses Gassengewirr bahnen, während die Llaevin auf der breiten Hauptstraße bleiben konnten.
     
     
    „Macht etwas! Verdammt noch mal! Tötet sie! Alle!“
    Sion war außer sich vor Wut. Wie hatte so ein perfekter Plan so schief gehen können? Nicht nur, dass einige Maegrin entkommen waren, anscheinend wurde auch die Stadt, ja sogar, nach den Rufen von der anderen Platzseite zu urteilen, die Burg angegriffen.
    „Mein König, ihr solltet euch jetzt wirklich in Sicherheit bringen. Das Nordtor ist anscheinend gefallen und die Burg ...“
    „Ich weiß, Brendan, ich weiß! Ich habe doch selbst Augen und Ohren!“
    Was sollte er tun? Zurück zur Burg? Wieso hatte niemand die anrückenden Llaevin bemerkt? Oder waren es nur wenige? Waren sie vielleicht mit Schiffen gekommen? Den Fluss hinunter?
    Er musste handeln. Sonst war alles verloren.
    „Brendan, du nimmst jeden Mann, den du finden kannst und begibst dich zum Nordtor. Halte es oder erobere es zurück wenn nötig. Ich schicke dir Verstärkung, sobald es geht.“
    Er winkte Fionn zu sich heran und sagte leise:
    „Du kümmerst dich um die Halle. Nimm dir ein paar zuverlässige Leute und schau nach, ob alles nach Plan verlaufen ist! Der Rest folgt mir zum Hafen!“
    Brendan, der schon im Begriff gewesen war los zu reiten, drehte sich mit großen Augen um.
    „Aber, mein König!“
    „Siehst du einen anderen hier, der diese Aufgabe übernehmen könnte? Kümmere du dich um das Tor!“
    Er gab seinem Pferd die Sporen.
    „Mir nach!“
     
     
    Ulfs Lunge brannte. Mehrere seiner Wunden bluteten immer stärker und er spürte, wie seine Kräfte nachließen. Trotzdem rannte er weiter. Welche Wahl hatte er auch? Immer Arvid hinterher, der auf einmal wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Was machte er hier? Allein? Hatte dieser Llaevin ihn vom Norden bis hierher geschleift? Oder hatte dieses Mädchen doch Recht, das behauptet hatte, Arvid hätte dem Gefangenen geholfen? Er hatte ihm nie geglaubt.
    Ein Schmerzensschrei ertönte hinter ihm. Alva! Sie fiel zu Boden, ein Pfeil ragte aus ihrem Rücken. Das konnte nicht sein, sie hatten es fast geschafft. Auf den letzten Metern. Er beugte sich zu ihr hinunter, während die anderen Maegrin an ihm vorbeirannten.
    „Ist schon in Ordnung, Ulf. Bring' du dich in Sicherheit!“
    „Ich, ich werde dich nie vergessen!“
    „Ich weiß. Jetzt geh, bitte!“
    Ulf standen die Tränen im Gesicht. Wie sollte er weiterleben, ohne sie?
    „Hört doch endlich mit diesem verfluchten Blödsinn auf!“
    Überrascht drehte sich Ulf um und schaute in Arvids wütendes Gesicht.
    „Ihr mit eurem Heldentod und niemandem zur Last fallen und …, warum hebst du sie nicht einfach auf und trägst sie?“
    Genau das tat Ulf auch. Arvid hatte recht, Alva musste nicht sterben. Sie durfte nicht sterben, denn wenn sie starb, dann starb er auch Mit schwankenden Beinen stand er auf. Mit Alva in den Armen fing er wieder an zu rennen. Lange würde er das nicht durchhalten. Er hatte Alva oft genug getragen, aber da hatte er kein halbes Dutzend Schwertwunden gehabt. Jetzt fing er schon nach wenigen Metern an zu schwanken.
    „Es ist nicht mehr weit! Wir haben es fast geschafft!“, hörte er Arvids Stimme, irgendwo am Rande seines Bewusstseins.
     
     
    Die leblose Wache lag auf dem Kai. War es wirklich erst wenige Minuten her, dass er gezögert hatte, Arvid zu befreien und seinen Aufpasser niederzuschlagen? Jetzt hatte er diesem Krieger ohne zu Zögern einen Dolch in den Rücken gerammt. Vielleicht hatte er

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