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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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lachend davonschlurfte. Er seufzte. Vielleicht hatte der Mann ja sogar recht. Vielleicht würde man ihn verurteilen. Mildrel hatte ihn gewarnt. »Du weißt, dass die Republik Generäle hervorgebracht hat, die ihr nicht zur Seite stehen …«
    Er hatte sich bemüht, das Leben eines Ratsherrn zu retten. Nur Viola konnte dies bezeugen. Aber wo war sie? Hatte sie ihn im Stich gelassen? Er entschied, nicht mehr darüber nachzudenken, und schloss die Augen.
    Nicht zum ersten Mal saß er in einem Kerker. Doch auch wenn es damals für ihn nicht um Leben und Tod gegangen war, so war die Situation nicht weniger unangenehm. Ganz im Gegenteil. Zwölf Jahre war es jetzt her, und meilenweit entfernt von Masalia.
    Er erinnerte sich, ihn in der gesamten Militärakademie gesucht zu haben. Ohne Erfolg.
    »Aladzio!«
    Emeris. In seinen Erinnerungen entstand das Bild der herrlichen Stadt. Er verließ seine stinkende Zelle und befand sich mit einem Mal wieder im Hof der Militärakademie.

    »Aladzio!«, rief er und ging mit schnellen Schritten auf den Erfinder zu.
    In seinem weiten blauen, mit Goldpaspeln besetzten Mantel und dem Dreispitz auf dem Kopf unterschied sich der Alchimist deutlich von den in graue Tuniken gekleideten Schülern der Akademie. Mehr noch als die Aufmachung war es jedoch seine Haltung, die ihn aus der Menge hervorhob. Während alle anderen Schüler dem General eine gewisse Achtung entgegenbrachten, schien Aladzio ihn nicht einmal zu bemerken. Wenige Schritte hinter ihm ruhte eine lange, schwarze Bleiröhre auf einem Holzsockel. Dun wusste nicht, welche Art Maschine der junge Mann mitten im Hof der Akademie testete. Erst als er unmittelbar vor ihm stand, reagierte Aladzio flüchtig, doch sein Augenmerk galt noch immer irgendeinem Problem mit der Technik.
    »Ah«, murmelte er mit abwesender Miene. »General Daermon. Schön, dass … schön, dass …«
    »… ich da bin? Ist es das, was du sagen willst, Aladzio?«
    »Ja, richtig. Also, es ist eine Freude, Euch zu sehen.«
    Dabei blickte er Dun nicht an, sondern hatte weiterhin nur Augen für die Maschine.
    »Vielleicht ein bisschen mehr Schwefel? Oder möglicherweise Salpeter? Könnte aber auch sein, dass ich eine weniger schwere Kugel einsetzen muss«, sinnierte er vor sich hin.
    »Aladzio!«
    »Das Projektil muss bei genauer Stoßrichtung eine hohe Geschwindigkeit erreichen, sonst … Puff! … explodiert es«, fuhr der Erfinder fort und deutete mit geöffneten Händen eine Detonation an.
    »Aladzio!«
    »Oder es ist … Ja, aber natürlich!« Er freute sich sichtlich. »Es muss an der Feuchtigkeit liegen. Die Mischung ist zu feucht. Deshalb reagiert das Pulver nicht!«
    »Aladzio!« Allmählich wurde Dun ungeduldig.
    Während der einmonatigen Reise von Kapernevic nach Emeris hatten der General und sein Zögling zunächst sehr unter Aladzios ununterbrochenen Redefluss gelitten. Mehr als einmal musste Dun Grenouille daran hindern, den Erfinder windelweich zu prügeln. Doch je näher sie der kaiserlichen Stadt kamen, desto mehr gewöhnten sie sich an das endlose Geschwafel.
    »Ich bin auf der Suche nach Grenouille.«
    »Oh, ja, ja«, brabbelte Aladzio, rieb sich die Hände und versicherte Dun, Grenouille halte sich am Steg auf. Der sogenannte Steg war eine Art lange Steinbrücke, die die Militärakademie mit der Waffenkammer verband und über die hängenden Gärten des Palasts hinwegführte.
    Dun überließ Aladzio seiner Erfindung und durchquerte den Hof. Entgegen allen Erwartungen waren Aladzio und Grenouille nach ihrer Rückkehr gute Freunde geworden. Dass sein Zögling seine freie Zeit gern mit dem Erfinder verbrachte, störte Dun nicht sonderlich. Nach den Kriegswirren hatte sich der Junge eine Ruhepause redlich verdient. Außerdem gefiel es dem General, dass er sich endlich einmal an jemanden anschloss. Er hatte viel zu wenig Zeit mit Gleichaltrigen verbracht. Seine Kameraden begegneten ihm eher mit Argwohn und Eifersucht, sodass Grenouille ganz von selbst dazu tendierte, sich zurückzuziehen.
    Schon lange war es nicht mehr vorgekommen, dass sie so viel Zeit in der Kaiserstadt verbringen konnten, ohne gleich wieder an die Front geschickt zu werden. Die Reise nach Kapernevic war ein so großer Erfolg gewesen, dass Grenouille die vom Kaiser verordnete Ruhepause endlich dazu nutzen konnte, seinen Treueid zu leisten. Lediglich die Tatsache, dass der Kaiser aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Zeremonie teilnehmen konnte, war ein kleiner Wermutstropfen an

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