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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ahnungslos. Wenn man Glück hatte und sorgfältig arbeitete, was sich verschieden auf die Fälle verteilte, knackte man die Nuss letztlich, und die Teile fügten sich zusammen. Der Gerichtsmediziner hoffte, dass es in diesem Fall so sein würde. Bislang jedoch sah es noch nicht danach aus.
    »Sie war ziemlich betrunken, als es passiert ist.« Frank las den toxikologischen Befund durch.
    »Zwei Komma ein Promille. Ich selbst habe solche Werte seit meiner Studentenzeit nicht mehr gesehen.«
    Frank lächelte. »Nun, ich frage mich, woher sie die zwei Komma eins hatte.«
    »Im Haus gab es genug Alkohol.«
    »Ja, aber wir haben keine schmutzigen Gläser, keine offenen Flaschen, auch nichts im Müll gefunden.«
    »Dann hat sie vielleicht woanders gesoffen.«
    »Und wie kam sie nach Hause?«
    Der Gerichtsarzt überlegte einen Augenblick und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen. »Ich schätze, sie ist gefahren. Ich habe schon Leute mit höheren Werten hinter dem Steuer erlebt.«
    »Im Autopsieraum, meinst du wohl?« Frank fuhr fort. »Das Problem mit dieser Theorie ist, dass keiner der Wagen aus der Garage bewegt wurde, seit die Hausbewohner in die Karibik gereist sind.«
    »Woher weißt du das? Nach drei Tagen ist kein Motor mehr warm.«
    Frank blätterte sein Notizbuch durch, fand, wonach er suchte und schob es seinem Freund hin.
    »Sullivan hat einen eigenen Chauffeur. Ein alter Kerl namens Bernie Kopeti. Er kennt die Wagen, ist penibel wie ein Buchhalter und führt genaue Aufzeichnungen über Sullivans Fuhrpark. Schreibt die Zählerstände aller Autos in ein Fahrtenbuch, das er zweimal täglich aktualisiert, kannst du dir das vorstellen? Ich habe ihn gebeten, die Kilometerzähler aller Wagen in der Garage zu überprüfen. Höchstwahrscheinlich waren es die einzigen, zu denen die Frau Zugang hatte, außerdem standen nur diese Autos in der Garage, als man die Leiche fand. Und Kopeti hat bestätigt, dass kein Fahrzeug fehlt. Bei keinem Wagen war auch nur ein zusätzlicher Kilometer auf dem Zähler. Christine Sullivan ist mit keinem davon nach Hause gefahren. Wie also kam sie heim?«
    »Mit einem Taxi?«
    Frank schüttelte den Kopf. »Wir haben mit jeder nur erdenklichen Taxifirma gesprochen. In jener Nacht wurde niemand zu Sullivans Haus gefahren. Und einen solchen Ort würde man kaum vergessen, was meinst du?«
    »Außer vielleicht, es war der Taxifahrer, der sie ermordet hat und sich nun ausschweigt.«
    »Willst du damit andeuten, sie hätte einen Taxifahrer in ihr Haus eingeladen?«
    »Ich meine nur, sie war betrunken und hat wahrscheinlich nicht gewusst, was sie tat.«
    »Das passt aber nicht zu dem Umstand, dass an der Alarmanlage manipuliert wurde oder dass ein Seil aus dem Fenster hing. Oder dass wir es wahrscheinlich mit zwei Tätern zu tun haben. Ich habe noch nie ein Taxi mit zwei Fahrern gesehen.«
    Frank hatte eine Idee, die er in den Notizblock kritzelte. Er war sicher, dass Christine Sullivan von jemandem nach Hause gefahren worden war, den sie kannte. Da sich der- oder diejenige nicht gemeldet hatte, glaubte Frank den Grund dafür ziemlich genau zu kennen.
    Der Gerichtsmediziner lehnte sich zurück. Ihm fiel nichts mehr ein. Er breitete die Arme aus. »Irgendwelche Verdächtigen?«
    Frank schrieb zu Ende. »Vielleicht.«
    Der Pathologe musterte ihn nachdenklich. »Was sagt der Ehemann? Einer der reichsten Männer des Landes.«
    »Der ganzen Welt.« Frank steckte das Notizbuch weg, nahm den Bericht und schüttete den Rest Kaffee hinunter. »Sie hat sich auf dem Weg zum Flughafen entschlossen auszusteigen. Ihr Mann glaubt, sie wollte zurück, um in ihrer Stadtwohnung in Watergate zu bleiben. Das wurde bestätigt. Der Privatjet sollte sie drei Tage später abholen und zu Sullivans Haus in Bridgetown, Barbados, bringen. Als sie nicht am Flughafen aufkreuzte, machte sich Sullivan Sorgen und rief an. Das ist seine Geschichte.«
    »Hat sie ihm irgendeinen Grund genannt, warum sie ihre Pläne änderte?«
    »Keinen, den er mir gesagt hätte.«
    »Reichen Typen ist alles zuzutrauen. Er lässt es nach einem Einbruch aussehen, während er viertausend Kilometer entfernt in der Hängematte liegt und Inselcocktails schlürft. Glaubst du, er ist einer von der Sorte?«
    Einen langen Augenblick starrte Frank an die Wand. Er dachte zurück an Walter Sullivan, wie er schweigend im Leichenschauhaus neben seiner Frau gesessen hatte. Wie gramerfüllt er ausgesehen hatte, als er sich unbeobachtet wähnte.
    Frank blickte den

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