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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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ergeben.
    »Wir sind umgezogen!«
    »Ja, ich weiß, das habt ihr schon vor einer Weile gemacht.«
    »Nein, heute!« sagte Emma triumphierend. »Heute?« fragte Erica.
    »Ja, wir sind wieder nach Hause zu Papa gezogen«, verkündete Emma.
    Das Zimmer um Erica fing an zu rotieren. Bevor sie etwas sagen konnte, hörte sie: »Tschüs, jetzt gehe ich spielen.« Dann war nur noch ein Tuten zu hören.
    Mit zentnerschwerem Herzen legte Erica auf.
     
    Resolut klopfte Patrik an die Tür von Västergärden. Marita öffnete.
    »Hallo, Marita. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Aber ihr seid doch schon hier gewesen?« erwiderte sie mit fragendem Gesicht.
    »Wir haben neue Informationen erhalten. Ich habe ein Team mitgebracht, aber sie gebeten, ein Stück weiter weg zu warten, bis du mit den Kindern gegangen bist. Es ist nicht nötig, daß sie all die Polizisten sehen und Angst bekommen.«
    Sie nickte stumm. Die Sorge um Jacob hatte ihr jede Energie geraubt, und sie schaffte es nicht einmal zu protestieren. Sie drehte sich um, weil sie die Kinder holen wollte, aber Patrik stoppte sie mit einer neuen Frage.
    »Gibt es auf dem Anwesen noch mehr Gebäude als die hier um uns herum?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, hier haben wir nur das Haus, die Scheune, den Geräteschuppen und das Spielhäuschen. Das ist alles.«
    Patrik nickte und ließ sie gehen.
    Eine Viertelstunde später war das Haus leer. Nun konnten sie mit der Suche beginnen. Patrik gab im Wohnzimmer ein paar kurze Instruktionen.
    »Wir sind schon einmal hier gewesen, ohne etwas zu finden, aber diesmal werden wir noch gründlicher vorgehen. Sucht überall, und damit meine ich wirklich überall. Wenn es nötig ist, Dielen oder Bretter an der Wand aufzubrechen, so tut das. Ist es nötig, Möbel auseinanderzunehmen, dann macht das ebenfalls, alles klar?«
    Die Männer nickten. Die Stimmung war düster, aber energiegeladen. Patrik hatte ihnen die Entwicklung des Falles kurz skizziert, bevor sie hineingegangen waren. Nun wollten sie einfach nur loslegen.
    Nachdem sie eine Stunde ergebnislos gesucht hatten, sah das Haus aus, als wäre es ein Katastrophenort, alles war aufgerissen und umhergestreut. Aber sie kamen nicht weiter. Patrik half im Wohnzimmer, als Gösta und Ernst durch die Tür traten und sich mit großen Augen umsahen.
    »Was, zum Teufel, treibt ihr hier eigentlich?« fragte Ernst.
    Patrik ignorierte die Frage. »Ging das in Ordnung mit Kennedy?«
    »O ja, er gestand ohne Umschweife und sitzt jetzt hinter Gittern. Verdammter Rotzbengel.«
    Patrik nickte nur gestreßt.
    »Was also ist denn jetzt passiert? Es scheint, als wenn wir die einzigen sind, die nichts wissen. Annika wollte nichts sagen, sondern meinte nur, wir sollten nach Västergärden fahren, du würdest uns schon informieren.«
    »Ich habe jetzt keine Zeit, euch die Sache zu erklären«, sagte Patrik ungeduldig. »Bis auf weiteres müßt ihr euch damit begnügen, daß alles darauf hindeutet, daß Jacob Jenny Möller hat, und wir müssen einen Hinweis auf seinen Aufenthalt finden.«
    »Aber er war es doch nicht, der die Deutsche ermordet hat«, meinte Gösta. »Das hat doch der Bluttest ergeben …« Er wirkte total verwirrt.
    Mit steigender Gereiztheit erwiderte Patrik: »Doch, er ist es vermutlich gewesen, der Tanja ermordet hat.«
    »Aber wer hat dann die anderen Mädchen umgebracht? Er war ja damals zu klein .«
    »Nein, das ist er nicht gewesen. Aber all das gehen wir später durch. Helft jetzt lieber mit!«
    »Wonach sollen wir suchen?« fragte Ernst.
    »Der Durchsuchungsbefehl liegt auf dem Küchentisch. Darin gibt es eine Beschreibung der Dinge, an denen wir interessiert sind.« Dann wandte sich Patrik dem Bücherregal zu.
    Eine zweite Stunde verging, ohne daß sie auf etwas von Interesse stießen, und nun fühlte Patrik, wie sein Mut sank. Wenn sie nun nichts fanden? Er hatte vom Wohnzimmer zum Arbeitszimmer gewechselt und dort ohne Ergebnis gesucht. Nun stand er, die Arme in die Seiten gestemmt, und zwang sich, ein paarmal tief durchzuatmen. Er ließ den Blick durchs Zimmer wandern. Das Büro war klein, aber schön und übersichtlich. Regale mit Aktenboxen und Ordnern, sorgfältig mit Etiketten versehen. Keine losen Papiere lagen auf dem großen alten Sekretär herum, und in den Schubladen hatte alles seine Ordnung. Nachdenklich ließ Patrik den Blick zum Sekretär zurückschweifen. Eine Falte tauchte zwischen seinen Brauen auf. Ein alter Sekretär. Da er nicht eine einzige Sendung der

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