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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Gruppe von Mädchen zu. „Was macht ihr alle hier?“
    „Dir den Arsch retten“, erklärte Anna und hob ihren Morgenstern. „Und diese Schlampe ausschalten.“
    Sie stieß einen Kampfschrei aus, und gemeinsam stürmten die Mädchen über das Dach, direkt auf Calliope und Henry zu – und auf Milo.
    „Stopp!“, kreischte ich. Doch ich traf auf taube Ohren, sie rannten nur noch schneller. „Henry, verschwinde hier! Nimm Milo mit und hau ab !“
    Er ignorierte mich weiterhin geflissentlich und starrte die Mädchen an, als hätte er noch nie etwas so Seltsames gesehen. Neben ihm machte Calliope eine Handbewegung, und der Dolch wich von meinem Hals, nur um sich direkt über meinem Herzen zu positionieren. Schmerzhaft grub sich die Spitze der Klinge in meine Haut. Ich zuckte zusammen, als ein warmer Blutstropfen in den Stoff meines Oberteils sickerte.
    „Bitte“, flehte ich. „Verschwinde einfach.“
    Meine Bitten wurden übertönt von einem metallenen Kreischen und ein halbes Dutzend Stimmen erhoben sich über den Krach. Obwohl er weit über uns eine Schlacht austrug, war der Nebel, aus dem Kronos bestand, über das Dach geglitten und bildete eine Barriere vor Calliope, beschützte sie. Erfolglos hämmerten Persephone und die anderen Mädchen dagegen, schreiend vor Wut. Wieder und wieder trafen ihre Waffen auf den Nebel, jedoch ohne Erfolg.
    „Umzingelt sie“, kommandierte Persephone und die anderen schwärmten aus. Doch egal, was sie versuchten, näher kamen sie nicht heran.
    Calliope lächelte zuckersüß. „Es läuft folgendermaßen, Henry.“ Sie legte ihm die Hand auf den Arm und er wich vor der Berührung zurück. War er wieder er selbst? War er zu sich gekommen? „Du wirst all diese Nervensägen wieder dahin schicken, wo sie hergekommen sind, und vielleicht lasse ich Kate dann am Leben.“
    Die Klinge bohrte sich tiefer in meine Brust, und ich keuchte auf, als das Feuer eines Titanen durch meine Adern floss. Henry versteifte sich, doch so schnell, wie sie gekommen war, verschwand seine Angst auch schon wieder hinter jener Maske der Teilnahmslosigkeit, die er trug, wenn sein Schmerz am größten war. Er war da. Wusste Calliope es auch? Hatte sie ihn bewusst freigegeben?
    „Was soll es sein, Henry?“, bohrte sie nach. „An deiner Stelle würde ich nicht zu lange warten.“
    Immer weiter glitt der Dolch in mein Fleisch, durch Knorpel und Knochen, bis er nur noch einen halben Millimeter von meinem Herzen entfernt war. Blendende Helligkeit nahm mir die Sicht, und Schweiß strömte mir über die Stirn, als der Nebel sich in mir ausbreitete und das, was von meinem Leben noch übrig war, in einen unentrinnbaren Würgegriff nahm.
    Es tut mir leid . Henry machte eine Handbewegung und Persephone und die anderen verschwanden. Klappernd fielen ihre nutzlosen Waffen zu Boden. Und mit ihnen verschwand der letzte Funken Hoffnung, doch noch zu gewinnen.
    Blut tröpfelte jetzt stetig aus meiner Brust, und auch wenn ich als Allerletztes dabei zusehen wollte, wie Calliope mich umbrachte, konnte ich den Blick einfach nicht von Henry und Milo abwenden. Ich konnte sie nicht im Stich lassen, auch wenn Henry mich mit seiner Auslieferung an Calliope verraten hatte.
    Nein. Vorsichtig holte ich Luft. Ich konnte nicht ihm die Schuld dafür geben. Ich war bereit gewesen, exakt dasselbe zu tun, und wir steckten gemeinsam in dieser Sache, bis zum bitteren Ende. Es spielte keine Rolle, dass Calliope ihn verhext hatte – meine Loyalität ihm gegenüber war noch die alte.
    „Tu es“, fauchte ich und nahm all meine Kräfte zusammen. Märtyrerkomplex hin oder her, vielleicht würde es reichen, damit Henry unseren Sohn in Sicherheit bringen konnte. „Wirst schon sehen, was du davon hast.“
    Ein spitzer Schrei durchdrang den heulenden Sturm. Nicholas kam durch die Tür aufs Dach, und augenblicklich warf Ava sich auf ihn, übersäte seine verfärbten Wangen mit Küssen und zog ihn zärtlich an sich. Auch wenn kein anderer Teil meines Plans funktioniert hatte, wenigstens hatten wir Nicholas befreit, und Ava hatte wieder einen Grund, auf unserer Seite zu kämpfen.
    „Wie süß“, kommentierte Calliope. „Eine tränenreiche Wiedervereinigung, bevor Kronos euch alle auslöscht.“
    Nicholas richtete sich auf und legte schützend einen Arm um Avas Schultern. „Du wirst niemals gewinnen“, sagte er. „Kronos könnte uns alle vernichten und du stündest trotzdem nur an zweiter Stelle.“
    Calliope fluchte, und augenblicklich sah ich,

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