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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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die Pforte. Wenn sie da hindurch war, hatte sie es geschafft. Sie berührte den Knauf und zog vorsichtig. Ein lautloser Fluch entfuhr ihr. Die Pforte war verriegelt, und auf der anderen Seite war jemand, das konnte sie hören. Eigentlich wäre eine Wache vor dem Eingang sinnvoller gewesen, aber natürlich konnte Almisan hier draußen keine Beobachter gebrauchen. Jamade fluchte noch einmal. Die Schatten konnten ihr nicht helfen, denn wenn sie die Riegel mit Magie öffnete, war da immer noch der Wächter. Einen Kampf durfte sie nicht riskieren, sie konnte sich aber auch nicht offenbaren, denn wenn Almisan sie hier antraf, würde er schnell erraten, dass sie von seinem Verrat wusste. Und da konnte sie genauso gut ihr Todesurteil unterschreiben. Sie sah sich um. Die Mauer war Teil eines engen Innenhofs. Dem Geruch nach wurde er als Abfallgrube genutzt. Kein Weg, den sie gerne nehmen würde. Aber bleiben konnte sie auch nicht. Dann wusste sie es. Sie zog Ainas Kleider aus und warf sie in den Innenhof. Sie war sogar froh, dass sie sie endlich los war. Dann beschwor sie die Ahnen, wechselte die Gestalt, ließ die Schatten fallen und klopfte an die Pforte.
    »W er da?«, fragte es dumpf von drinnen.
    »W er schon, Dummkopf? Rahis Almisan! Öffne, oder willst du den Rest der Nacht in der Abfallgrube Dienst tun?«
    Die Pforte wurde hastig entriegelt. Ein junger, schmächtiger Damater blickte sie geradezu ängstlich an. Sie stieß sich den Kopf an der Pforte, als sie über die Schwelle trat. Noch nie hatte sie eine so große Gestalt angenommen, der Hauptgrund, warum sie sich von Ainas Kleid hatte trennen müssen. »F olge mir, Mann«, befahl sie mit Almisans Stimme.
    »U nd die Pforte, Rahis?«
    »L ass sie nur offen. Ich habe gleich noch einen Auftrag für dich. Weißt du eine leer stehende Kammer hier in der Nähe?«
    »E inige, Rahis. Hier will niemand wohnen, wegen des Gestanks.«
    »N atürlich«, murmelte Jamade. Sie öffnete eine Pforte, fand einen Raum voller Gerümpel und ging weiter. Die nächste Kammer war bis auf ein paar zerbrochene Stühle vollkommen leer. »H ier wird es gehen«, sagte sie und schickte den Krieger hinein.
    »W as ist das hier, Rahis?«, fragte der junge Damater.
    »N ur eine leere Kammer. Gib mir deinen Umhang und dein ledernes Wams, zieh es aus.«
    »H err?«
    »D u wirst es gleich verstehen.«
    Der Krieger gehorchte zögernd.
    Als er das Wams über den Kopf zog, wechselte Jamade wieder die Gestalt. Der Mann starrte sie mit großen Augen an, und er war so überrascht, dass er nur leicht zuckte, als Jamade ihm ihr Messer ins Herz stieß. Dann zog sie ihn aus und legte seine Kleider an. Sie fand es immer noch angenehmer, Kleidung nicht vortäuschen zu müssen. Das Untergewand ließ sie ihm, denn es war blutbefleckt. Aber das Wams hatte die Sache ohne Schaden überstanden. Sie rief wieder die Ahnen, nahm die Gestalt des Damaters an und schlüpfte aus der Kammer. Sie war in der Burg, jetzt musste sie nur noch die Herzogin finden.
    ***
    Teis Aggi rieb sich die müden Augen. Es ging schon auf den Morgen zu, und immer noch waren sie zu keiner Einigung gekommen.
    »I ch sage noch einmal, wir setzen alles auf eine Karte!«, rief General Hasfal.
    »U nd auf welche?«, fragte Protektor Pelwa gereizt. »G reifen wir mit aller Kraft die Burg an, sind die Stadtmauern zu schwach besetzt, um sie zu verteidigen. Verteidigen wir mit allen Mann die Mauern, kann das Unheil aus der Burg über uns kommen!«
    »M it den paar Damatern werden wir schon fertig«, meinte der General mit erstaunlicher Selbstsicherheit.
    »D en paar hundert, meint Ihr«, warf Prinz Gajan halblaut ein.
    Aggi streckte sich und gab dem Prinzen innerlich recht. Eigentlich müsste es Herzog heißen, dachte er, aber Gajan wollte den Titel noch nicht führen. Sein Sohn Hadogan hatte sich auf eine Bank gelegt und war schon vor Stunden eingeschlafen. Aggi beneidete ihn.
    Sie saßen in einer Schänke in der Altstadt und berieten schon die ganze Nacht. Meist ging es um Kompetenzen. Pelwa sah sich als Großvogt von Oberharetien als natürlichen Oberbefehlshaber. Prinz Gajan wollte das für die Männer von Atgath nicht gelten lassen, und General Hasfal lehnte es ab, seine Männer, Soldaten des Seebundes, der Autorität eines »P rovinzfürsten« zu unterstellen.
    Pelwa erinnerte ihn dann mit offensichtlichem Vergnügen daran, dass der General wegen Hochverrats und Mordes eigentlich in einen Kerker gehöre. Was die beiden Obersten, die als einzige aus

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