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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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ganzes Dutzend Westgarther Schiffe hatte da im Nebel auf ein Signal gewartet. Und offensichtlich versteckten sich in dieser Suppe noch viel mehr. Und nun schlossen sie sich der großen Flotte an, die zusammengekommen war, um über Felisan herzufallen.
    »G eschieht es oft, dass sich Krieger Eures Volkes in so großer Zahl zusammenfinden, um eine Stadt anzugreifen?«, fragte sie Turgal.
    »N iemals«, erwiderte der Steuermann einsilbig. Er starrte angestrengt voraus, um die dunklen Schatten vor ihnen nicht aus dem Auge zu verlieren.
    »D ieser Jeril– er sprach von einem Bund der Könige.«
    »A uch von so etwas habe ich noch nie gehört«, brummte der Steuermann.
    Es donnerte in der Ferne.
    »B ombarden«, stellte Askon nüchtern fest. »W ir sind näher an der Stadt, als ich dachte. Hisst unser Banner. Ich will nicht, dass unsere eigenen Leute uns angreifen.«
    »M an wird es im Nebel kaum sehen, Kapitän«, brummte Turgal.
    »W arum so verdrießlich, Turgal? Ich wittere Kampf und fette Beute.«
    »U nd ich wittere Rauch«, warf Jamade ein. »I rgendetwas brennt da. Vielleicht ein Schiff.« Sie starrte in den weißen Nebel, und es machte sie nervös, dass sie fast nichts erkennen konnte.
    Eine Schlacht konnte sie nun gar nicht gebrauchen. Selbst ein unsichtbarer Schatten war vor einem verirrten Geschoss nicht sicher, und in großen Schlachten gab es viele solcher Geschosse. Aber Askon war fest entschlossen, sich diesen Kampf nicht entgehen zu lassen.
    Sie ging zu ihm und sagte leise: »E s wäre für meinen Auftrag weitaus günstiger, wenn wir uns nicht in diese Sache einmischten. Es kostet Zeit und birgt nur Gefahr, keinen Gewinn.«
    Askon lachte. »V ielleicht keinen Gewinn für einen Schatten, Jamade, aber für einen Westgarther ist es ein großer Tag. Wenn Jeril Recht hat, haben wir fast hundert Schiffe hier versammelt. So etwas gab es noch nie.«
    »A ber…«
    »M eine Entscheidung ist gefallen«, unterbrach er sie barsch, »u nd das Wort eines Kapitäns ist unumstößlich. Es ist besser, du bereitest dich auf den Kampf vor.« Er packte sie am Kinn und sah ihr fest in die Augen. »U nd ich hoffe sehr, dass du an meiner Seite bleibst, bis diese Schlacht geschlagen ist.«
    Sie nickte. Es war dumm. Sie hatte für diesen Krieg keine Zeit. Aber sie nickte, Askon zuliebe.
    ***
    »W as ist das für ein Geräusch?«, fragte Ela Grams.
    Sahif lauschte. Er stand am hohen Vordersteven des Schiffes und starrte in den dichten Nebel, in den sie vor einiger Zeit hineingeraten waren. Auch ihm war, als hätte er es in der Ferne donnern gehört, doch er war unsicher, ob es nicht nur die Brandung war, die über irgendeine Klippe rollte.
    »W enn sich dieser Nebel nicht bald auflöst, besteht die Gefahr, dass wir die Hafeneinfahrt verfehlen«, meinte Hawid, der in den Ruderpausen gerne ihre Gesellschaft suchte.
    »W ir könnten noch viel leichter die Sperber verfehlen«, meinte Ela seufzend. »W enn sie nur hundert Schritte neben uns her segelte, wir würden sie nicht sehen!«
    »D a wird gekämpft«, stellte Sahif plötzlich fest.
    Der Ausguck der Westgarther, der den Vordersteven hinaufgeklettert war, war zu dem gleichen Schluss gekommen. »S teuermann– Kanonendonner! Backbord voraus!«
    Steuermann Sagur scheuchte die Scholaren zur Seite und kam selbst in den Bug. »E ine Seeschlacht vielleicht, aber sie findet verflucht dicht unter Land statt, wenn mich die Sterne vor dem Nebel nicht völlig über unsere Position getäuscht haben.«
    »K eine Seeschlacht«, meinte Sahif.
    »W oher wollt Ihr das wissen?«
    »W ie viele Schiffe gibt es, die so schwere Bombarden mit sich führen?«
    »D as ist wahr. Das müssen die Geschütze sein, die Felisan verteidigen. Doch wer sollte diese Stadt angreifen? Oder habt Ihr uns etwas über die Verhältnisse in Haretien verschwiegen, Oramarer?«
    »E ine gute Frage«, mischte sich auch Ghula Mischitu ein.
    »A ls wir aufbrachen, herrschte Friede«, meinte Sahif. »A ber es sieht aus, als hätte sich das geändert.«
    Ela warf ihm einen skeptischen Blick zu. Sie hatte das Gefühl, dass er etwas verschwieg. Das war eigentlich nichts Neues, gestand sie sich ein, denn Sahif war ein Meister darin, Dinge für sich zu behalten, doch dieses Mal war irgendetwas anders. Sie zupfte an seinem Hemd und gab ihm einen Wink, ihr zu folgen. Da sich die Besatzung im Bug drängte, fanden sie hinter dem Mast einen Platz, den Ela für geeignet hielt, um zu reden.
    »H ier ist doch etwas faul, Sahif«, begann sie

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