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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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kämpfte sich durch die dichtgedrängten Reihen nach vorn. Er hatte Glück, einer der Soldaten erkannte ihn und ließ ihn durch. Ein Hauptmann, der nervös auf der Treppe stand und offensichtlich versuchte herauszufinden, was denn eigentlich vorging, rief: »H erzog Gajan, wisst Ihr, was da los ist? Es heißt, die Oramarer seien in der Stadt. Aber wie kann das sein?«
    »N icht die Oramarer, aber die Westgarther! Hunderte, sie sind schon im Hafen. Sammelt Eure Truppen!«
    »W as denn für Truppen?«, rief der Hauptmann verzweifelt.
    »D ann bewaffnet Eure Bürger! Sie könnten sonst den Palast stürmen, um sich zu holen, was sie brauchen.«
    »W affen? Hier sind keine Waffen! Die sind doch im Magazin!«
    Gajan eilte weiter in den Palast durch die Flure zu seinem Quartier. »H adogan!«, brüllte er.
    »A h, Gajan! Bereit für den Kampf?«, rief eine vertraute Stimme.
    Da stand der greise Protektor in einer altmodischen Plattenrüstung, und einer seiner Diener schloss gerade den Schwertgurt.
    »W as habt Ihr denn vor, Pelwa?«, fragte Gajan, einigermaßen verblüfft.
    »I ch werde diesen Seeräubern ihre Beute nicht kampflos überlassen! Ich werde selbst meine Leute anführen, wenn wir diese freche Bande zurück ins Meer werfen.«
    »A ber Pelwa, das sind keine plündernden Piraten, das ist eine Streitmacht von vielen hundert Männern, und sie kommen nicht, um zu plündern, sondern um zu erobern!«
    »U nsinn! Wie könnt Ihr so was sagen?«
    »I ch war dort!«
    »I hr übertreibt! Der Nebel, er hat Euch getäuscht. Wie sollte so schnell ein Heer nach Felisan kommen? Die Kriegserklärung dieses verfluchten Padischahs ist doch noch keine vier Tage alt.«
    »M einetwegen, dann kämpft, ich wünsche Euch Glück. Doch gebt mir ein Pferd, ich muss fort, nach Atgath, das Heer alarmieren!« Vor allem wollte er Hadogan retten, doch das sagte er nicht.
    Der Protektor sah ihn misstrauisch an. »I mmer nur verlangt Ihr und verlangt. Wo, zum Henker, ist meine Garde?«, fuhr er einen Diener an.
    »S ie wartet vor dem Eingang, Herr, und versucht, die wütende Menge zu beruhigen.«
    »W as denn für eine wütende Menge?«
    »E ure Bürger, Herr. Sie wollen Waffen, um sich verteidigen zu können. Das Magazin scheint aber schon verloren zu sein.«
    »Z um Teufel, dann sollen sie sich eben nehmen, was sie finden. Wir müssen diese Piraten ins Meer werfen! Die Diener, sie sollen sich auch bewaffnen und am Untermarkt zu uns stoßen. Begleitet Ihr mich, Gajan?«
    »I ch werde meinen Sohn holen und dann aufbrechen.«
    »E uer Sohn? Aber er ist draußen bei den Wachen. Er hat drauf bestanden mitzukämpfen.«
    Gajan fluchte und stürzte zurück zum Eingang, ohne erst auf den Protektor zu warten.
    Draußen verlangte die Menge immer noch nach Waffen, und sie wollten den Protektor sehen. Die Soldaten dort bildeten eine lebende Mauer, und der Hauptmann versuchte vergeblich, die Leute zu beruhigen. Über den Lärm klang gelegentlich der Donner eines Geschützes, und dann hielten die Bürger für einen Augenblick den Atem an, lauschten, um dann nur umso lauter nach Waffen, Soldaten und dem Protektor zu verlangen.
    »M ein Sohn, habt Ihr meinen Sohn gesehen?«, fragte Gajan den Hauptmann.
    »A h, Hadogan, nicht wahr? Ein tapferer Kerl. Er ist mit der ersten Schar hinunter zum Hafen gezogen.«
    »M ann, seid Ihr des Wahnsinns? Er ist noch keine zwölf Jahre alt!«
    »E r hat darauf bestanden, Herr. Und ich habe andere Dinge zu tun, als dem Mut dieses Knaben im Wege zu stehen.«
    »W elche Straße? Auf welcher Straße sind sie zum Hafen gezogen?«
    »D ie Goldgasse. Keine Sorge, Herr, der Hauptmann hat den Befehl, sich zurückzuziehen, wenn er auf einen überlegenen Gegner stößt.«
    Gajan hörte den letzten Satz kaum noch. Hatten diese Helden immer noch nicht begriffen, dass da keine Plünderer am Werk waren, die nur auf ein wenig Beute aus waren? Er rannte über den Markt, seinem Sohn hinterher, der geradewegs auf den Donner der Kanonen zumarschierte.
    ***
    Die Sperber glitt beinahe lautlos durch den Nebel. Der Wind war fast eingeschlafen, es reichte gerade noch, um gelegentlich das Segeltuch gegen die Masten klatschen zu lassen, und die Krieger standen an den langen Riemen und ruderten. Aber die Sperber war schwerer als die Langschiffe der Westgarther, und so verloren sie die dunklen Schemen der anderen Schiffe einen nach dem anderen im Nebel aus den Augen.
    Jamade hatte sich auf das Achterdeck zurückgezogen. Ihr gefiel das alles nicht. Ein

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