Der Prinz mit den sanften Haenden
gleich in ihn verliebt.
Peter hatte die Abschlussklasse besucht. Er sah gut aus, hatte dichtes, dunkelblondes Haar, schelmische braune Augen und einen fantastischen Körper.
Es dauerte nicht lange, und sie hatte herausgefunden, dass er jeden Tag nach der Schule in das Autohaus seines Vaters ging.
Ebenso wusste sie bald, dass der Bus von der High School nach Love's Point direkt an der Firma seines Vaters vorbeifuhr. Also ging sie die drei Haltestellen zu Fuß, kam an dem Autohaus vorbei und sah Peter fast jedes Mal im Vorhof oder durch eines der Schaufenster.
Oft schien er sie auch zu bemerken, und wenn er ihr zuwinkte, war sie glücklich.
Als Peter und Zara dann miteinander gingen, störte sie das kaum. Niemand in der Familie kannte ihre Gefühle für Peter. Es erschien ihr nur gerecht, dass ihre fantastische Schwester den tollsten Jungen der Umgebung bekam. Außerdem glaubte sie, dass sie selber zu jung war und zu gewöhnlich aussah, um Peters Interesse wirklich auf sich zu ziehen.
Doch Zaras Beziehung zu ihm war eher oberflächlich. Das Letzte, was ihre Schwester wollte, wie sie ihr berichtete, war, sich mit einem Jungen aus dem Ort einlassen, der kaum Ehrgeiz besaß und sie praktisch anbinden würde.
Als ihre geliebte ältere Schwester in die Stadt zog und auf die Universität ging, war sie, Clio, fünfzehn gewesen. Da geschah, wovon sie geträumt hatte. Zwei Wochen nach Zaras Abreise kam sie zufällig an dem Autohaus vorbei, ging spontan hinein, um Hallo zu sagen, und Peter schien sie plötzlich tatsächlich wahrzunehmen.
„Hallo, Clio, du bist ja schon richtig erwachsen", hatte er gemeint und ihr ein Lächeln geschenkt, bei dem sie weiche Knie bekam.
„Ach, das ist dir gerade aufgefallen?" entgegnete sie schnip pisch, obwohl ihr Herz heftig klopfte.
„Du bist fast so schön wie deine Schwester", sagte er, und so dumm wie sie damals war, fasste sie das als Kompliment auf.
Er hatte sich mit ihr zum Abend verabredet, und im Sportwagen seines Vaters tätschelte er ihr mit der einen Hand die Wange, während er mit der anderen geschickt den Wagen steuerte und ihr dabei erneut erzählte, wie gut sie aussähe, jetzt, da sie fast erwachsen wäre.
In jenem Herbst hatten sie sich immer öfter gesehen. Sie kamen sich näher, und ihre Küsse wurden leidenschaftlicher. Peters Berührungen erregten sie zunehmend, und sie freute sich auf jede Minute mit ihm. Er schien allerdings nicht ein ebenso großes Interesse an ihr zu haben.
Wenn sie heute an jene Zeit zurückdachte, kamen ihr diese wilden, heftigen Reaktionen auf ihn wie ein Traum vor. Hatte sie das wirklich so empfunden, oder hatte sie sich das nur eingebildet, weil sie glaubte, dass es so sein müsste?
Vor dem eigentlichen Liebesspiel hatte er jedes Mal innegehalten. „Noch nicht, mein Herz", hatte er geflüstert, wenn sie nahe daran waren.
Sie war so jung und unschuldig und so wahnsinnig verliebt gewesen, dass sie ihm nichts verweigert hätte, wenn er es sich gewünscht hätte. So entschlossen wie er war zu warten, konnte er sie nur lieben.
Von ihren Freundinnen hatte sie gehört, dass nicht jeder Mann so rücksichtsvoll sei.
Sie hatte geglaubt, nein, sie war sich fast sicher gewesen, er wolle warten, bis sie sich verloben konnten. Damals war sie fünfzehn und er neunzehn gewesen. Aber mit zwanzig und sechzehn ...
Oh ja, was für ein Unterschied wird das sein, hatte sie gedacht, wenn Peter zwanzig ist und ich sechzehn bin!
Als ihre Mutter sich Sorgen machte, dass sie sich mit einem Jungen eingelassen hätte, der zu alt für sie wäre, hatte sie ihr versichert, Peter habe ernsthafte Absichten und sei bereit zu warten.
Im November wurde er zwanzig, und ihr Geburtstag war im Dezember. Als sie sechzehn wurde, hatte Peter sie wie eine Erwachsene in ein Restaurant eingeladen. Selig erwiderte sie sein schmachtendes Lächeln. Denn sie hatte gespürt, dass Peter sich für den heutigen Abend entschieden hatte. Heute würde es passieren. Ob er auch schon die Ringe gekauft hat? hatte sie sich gefragt.
Vom Restaurant aus fuhren sie in ein Motel. Sie hatte es kaum erwarten können, und nachdem Peter die Tür hinter sich ge schlossen hatte, sie in die Arme nahm und schwer atmete, rann ihr ein Schauer der Erregung über den Rücken.
Als er schließlich neben ihr gelegen hatte, die Augen geschlossen, sie küsste, ihre Brüste liebkoste und sie sich in leidenschaftlicher Umarmung aneinander drängten, hörte sie es.
„Zara", hatte er geflüstert und wie ein
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