Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
Ungari. Und der liebe Sergeant Overholt.
    »Danke sehr. Lassen Sie ein Kommando die beiden Männer zu meiner Kabine begleiten.« Er blickte schnell auf Baz. »In … hm … etwa zehn Minuten.«
    Er schaltete aus und erklärte: »Das ist mein Chef vom Sicherheitsdienst. Gott sei Dank! Aber – ich bin nicht sicher, ob ich in der Lage wäre, ihm den besonderen Status deiner Anklage wegen Desertion zu erklären. Ich meine, er gehört zum kaiserlichen Sicherheitsdienst, nicht zur Sicherheitsabteilung der Streitkräfte, und ich kann mir nicht vorstellen, dass der alte Haftbefehl für dich gerade jetzt auf der Liste seiner Anliegen obenan steht, aber es wäre vielleicht … einfacher, wenn du ihm aus dem Weg gehst, oder?«
    »Mm.« Baz verzog das Gesicht zum Zeichen der Zustimmung. »Ich nehme an, ich habe Pflichten, um die ich mich kümmern muss?«
    »Das ist nicht gelogen. Baz …« Einen Moment lang sehnte sich Miles danach, Baz zu sagen, er solle Elena nehmen und fliehen, weit weg in Sicherheit gehen vor der drohenden Gefahr. »Es wird bald echt verrückt zugehen.«
    »Wenn Miles der Verrückte wieder die Leitung hat, wie könnte es da anders sein?« Baz zuckte die Achseln und lächelte. Er ging zur Tür.
    »Ich bin nicht so verrückt wie Tung – guter Gott, niemand nennt mich so, nicht wahr?«
    »Ach – das ist ein alter Scherz. Nur unter ein paar, alten Dendarii.« Baz beschleunigte seinen Schritt.
    Und es gibt sehr wenige alte Dendarii. Das war unglücklicherweise nicht witzig. Die Tür schloss sich zischend hinter dem Ingenieur.
    Ungari. Ungari. Endlich jemand, der die Verantwortung übernahm. Wenn ich nur Gregor bei mir hätte, dann wäre ich genau jetzt fertig. Aber zumindest kann ich herausfinden, was unsere Seite die ganze Zeit über im Schilde geführt hat. Erschöpft legte er den Kopf auf die Arme über Osers Komkonsolenpult und lächelte. Hilfe kam. Endlich.
    Ein Traum schlich sich zwischen seine Gedanken und verwirrte sie, als der Summer an der Kabinentür erneut ertönte, schreckte Miles aus zu lang aufgeschobenem Schlaf hoch. Er rieb sich benommen das Gesicht und drückte den Türöffner auf dem Tisch. »Herein.«
    Er blickte schnell auf sein Chrono: nur vier Minuten hatte er mit diesem Abgleiten des Bewusstseins verloren. Es war endgültig Zeit für eine Pause.
    Chodak und zwei Dendarii-Wachen eskortierten Hauptmann Ungari und Sergeant Overholt in den Raum. Ungari und Overholt waren beide in die gelbbraunen Overalls Aslunder Aufseher gekleidet, zweifellos mit dazu passenden Ausweisen. Miles lächelte ihnen glücklich zu.
    »Sergeant Chodak, Sie und Ihre Männer warten draußen.«
    Chodak wirkte arg enttäuscht über diesen Ausschluss. »Und bitten Sie Oberstleutnant Elena Bothari-Jesek, dass sie hierherkommt, wenn sie mit ihrer gegenwärtigen Aufgabe fertig ist. Danke.«
    Ungari wartete ungeduldig, bis sich die Tür hinter Chodak geschlossen hatte, und trat dann vor. Miles stand auf und salutierte schneidig.
    »Froh, Sie zu sehen.«
    Zu Miles’ Überraschung erwiderte Ungari den Gruß nicht, statt dessen packten seine Hände Miles’ Uniformjacke und hoben ihn hoch. Miles spürte, dass Ungari nur unter größter Zurückhaltung nach seinen Jackenaufschlägen statt nach seinem Hals gegriffen hatte. »Vorkosigan, Sie Idiot! Was für ein Spiel haben Sie, zum Teufel noch mal, getrieben?«
    »Ich habe Gregor gefunden, Sir. Ich …« – sag nicht, habe ihn verloren. »Ich rüste gerade eine Expedition aus, um ihn zu retten. Ich bin so froh, dass Sie Kontakt mit mir aufgenommen haben, eine Stunde später, und Sie hätten das Boot verpasst. Wenn wir unsere Informationen und Ressourcen zusammentun …«
    Weder lockerte sich Ungaris Griff noch entspannten sich seine verzerrten Lippen. »Wir wissen, dass Sie den Kaiser gefunden haben, wir sind euch beiden von der Haftabteilung des Konsortiums bis hierher gefolgt. Dann seid ihr beide plötzlich verschwunden.«
    »Haben Sie nicht Elena gefragt? Ich dachte, Sie würden das tun – hören Sie, Sir, setzen Sie sich, bitte«, und lassen Sie mich herunter, verdammt – Ungari schien nicht zu bemerken, dass Miles’ Zehen nach dem Boden tasteten, »und erzählen Sie mir, wie das alles von Ihrem Standpunkt aus ausgesehen hat. Das ist sehr wichtig.«
    Ungari atmete heftig, ließ Miles los und setzte sich auf den angewiesenen Dienststuhl, oder zumindest auf dessen Rand. Auf ein Handzeichen hin bezog Overholt hinter ihm Position. Miles blickte mit einer gewissen

Weitere Kostenlose Bücher