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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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kehrte in sein Gesicht zurück.
    »Was ist denn mit Euch passiert?«, fragte er.
    Beleth sah ihn finster an. »Unwichtig.«
    »Nein, im Ernst«, sagte Brimstone. »Ich mache mir Sorgen.«
    »Direkt vor meinem Gesicht ist eine Bombe hochgegangen«, sagte Beleth knapp. »Zum Glück ist diese Gestalt unzerstörbar. Wichtig dagegen ist – «
    »Wie kommt es, dass sämtliche Portale nach Hael geschlossen sind?«, fragte Brimstone neugierig. Beleth musste mit dem Vimana gekommen sein: Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Und da die Fahrt mit einem Transport-Vimana Jahre gedauert hätte, musste er allein gekommen sein, in einer dieser schnellen einsitzigen Untertassen, was er noch nie getan hatte, absolut noch nie.
    Beleth legte die Distanz zwischen ihnen mit drei großen Schritten zurück und packte Brimstone bei der Kehle. Er hob ihn hoch wie eine Feder. »Gaah!«, würgte Brimstone. »Gaah!«
    »Viel wichtiger ist«, wiederholte Beleth leise, das Gesicht dicht vor Brimstones, »dass der Rest des Höllenreiches weniger Glück hatte als ich.« Er ließ Brimstone los, der so hart aufschlug, dass es ihm durch sämtliche Knochen fuhr.
    »Das Höllenreich ist zerstört worden?«, keuchte Brimstone und massierte sich die Kehle.
    »Blödsinn. Aber es braucht dringend einen anständigen Wiederaufbau.« Er funkelte Brimstone aus blutroten Augen an. »Die Kosten gehen in die Milliarden.«
    Brimstone schluckte schwer. »Bin momentan leider ein bisschen klamm. Ich – « Er bemerkte Beleths Gesichtsausdruck und brach ab. »Darum geht es gar nicht, stimmt’s?« Er fragte sich, worum es dann ging, aber eines stand schon mal fest: Das waren gute Neuigkeiten. Wenn das Höllenreich in Trümmern lag, dann hatte Beleth Wichtigeres zu tun, als sich um einen nicht eingehaltenen Pakt zu kümmern. Außerdem war diese ganze dumme Geschichte mit Pyrgus’ Opferung doch Schnee von gestern und keinen Gedanken mehr –
    »Um Verrat geht es!«, grollte Beleth. »Um mangelnde Dankbarkeit geht es! Um nicht eingehaltene Vereinbarungen geht es und darum, seine Schulden nicht zu bezahlen! Um abtrünnige Dreckskerle geht es!«
    Vielleicht war es ja doch kein Schnee von gestern. »Es tut mir Leid wegen der Sache mit dem Pakt«, sagte Brimstone hastig. »Umstände, die ich nicht zu verantworten – «
    »Ich meine doch nicht dich, du Witzfigur!«, brüllte Beleth. »Sondern diesen verlogenen schwachköpfigen kleinen Emporkömmling Hairstreak!«
    Brimstone blinzelte. »Hairstreak? Lord Hairstreak?« Beleth und Lord Hairstreak waren bei dem kürzlichen Versuch, die Lichtelfen zu stürzen, Verbündete gewesen.
    »Ja. Lord Hairstreak. Dieser beschissene pissköpfige kotzige pupsbackige kleine… kleine… kleine…«
    Beleth war außer sich. Seine Augen blitzten in sieben Farben und ihm flogen Speichelfäden aus dem Mund. Die Beule an seinem Kopf pulsierte und die Narbe quer über seiner Kehle klaffte auf und man sah eine Reihe gespannter Stiche. Brimstone fragte sich, ob Beleth sich den Kopf nach der Bombenexplosion womöglich wieder hatte annähen lassen müssen. Nur war jetzt eindeutig nicht die Zeit für müßige Spekulationen.
    »Aber war Hairstreak nicht Euer Verbündeter?«, fragte er rasch.
    »Mit Betonung auf war «, grollte Beleth. »Hairstreak hat meine Hilfe nur zu gern in Anspruch genommen, als er davon ausging, dass sie ihn auf den Thron bringen würde. Jetzt, wo ich seine Hilfe brauche, will er nichts mehr davon wissen.«
    »Das ist schlimm«, sagte Brimstone mitfühlend und fragte sich, was Beleth denn anderes von einem Nachtelfen erwartet hatte. »Er ließ Euch also in der Stunde der Not im Stich, ja?«
    »Genau das!«, sagte Beleth.
    Klang in Brimstones Ohren nur vernünftig. Beleth war sichtlich geschwächt. Am Boden, um genau zu sein. Die günstigste Gelegenheit, ihm einen Tritt zu verpassen. Nur dass Dämonenfürsten stets ihre Reserven hatten – sie beherrschten einige sehr finstere Zauber. Außerdem wusste Beleth jetzt, dass Brimstone gerade dabei gewesen war, eine Leiche zu verscharren. Vielleicht war es sicherer, etwas feinsinniger vorzugehen.
    »Und was«, fragte er misstrauisch, »wollt Ihr nun von mir?«
    Beleth sagte es ihm.
     

Achtundfünfzig
     
    E s war seltsam, sich wie ein Feind an den Purpurpalast heranzuschleichen. Sie suchten Deckung, umgingen unsichere Stellen weiträumig, hielten Ausschau nach Wachpatrouillen. Pyrgus verspürte eine Mischung aus nervöser Erregung und Übelkeit. Es war alles so vertraut – der

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