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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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jemand überlebt hätte.«
     
    Tatsächlich schlugen sie sich recht wacker. Die verschiedenen Ebenen waren verwirrend und es gab Momente, da war Pyrgus sich weit weniger sicher, als er vorzugeben versuchte, aber die Schlosszauber erkannten ihn ohne Probleme, so dass eine Tür nach der anderen rasch überwunden war. Sie gelangten an einen Torbogen, der ihm äußerst bekannt vorkam.
    Pyrgus stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Das hätten wir«, sagte er und zeigte auf den dahinter liegenden Gang. »Der bringt uns in die unteren Regionen des Palastes.« Er trat durch den Torbogen und Hairstreaks Wachen fegten heran wie eine Lawine.
    Dummerweise konnte er an nichts anderes denken, als dass er keine Waffe griffbereit hatte. Er war mit einem Kurzschwert und einem Feuerstab aus den Beständen der Waldkönigin sowie seinem Halekmesser gerüstet, das Hairstreaks Männer nicht bemerkt hatten, als sie ihn in den Ouklou verfrachteten. Aber das Schwert war in seiner Hülle, der Stab in seinem Gürtel und das Halekmesser in seinem Stiefel versteckt. So was konnte doch nur einem Volltrottel passieren! Er wirbelte herum, trieb seinen Ellbogen in den Bauch den vordersten Angreifers und wurde mit dem befriedigenden Anblick belohnt, dass der Mann zusammenklappte und sein Schwert verlor. Aber die anderen grinsten böse, denn sie hatten ihre Waffen nicht stecken lassen. Sein Tod war eine Sache von Sekunden.
    Plötzlich war Nymph neben ihm und sie war einfach unglaublich. Sie bewegte sich in einer unfassbaren Geschwindigkeit und verschwamm regelrecht vor seinen Augen. Sie trug irgendeine Waldwaffe, eine dreieckige Klinge, die zu kurz für ein Schwert war, zu lang für einen Degen, und eine silbrige Energiespur hinter sich herzog, die sehr an ein Halekmesser erinnerte. Sie verpasste dem vordersten Wachsoldaten einen Tritt und tötete ihn, als er zusammenklappte. Dann stellte sie sich schützend vor Pyrgus und im nächsten Augenblick warf sie sich zwei Kameraden des Toten entgegen.
    Pyrgus zog sein Schwert und wirbelte herum, um sich den Angreifern zu stellen. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie sich die Waldsoldaten in den Kampf stürzten. Sie hatten ihre Bogen durch Handwaffen ersetzt, wahrscheinlich um im Nahkampf nicht die eigenen Leute zu verletzen, aber sie bewegten sich fast genauso schnell wie Nymph. Als er einen Angriff von seinem Gegner parierte, begriff Pyrgus plötzlich, welches Glück er gehabt hatte, als er selbst Nymph gegenübergestanden hatte. Der Tritt zwischen die Beine war offensichtlich eine ihrer Spezialitäten, aber zumindest in seinem Fall hatte sie auf das anschließende Durchschneiden der Kehle verzichtet.
    Nach wenigen Minuten war es vorbei. Zwei Wachen waren tot, die übrigen drei lagen schwer verwundet im Sterben. Pyrgus nahm den Wachen die dunklen Brillen ab und konnte an ihren Augen erkennen, dass es allesamt Nächtlinge waren – Hairstreaks Männer, ohne Zweifel. Die schwarzen Uniformen trugen sogar das Wappen des Hauses Hairstreak. So fest er Comma auch im Griff haben mochte, Hairstreak traute dem vorhandenen Palastmilitär eindeutig nicht und hatte keine Zeit verloren, es durch seine eigenen Leute zu ersetzen.
    »Mir kommt da ein Gedanke«, sagte Ziggzagg, den Blick auf die Leichen gerichtet. »Wenn wir schwarze Uniformen und Brillen tragen… Zumindest wenn ihr schwarze Uniformen tragt – für mich scheinen die hier alle zu groß zu sein.«
    Einen Moment dachte Pyrgus nach. »Tolle Idee, Ziggzagg! Und keine Sorge wegen Ihrer Uniform. Wenn irgendjemand fragt, dann sagen wir einfach… na ja…«
    »Dass ich euer Gefangener bin. Dass ich der persönliche Zauberer für Lord Hairstreak bin. Dass – «
    Aber Pyrgus machte sich bereits an der Uniform des nächstbesten Toten zu schaffen.
     
    Ihre Verkleidung bewährte sich bestens. Als disziplinierter Wachtrupp des Hauses Hairsteak betraten sie den eigentlichen Palast und passierten ohne aufgehalten zu werden zwei schwarz uniformierte Wachtposten. Während sie einen düsteren Gang hinuntermarschierten, ergriff Pyrgus die Gelegenheit und sagte leise zu Nymph: »Ich glaube, du hast mir vorhin das Leben gerettet.«
    »Ich glaube, Ihr wart vielleicht nicht auf einen Angriff gefasst.«
    Pyrgus unterdrückte ein Schmunzeln. »Absolut nicht.« Er sah ihr in die Augen. »Ich möchte dir danken.«
    Zu seiner Überraschung errötete sie, dann überspielte sie ihre Verlegenheit mit einem Achselzucken. »Das war doch nichts.«
    Es war das erste Mal, dass er so

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